HALLO IHR BEIDEN, FAST EIN JAHR IST VERGANGEN SEIT EURER LETZTEN SHOW HIER IN DIESER LOCATON!
Cristina: Und dieses Mal sind wir als Headliner hier! Die Tour mit PARADISE LOST damals war klasse und daher sind wir gerne wieder hier!
ZUERST ABER ZU EINEM ERNSTEN THEMA. IN ITALIEN HERRSCHEN GERADE ÜBERFLUTUNGEN. MACHT IHR EUCH SORGEN UM EURE HEIMAT?
Cristina: Natürlich trifft uns das! Wir kommen zwar aus Mailand und Umgebung und dort sind immerhin nur ein paar kleinere Flüsse über die Ufer getreten und einige Keller voll Wasser, aber natürlich ist das tragisch, was da gerade passiert. Wir hoffen das Beste!!
Andrea: An den Küsten ist es richtig schlimm. Wo die Flüsse von den Bergen runterkommen und ins Meer übergehen, da gibt es richtig schlimme Überflutungen. Und da es in Italien viele recht alte Gebäude, Brücken etc. gibt, halten diese Strukturen diesen Naturmächten teilweise nicht mehr oder nur schwer stand. Z.B. in Genua sieht es echt böse aus! Wir selbst sind glücklicherweise nicht betroffen, da es bei uns kaum größere Gewässer gibt. Dennoch eine schwere Zeit gerade da unten!
Cristina: Man muss generell sagen, dass wir in Mailand echt Glück haben. Es passieren bei uns ja auch mal Erdbeben oder sowas und bei uns merkt man davon kaum was. Wir leben da in recht ruhigen Gefilden. Auch aus unserem Umfeld und Freundeskreis hatten alle Glück soweit. Aber wir bangen natürlich mit unseren Landsleuten mit.
Andrea: Ich wundere mich nur, wie viele Leute immer sagen, dass es mit dem Klima und der Umweltzerstörung zu tun hat. Natürlich ist das nicht gut, was wir mit der Umwelt machen, keine Frage. Aber wenn ich Bilder und Geschehnisse aus den 70ern anschaue… da hat es auch immer mal Unwetter und Katastrophen gegeben, daher halte ich nicht viel von dieser Panikmache. Natur ist halt Natur und die ist manchmal unberechenbar. Wie gesagt soll das nicht heißen, dass wir die Welt gut und richtig behandeln. Wir tragen sicherlich dazu bei, dass die Zeiten schwerer werden.
NUN ABER ZU DEN SCHÖNEN DINGEN, EURER TOURNEE! DIESE IST NUN IM ENDSPURT! WIE LÄUFT ES SOWEIT?
Cristina: Wir haben echt eine lange Reise hinter uns! Wir waren lange, lange in den USA unterwegs. Sogar zwei Mal! Wir waren auch schon in Russland, nun Großbritannien und jetzt noch einige Europa-Shows. Und ich muss echt sagen, dass es durchweg großartig lief für uns! Das Album wird toll aufgenommen, die Leute gehen bei den Shows sehr gut mit und besonders erfreulich ist, dass viele neue und junge Fans zu den Konzerten kommen, aber auch die Old School-Fans ihren Spaß haben. Somit scheinen wir alles richtig gemacht zu haben! Und das, wo wir nun schon einige Jahre dabei sind. Auf diese Weise macht es uns weiterhin viel Spaß und den Fans auch. Besser geht’s nicht.
Bei der PARADISE LOST-Tour gab es auch Situationen, wo Leute nachher zu uns kamen und meinten, dass sie uns gar nicht so auf dem Schirm hatten, die Show klasse fanden und sich jetzt mehr mit uns beschäftigen werden. Sowas finde ich großartig. Das ist auch die Magie von Live-Shows. Du gehst zu einem Konzert und wirst von einer Band überzeugt, mit der Du vielleicht gar nicht gerechnet hast. Sowas ist doch toll. Deswegen liebe ich Live-Shows! Leute, geht zu Konzerten, denn da erlebt Ihr die Essenz der Musik und der Band!
IHR KOMMT JA EH SEHR DIREKT UND UNVERFÄLSCHT RÜBER LIVE.
Cristina: Und das wollen wir auch so. Live ist doch das, worum es geht. Und da gehen wir auch etwas rauer und direkter zu Werke. Auf der Bühne gibt es nicht so viele Möglichkeiten, Dinge so gerade zu ziehen wie im Studio. Auf der Bühne musst Dich beweisen! Vielleicht singe ich live nicht alles so zu 100% genau, wie auf Platte. Aber das ist live! Es gibt Bands, die nutzen Auto-Tune auch bei Konzerten. Das finde ich komplett den falschen Weg. Die Leute wollen eine echte Band sehen und da gibt es auch mal Fehler, was menschlich ist und auch sympathisch. Wir sind ja keine Maschinen! Wir sind Menschen, die auf der Bühne alles geben und nachher auch nach Schweiß stinken, hahaha!
HABT IHR LUSTIGE STORIES VON DER TOUR ZU ERZÄHLEN? VIELLEICHT EIN VEREHRER, CRISTINA, DER AN EUREN BUS KLOPFT? ODER EIN MÄDEL, DASS VON DIR, ANDREA, EIN KIND WILL?
Andrea: Natürlich gibt es ab und an mal Schilder mit Nachrichten drauf oder Zwischenrufe. Aber das sind dann doch meist Kerle, die Cristina heiraten wollen, hahaha!
Cristina: Ach, Heiratsanträge gab es schon öfters. Halt dass ein Fan während der Show um jemandes Hand angehalten hat. Oder unser Soundmann hat seine Freundin bei uns auf der Bühne geheiratet. So mal eben vor der Zugabe! Aber in Seattle wollten einige Fans uns vor der Show treffen, weil sie Geschenke für uns hatten. Ein Mädel schenkte mir selbstgemachten Nagellack. Und ihr Freund meinte dann plötzlich zu ihr, wenn sie ein Geschenk für mich hätte, hätte er eins für sie, ging auf die Knie, holte den Ring heraus und hielt um ihre Hand an! Ich war da also als Zeuge direkt dabei und wusste nicht, wie ich reagieren sollte. Da gab‘s dann halt einfach ne Gruppenumarmung. Das war schon eine komische Situation! Aber ich finde es unglaublich, dass Fans dich bei solch einem Moment dabei haben wollen. Sie lassen dich teilhaben an ihrem Leben und das zeigt, dass ihnen deine Musik mehr bedeutet als nur eine CD, die man ab und an mal hört. Sie laden dich zu ihrer Familie ein und das bedeutet mir einiges!
DIE TOUR BEFINDET SICH IM ENDSPURT UND ENDET IN EURER HEIMAT MAILAND. WIRD ES DA ETWAS SPEZIELLES GEBEN?
Andrea: Wir versuchen einfach aus logistischen Gründen eine Tour dort zu beenden. Wir wohnen da und unsere Ausrüstung ist da deponiert. Wir können also nach dem Konzert alles aufräumen und dann direkt in unsere eigenen Betten fallen. Es ist also mehr eine praktische Sache.
Cristina: Dazu wird es im diesem Fall die letzte Show nach Vier am Stück sein. Dazu ist eine lange Tour zu Ende. Da ist man dann auch schon etwas erschöpft. Daher bietet es sich nicht ganz so an, z.B. eine DVD aufzunehmen. Dazu halt der genannte praktische Aspekt, dass man eine Tour logistisch einfach abschließen kann. Dazu kommen viele Freunde und Familie zur Show, was das ganze auch noch mal speziell macht.
NACH EINIGEN ALBEN WIRD ES IMMER SCHWIERIGER, EINE SETLIST ZU ERSTELLEN. ES GIBT EIN ALBUM, DAS PROMOTET WERDEN SOLL, HITS, OHNE DIE ES NICHT GEHT UND SICHERLICH AUCH EURE EIGENEN FAVES, DIE MAN AUCH GERNE MAL SPIELEN WÜRDE… EUER PLAN?
Cristina: Natürlich wird es jedes Mal schwerer. Man spielt ja meist eine ähnlich lange Show und versucht möglichst Songs aus allen Schaffensphasen mit einzubauen. Natürlich kann man Klassiker wie „Swamped“ oder „Heaven’s a Lie“ nicht weglassen, weil die Fans diese erwarten. Dann gibt es neueres wie „Trip the Darkness“ oder „Nothing stands in our Way“, die wir zwar nicht spielen müssen, aber wollen, weil sie einfach toll sind! Drumherum versuchen wir schon Songs auszuwählen, die wir mal eine Weile nicht dabei hatten oder auch, die Fans sich schon lange wünschen. Ist eine Mixtur, die gar nicht so einfach zu finden ist.
Andrea: Vor zwei Jahren haben wir einige Shows zum 15. Bandbestehen gespielt und dazu von allen Releases Songs gespielt. Egal, ob akustisch oder richtig, wir haben von der ersten EP bis zum damalig aktuellen Album Songs von jeder Veröffentlichung gebracht. Bei so einem Anlass geht das auch. Bei einer normalen Tour zu einem Album geht es darum, die neuen Songs vorzustellen. Dazu gibt es natürlich die Klassiker. Sollte dann noch Luft sein, gibt es vielleicht auch mal Überraschungs-Lieder. Dabei fangen wir bei der Auswahl meist von „Comalies“ (2002) an, da es für uns mit dem Album so richtig nach vorne ging. Natürlich gibt es auch „In a Reverie“ (1999) und „Unleashed Memories“ (2001) auch tolle Songs, aber viele Fans haben uns mit „Comalies“ oder auch „Karmacode“ erst so richtig kennengelernt! Das bedeutet natürlich nicht, dass wir keine Songs davon mehr spielen werden. Vielleicht spielen wir auch „In a Reverie“ komplett zum nächsten Jubiläum. Wer weiß?
DER TREND IST JA NICHT NEU, DASS BANDS EINES IHRER ALBEN LIVE AUCH MAL KOMPLETT BRINGEN…
Andrea: Wir haben sowas bislang einmal gemacht. Vor einigen Jahren wurden wir 2 Jahre nacheinander zum Metal Female Voices Fest in Belgien eingeladen. Das eine Jahr hatten wir zum 15. Bandbestehen Songs von jedem Album bis dahin gespielt. Das Jahr später war das Album „Karmacode“ noch aktuell und wir wollten nicht das gleiche Set nochmal spielen. So boten wir das komplette Album plus einige Hits. Das war bislang das einzige Mal, dass wir sowas gemacht haben.
ZUM RELEASE VON „BROKEN CROWN HALO“ HABEN CRIZ (DRUMS) UND PIZZA (GITARRE) DIE BAND VERLASSEN. DANACH IST RYAN ALS DRUMMER DAZU GEKOMMEN, ABER KEIN ZWEITER GITARRIST. WIE HAT SICH DIE LIVE-SITUATION FÜR EUCH VERÄNDERT?
Andrea: Ryan ist schon seit fast 8 Jahren mit uns unterwegs. Erst war er Drum Tech, dann hat er bereits zuvor am Schlagzeug ausgeholfen als CriZ, unser ehem. Drummer, zuhause blieb, weil Nachwuchs im Anmarsch war. Von daher spielt Ryan schon seit gut 3 Jahren immer mal wieder live mit uns. Daher war es mehr als logisch, dass er nun voll einsteigt!
UND DIE FEHLENDE ZWEITE GITARRE HABT IHR AUCH GUT KOMPENSIERT?
Cristina: Ich würde sogar sagen, dass es so noch besser funktioniert! Die letzten Alben sind etwas dunkler geworden und live klingen wir nun direkter und einfach rockiger. Klar, mit zwei Gitarren hat man mehr Möglichkeiten, aber mit nur einer musst du noch mehr bringen, denn wenn Du da was verhaust, dann fällt es sofort auf. Da wird nichts mehr von der zweiten Gitarre überdeckt oder aufgefangen. Wir fühlen uns miteinander, so wie es jetzt ist, sehr wohl und live bringt es auch eine Menge neuen Schwung und Motivation. Es ist eine neue Situation und Ryan bringt viel frischen Wind mit ein. Das tat uns sehr gut! Leider kann Marco (Bass) auf dieser Tour nicht dabei sein, da er gesundheitlich etwas angeschlagen ist. Aber sein Ersatz Daniel macht auch einen super Job!
Die anderen beiden waren das Touren und das Bandleben einfach über und wollten sich andere Prioritäten widmen. Daher gab es keinen Streit und jeder ist mit der Lösung so zufrieden!
IST ES DENNOCH MANCHMAL SELTSAM, DIE ALTEN KOLLEGEN AUF DER BÜHNE NICHT MEHR NEBEN SICH ZU SEHEN? IMMERHIN WART IHE VIELE JAHRE ZUSAMMEN UNTERWEGS.
Cristina: Gar nicht mal. Komisch war es zuvor, als wir unter uns diese Entscheidung getroffen haben. Wir wussten also, dass es in Zukunft eine Änderung geben würde und diese bescherrte uns die erste Zeit doch etwas Unwohlsein. Hilfreich war dabei, wie gesagt, dass es keinen Streit gab und wir sehr freundschaftlich auseinander gegangen sind. Es geht halt um das beste für jeden und daher kann man da niemandem böse sein.
Andrea: Dazu haben wir nach der Veröffentlichung sehr viele Shows gespielt, so dass wir uns sehr schnell an die neue Situation gewöhnen konnten. Mittlerweile läuft es so, als wären wir schon jahrelang beisammen. Klar, im gewissen Sinn waren wir das ja auch. Das hat es natürlich einfacher gemacht. Selbst unser Bass-Ersatz derzeit war schon zuvor unser Gitarren-Tech und hat mit seiner Band schon als Support für uns gespielt. Wir mussten also keine Session-Musiker extra anheuern oder eine Art Casting für eine freie Stelle veranstalten.
Cristina: Zudem wussten wir die Entscheidung ja schon vor den Aufnahmen zum Album. Daher konnte man die ganze Sache auch entspannter herangehen und dementsprechend planen. Es war also keine Überraschung kurz vor Tour-Start oder so.
UND MAN WEISS NIE, WAS NOCH KOMMT. VIELLEICHT FINDET JA DOCH EIN ZWEITER GITARRIST DEN WEG ZU LACUNA COIL?
Andrea: Stand jetzt fühlen wir uns aber sehr wohl, ohne sowas generell ausschließen zu wollen. Und sollten wir doch mal so ein Special, wie vorhin erwähnt, machen, dann muss man schauen. Bei „In a Reverie“ zum Beispiel wurden viele Songs speziell mit zwei Gitarren geschrieben. Das muss man dann auch live berücksichtigen. Aber das schauen wir dann, sollte es soweit kommen. Man kann zwar auch einiges mit Backing Tracks ausgleichen. Aber bei den älteren Songs bräuchte man doch eine zweite Gitarre live, da die Songs doch zu vielseitig sind.
ZURÜCK ZU „BROKEN CROWN HALO“: GIBT ES SONGS, DIE LIVE FÜR EUCH ÜBERRASCHENDE REAKTIONEN, NEGATIV WIE POSITIV, AUSGELÖST HABEN? D.H. BESSER ODER SCHLECHTER ANKAMEN ALS IHR DACHTET?
Cristina: Es ist jedes Mal eine Überraschung und eine spannende Sache. Denn man selbst oder auch das Label können noch so sehr auf Songs tippen, die als Single oder Hit prädestiniert sind. Am Ende entscheiden die Fans, welche Songs für sie besonders sind! Interessanterweise können wir uns alle dieses Mal scheinbar auf „Nothing stands in our Way“ einigen. Der Refrain ist stark, der Groove packt und es ist einfach ein starker Track, der uns und auch die Fans überzeugt hat! Dazu besitzt er eine tolle Message, die uns immer wieder sagt, dass wir uns im Leben nie unterkriegen lassen sollen und dürfen, egal was passiert! Eigentlich sollte zum dem Song nur ein kurzes Doku-Video mit Backstage-Bildern erstellt werden. Aber wir alle fanden die Nummer so stark, sodass wir doch ein richtiges Video gemacht haben. Aber auch „Zombies“ geht sehr gut ab und „Die & Rise“. Dieser Song ist übrigens von Rob Halford (JUDAS PRIEST) als einer seiner Faves für 2014 gewählt worden. Wenn das keine Ehre ist!
WAGEN WIR EINEN BLICK IN DIE ZUKUNFT? WIRD ES WEITERE TOURNEEN GEBEN? FESTIVALS?
Cristina: Für dieses Jahr sind wir dann erstmal durch und werden etwas pausieren. Nächstes Jahr sind wir schon für ein Festival in Finnland bestätigt und werden bei „Shiprocked“, eine Art „70.000 Tons of Metal“ bzw. „Metal Cruise“, spielen.
Andrea: Dazu werden bestimmt einige Festivals kommen. Da ist aber noch nichts fix. Ob wir noch mehr eigene Tourneen machen, wird sich zeigen. Es muss schon Sinn machen und wir waren dieses Jahr schon viel unterwegs, daher werden wir schauen, ob sich da was ergibt. Immerhin waren lange in den USA, Russland und jetzt Europa. Wenn sich eine größere Tour als Support anbietet oder so ein Special-Ding wie mit KATATONIA und PARADISE LOST zuletzt, dann wäre das sicherlich interessant für uns. Ja, und natürlich sammeln wir ständig neue Ideen für Songs. Zwar ist da noch nichts konkretes, aber Ideen kann man immer schon mal sammeln.
CRISTINA, DU HAST BEREITS GAST-AUFTRITTE BEI VERSCHIEDENEN PROJEKTEN GEHABT. VON APOCALYPTICA ÜBER MEGADETH BIS HIN ZU AYREON. STEHT DA ETWAS AN?
Cristina: Derzeit ist da nichts in Planung. Natürlich gibt es eine Reihe von Anfragen. Die kommen von Bands, die eine Aushilfs-Sängerin suchen bis hin zu Special-Events mit mehreren Sänger/ innen und sogar Orchester-Mitwirkung. Ich versuche da allerdings recht wählerisch zu sein. Ohne da nun despektierlich sein zu wollen, aber ich möchte schon Dinge machen, die mich wirklich interessieren und auch fordern und keine Art von Fließbandarbeit machen. Am ehesten macht mich etwas neugierig, wenn ich was ganz neues ausprobieren und meine eigenen Fähigkeiten austesten und ausreizen darf. Bei AYREON kam praktischerweise alles zusammen! Das war wirklich ein sehr interessantes Projekt. Oder ich mache etwas mit Freunden, weil ich einfach Bock drauf und Spaß daran habe. Ökonomisch gesehen, könnte ich gut und gerne jeden Job annehmen und gut was verdienen dabei. Aber dafür bin ich zu gerne Musikerin als mich einfach nur zu verdingen. Grundsätzlich, und daher auch 2015, liegt mein Fokus auf LACUNA COIL!
EINE ANDERE MÖGLICHKEIT ZEIGT DERZEIT DANI FILTH MIT DEVILMENT AUF; DIE EUCH GERADE AUF TOUR BEGLEITEN…
Andrea: Eine zweite Full Time-Band wäre mir einfach zu viel. Ich erinnere mich noch zu gut daran, wie zeit- und nervenaufreibend das war, damals diese Band zu gründen und dann richtig in Gang zu bringen. Und auch jetzt hat man mit der Band viel Arbeit. Ich würde vielleicht mit einer Band im Studio arbeiten, mit denen was aufnehmen, vielleicht produzieren. Oder halt mal ein Projekt, das ab und an mal an nem Wochenende einzelne Shows spielt. Mal wieder eine Hardcore-Scheibe machen… das wäre vielleicht was. Aber eine neue Band von Grund auf aufbauen, Demos machen, Label-Deal suchen, Promotion etc. pp.. Nein, das würde ich nicht nochmal auf mich nehmen. Nicht, weil ich nun LACUNA COIL habe, sondern weil ich deswegen weiß, was für ein Aufwand das ist. Wenn es eine bestehende Band ist und ich sie unterstützen soll, besonders wenn es eine junge Band ist, die von meiner Erfahrung profitieren würde, dann wäre das mal interessant. Aber nicht noch als eine eigene Band
Cristina: Mhm, ich weiss nicht. Ich würde es vielleicht machen. Es käme auf die anderen Leute an. Wenn es Freunde sind und die etwas Neues starten würde, dann wäre das sicher eine interessante Sache. Vor Jahren z.B. haben Randy Blythe (LAMB OF GOD), einer von GOJIRA und ich so rumgesponnen, dass wir was starten könnten. Die Frage ist, wie ernsthaft man dann eine weitere Band betreiben könnte. Wir sind jeder überall in der Welt unterwegs und eine Full Time-Band ist viel Arbeit! Aber wenn es sich zeitlich arrangieren ließe und die Leute passen, wäre ich dafür offen. Ich bin eine Künstlerin und immer neugierig auf neue Herausforderungen!
ES IST SICHER SELTSAM, WENN MAN SONST EINE HEADLINER-BAND IST UND NUN WIEDER ALS SUPPORT UNTERWEGS…
Cristina: Ach, das sehe ich gar nicht als so schlimm an. Es bringt einen auch vielleicht wieder auf den Boden der Tatsachen und hilft einen nicht zu vergessen um was es wirklich geht, nämlich die Musik! Man erkennt wieder, wo man herkommt, wie man angefangen hat. Das kann einem auch für die Hauptband helfen, denn es kann heutzutage schnell gehen, dass man von jetzt auch gleich nicht mehr in der oberen Liga spielt. Deswegen muss man weiter und immer hart arbeiten.
In Italien engagieren wir uns in einer Charity-Vereinigung. Wenn die Zeit da ist, reisen wir umher und geben kleine Konzerte. Zu denen kommen nur ein paar Leute, von denen kaum einer LACUNA COIL kennt, geschweige denn Rock oder Metal hört. Und in solchen Momenten ist es egal, wer du bist, dann musst du als Künstlerin und Sängerin überzeugen, nicht durch deinen Namen oder den deiner Band. Das hilft einem ungemein, auf dem Boden zu bleiben.
ZUM ABSCHLUSS DIE FRAGE, WENN IHR DIE WAHL HÄTTET, MIT EINEM KÜNSTLER ZU ARBEITEN/ AUFZUTRETEN ETC. TOT/ LEBENDIG, WEN WÜRDET IHR WÄHLEN?
Cristina: Ich würde gerne mit RAMMSTEIN etwas machen! Mal was in Deutsch singen, das wäre cool. Oder generell mal LACUNA COIL-Songs in anderen Sprachen performen!
RAMMSTEIN… WAS MACHT DIE BAND FÜR MENSCHEN AUSSERHALB DEUTSCHLANDS SO INTERESSANT?
Cristina: Man kann es gar nicht genau beschreiben. Aber man braucht nur ein Riff zu hören oder gar nur etwas ähnlich Klingendes und hast sofort RAMMSTEIN im Sinn! Natürlich sagen viele Leute, dass die doch total einfach gestrickte Musik machen. Aber wie sie das in Songs umsetzen, der Klang, die Energie, die Live-Shows… auch bevor sie das entsprechende Budget hatten. Sie sind einfach unverkennbar! So wäre es wirklich eine interessante Erfahrung, mit Ihnen zu arbeiten! Da gibt es natürlich noch zig weitere interessante Künstler, aber jetzt spontan sage ich RAMMSTEIN!
ANDREA, DEINE WAHL?
Andrea: Natürlich hat man seine Vorbilder, die man verehrt. Ich könnte da so einige nennen, die ich gerne mal treffen und kennenlernen würde, alleine um mal die Person hinter dem Projekt zu erleben. Aber bei nur wenigen würde ich sagen, dass es als Künstler zu mir und meinem Stil passen würde und damit eine Zusammenarbeit sinnvoll macht. Ich mache lieber mein eigenes Ding und da stellt sich die Frage, wer dazu passen könnte. Ich konzentriere mich da lieber auf meine eigenen nächsten Aufgaben und Ziele.
Cristina: In Bezug auf LACUNA COIL wüsste ich dann aber doch etwas, was perfekt zu uns passen könnte: GOBLIN! Diese Jungs haben schon so viele beeindruckende Soundtracks gemacht. Und da „Broken Crown Halo“ ja auch etwas düsteres, Cineastisches an sich hat. Ich denke, wenn die Kollegen sich unsere Songs mal vornehmen würden, käme da sicher etwas Interessantes heraus.
DANN DANKE ICH EUCH FÜR EURE ZEIT UND WÜNSCHE UNS ALLE EINE TOLLE SHOW!
Wir haben zu danken!

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