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AMON AMARTH – AS I LAY DYING – SEPTIC FLESH

Ort: Oberhausen - Turbinenhalle

Datum: 21.10.2011

The Vikings are back! AMON AMARTH brandschatzen sich dieser Tage kreuz und quer durch Europa und bringen ihr mittlerweile schon ein halbes Jahr altes Album „Surtur Rising“ unter das gemeine Wikingervolk. Mittlerweile werden AMON AMARTH ja gerne augenzwinkernd die AC/DC des Death Metals genannt und dieser Ruf kommt nicht von ungefähr. Bei ihren Tonträgern machen AMON AMARTH keine größeren Experimente – auch „Surtur rising“ ist da keine Ausnahme – und auch live sind die Schweden eine verlässliche Bank. Dementsprechend voll war am letzten Freitag auch die Turbinenhalle in Oberhausen, als AMON AMARTH im Ruhrgebiet ihr Lager aufschlugen. Schon lange vor Konzertbeginn füllte sich der Saal und erwartungsvoll wurden die ersten Schaumgummi-Äxte geschwungen.

Pünktlich um 20 Uhr wurde es dann zunächst aber einmal ganz duster und der erste Opener des Abends, SEPTIC FLESH aus dem griechischen Athen, betrat die Bühne. Mit ihrem epischen Death Metal, der sich sehr abwechslungsreich präsentierte, von Blast-Beats in orchestrale Parts wechselte, sowie vom wütenden Gegrowle in cleanen Gesang und durchaus auch einige Black-Metal Elemente mit einfließen ließ, konnte man das Publikum von Anfang an begeistern. Sicher sind SEPTIC FLESH schon lange kein Geheimtipp mehr, schließlich machen sie schon seit mehr als 20 Jahren die Bühnen unsicher, dennoch dürften sie sich an diesem Abend in den 30 Minuten Spielzeit, die ihnen zugestanden wurden, einen Haufen neuer Fans gemacht haben.

Noch eine ganze Ecke bekannter sind natürlich AS I LAY DYING, die nach nur viertelstündiger Umbaupause „mittlere“ Band des Abends. Man konnte im Publikum doch einige AS I LAY DYING-Shirts, gerade bei den jüngeren Besuchern, ausmachen und mit entsprechend großem Jubel wurden die Amis dann auf der Bühne empfangen. Angemessen enthusiastisch ging Sänger Tim Lambesis dann direkt zu Beginn in die Vollen und verlangte kaum, dass das erste Lied richtig begonnen hatte, sofort einen Circle Pit. So warm war das Publikum dann aber doch noch nicht, das sollte noch ein paar Songs dauern. AS I LAY DYING zeigten sich aber spielfreudig wie eh und je und stellten einmal mehr unter Beweis, warum sie zu internationalen Speerspitze des Metalcores gehören. Unglaublich wie Sänger Tim während des Singens bangte und dabei die ganze Bühne ablief. Auch der Rest der Band harmonierte großartig und konnte schon bald das gesamte Publikum zum Mitwippen bewegen und die ersten Pits vor der Bühne entfachen. Die hochkarätige Setlist tat ein Übriges, auch den letzten Zweifler zu überzeugen und nach den ganz starken „Condemned“ und „Nothing left“, die lauthals mitgegrölt wurden, konnte dann auch zu „Defined“ die Wall of Death klappen. Als dann die Kalifornier mit „94 Hours“ ihr Set beendeten waren die 45 Minuten irgendwie viel zu schnell vergangen. AS I LAY DYING hinterließen einen sehr guten Eindruck und die Sorge, ob der moderne Metalcore zum grundständigen Death Metal AMON AMARTH passt, erwies sich als völlig unbegründet.

Setlist AS I LAY DYING
Within destruction
The sound of truth
Upside down kingdom
Through struggle
An ocean between us
Anodyne sea
Condemned
Nothing left
Confined
94 Hours

Wieder gingen die Lichter aus, diesmal für eine knapp mehr als halbstündige Umbaupause, und dann war es endlich soweit und AMON AMARTH betraten die im Stile der neuen Scheibe dekorierte Bühne unter einem riesigen „Surtur Rising“ Backbanner mit im violetten Licht leuchtendem flammenden Schwert. Passend zum neuen Werk starteten die Nordländer dann auch ihr Set mit „War of the gods“ und zeigten ihren Fans von Beginn an, wo Thors Hammer an diesem Abend hängen sollte. Die weiteren 90 Minuten, die AMON AMARTH an diesem Abend spielten sollten, boten eine muntere Auswahl quer durch das Schaffen der sympathischen Wikinger und vor allen Dingen immer wieder eines: Eine große Menge Spaß. Es gibt wenige Bands, die es schaffen, so bodenständig, sympathisch und nett rüberzukommen wie diese Herren. Gerade Sänger Johan Hegg schaffte es immer wieder, das Publikum neu anzustacheln und stand des Öfteren von einem Ohr zum anderen grinsend und die Hand am selbigen am Bühnenrand, um mehr und lauteren Applaus zu erhaschen. Und wer wollte ihm diesen schon verwehren.

An der Setlist der Schweden gab es an diesem Abend auf jeden Fall genauso wenig zu kritteln wie an ihrer Bühnenpräsenz. Ein Hit folgte dem anderen, direkt am Anfang wurde „Destroyer of the universe“ rausgehauen, kurz danach „The Pursuit of viking“. Zeit zum durchatmen blieb da wenig. Passend zur Finanzkrise und zur Vorband SEPTIC FLESH haute Johan dann noch einige Griechen-Witze raus und dankte sowohl SEPTIC FLESH als auch AS I LAY DYING für den Toursupport. Als dann direkt vor „For victory or death“ einige „Wall of death“-Rufe laut wurden, schaute Johan etwas verwundert, grinste dann wieder breit und meinte warum denn nicht, es sei eine Show für die Fans, man solle doch machen, worauf man Lust habe, nur auf die anderen Rücksicht nehmen und denen wieder aufhelfen. Weder unnötiges Rockstar oder Death-Metal Gehabe und wieder einmal nur sympathisch, sicher eines der Geheimnisse von AMON AMARTHs anhaltendem Erfolg.

Das andere ist natürlich in ihrer Musik begründet, und als nach dem mächtigen „Death in fire“ erst einmal Schluss sein sollte, begann das Publikum sogleich lautstark nach Zugaben zu grölen. Diesen Wunsch konnten AMON AMARTH ihren Fans natürlich nicht verwehren und zu den ersten Klängen des nun folgenden „Twilight of the thunder gods“ setzte direkter Jubel ein und der Saal ging geschlossen mit. Im Anschluss folgte eine kleine Werbeeinlage und Johan sagte, die Band trinke bei jedem Auftritt einen Underberg. Sprach‘s und im Hintergrund setzte der Underberg-Werbesong ein. Es war durchaus amüsant, dann mitanzusehen, wie fast 3000 Metaller die Melodie mitgrölten, während Johan und seine Mannen den Schnaps tranken und rhythmisch dazu wippten. Beim Verlassen der Turbinenhalle wurde dann noch jedem Zuschauer von Mädels im Dirndl ein Underberg mit auf den Nachhauseweg gegeben. Doch bevor man ging, feierte man noch ein letztes Mal den letzten Titel von AMON AMARTH und lauthals erschallte „We are guardians, guardians of Asgaard“!

Setlist AMON AMARTH
War of the gods
Runes to my memory
Destroyer of the universe
Live without regrets
The pursuit of vikings
For victory or death
Varyags of Miklagaard
Slaves of fear
Ride for vengeance
A beast am I
Embrace of the endless ocean
Free will sacrifice
Asator
Death in fire

Twilight of the thunder god
Guardians of Asgaard

Copyright Fotos: Karsten Rzehak

2 Kommentare

  1. Ras sagt:

    Der Sänger von as i lay dying heißt Tim L
    ambesis ;-))

  2. Karsten Thurau sagt:

    Jetzt bei uns auch 😉 Das passiert, wenn Fotographen Berichte schreiben ;-p

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