Ort: Köln - Live Music Hall
Datum: 16.08.2005
Die DVD-Recording-Show…
Tja, wer bei diesem historischen Ereignis nicht anwesend war, dem ist nicht zu helfen. Außer er holt sich dann die DVD (hehe)! Denn AMON AMARTH schossen an diesem lauen Dienstagabend den absoluten Death Metal-Vogel ab: Spielzeit weit über 2 Stunden!!! Dürften unglaubliche 135 Minuten gewesen sein. Soweit ich mich entsinne, hat noch nie eine lupenreine Death Metal-Kapelle auch nur annähernd die 2 Stunden mal vollgemacht. Weltrekord sozusagen wohl. Treffend von Frontwikinger Johann zu Beginn gefragt: „Are you ready for the longest Death Metal-Show ever? Na ja, einige Weicheier wohl nicht, denn nach dem phänomenalen Gig waren doch tatsächlich Stimmen zu vernehmen, die meinten „über 2 h is abba viel zu lang“! Sofort zurück zu Euern SILBERMOND-CDs Kinners! Hättet ihr mal anno ´92 bei der Oberkiller-Tour DISMEMBER/ OBITUARY/ NAPALM DEATH dabei sein sollen…bis die Nackenmuskeln den Dienst versagten…
Zurück in die Gegenwart. IMPIOUS verpasste ich leider, also ging’s los mit den Schweizern CATARACT. Und die ballerten diesmal doch entschieden engagierter und fetter, als noch vor kurzem bei der SIX FEET UNDER-Tour. Die schon gut gefüllte Hütte honorierte das denn auch lautstark und vorne ging schon mal die Post ab. Der groovige und Death Metal-lastige Metalcore der 5 Herren war optimal zum Aufwärmen für die Dinge, die da noch kommen sollten…
Schon bevor AMON AMARTH die Bühne enterten, fingen die Kameras von vorne und vor allem über (an einem Schwenkarm montiert, der quer durch die ganze Halle reichte) dem Publikum dessen Reaktionen und Partylaune ein. Bin mal gespannt, was davon alles auf der DVD landet. Das Bühnenbild bot mit dem Logo-Backdrop und 2 links und rechts des Schlagzeugs postierten Cover-Leinwänden nichts Besonderes. Auch die restlichen Showelemente (Flammensäulen und Pyros) hielten sich in Grenzen. Lediglich die Auftritte der Wikingerkämpfer in stilechtem Outfit boten einen optischen Leckerbissen. So wurde auch schön mit Schwertern aufeinander eingedengelt und die Schilde krachten gut zur atmosphärischen Hintergrundmusik. Feine Aktion, die auch in der Länge gut gehalten war… schließlich ging’s hier ja um Schwedentod und nicht um Mittelalterkämpfchen. Was auch wieder einmal beweist, dass AMON AMARTH am liebsten ihre Musik sprechen lassen und ganz auf deren Wirkung vertrauen (können), und Firlefanz auf der Bühne gar nicht nötig haben.
Und eben jener Schwedentod hatte es schwer in sich! Mittlerweile haben sich die 5 Wikinger in diesem Bereich ganz nah an den Thron rangespielt, was die proppevolle Halle erneut belegte. Die Macht sind und bleiben natürlich BOLT THROWER! Das Hauptaugenmerk lag logischerweise auf den letzten beiden Erfolgswerken „Fate of Norns“ und „Versus the World“, mit denen AMON AMARTH den Durchbruch schafften. Bei Göttergaben wie „For the Stabwounds in Our Back“, „Once Sealed in Blood“ oder „The Persuit of Vikings“ kann aber auch einfach kein Knochen still stehen. Groovigere Songs wie „Vs the World“, „The Fate of Norns“ oder „Bloodshed“ gönnten der tobenden Meute kleinere Verschnaufpausen, damit man ältere Bretter der Marke „North Sea Storm“ oder „Masters of War“ auch noch mit Vollgas angehen konnte. Auch der kurzzeitige Ausfall von Johanns Mikro und später ein derber Verspieler der Rhythmusfraktion tat dem keinen Abbruch. Der Mob tobte, als gäb’s kein Morgen! Erstaunlich hoch auch der Damenanteil, was bei dieser Art von Mucke ja eher untypisch ist!
Nach ca.100 Minuten verließen die Jungs erstmal unter tosendem Gebrülle die Bühne. Aber alle im Saal wissen: ohne die Überhymne „Death in Fire“ geht hier niemand! Der kommt dann aber erst nach über 2 Stunden Spielzeit als natürlich allerletzter Song. Was da zu Beginn des Songs losbricht, lässt sich kaum beschreiben. Da hilft auch die DVD nicht, das muss man Live erlebt haben, um ein Gefühl dafür zu bekommen! Publikum und Band mobilisieren noch einmal alle Kräfte und setzen einen denkwürdigen Schlusspunkt unter diesen ganz speziellen Gig. Danach kommen alle Gastkämpfer auf die Bühne zu der Band, die sich ohne Ende bedankt und minutenlang feiern lässt. Zu Recht! Phänomenaler Gig, ganz großes Kino! Und erneut der Beweis, dass auch extreme Death Metal-Mucke beim Jungvolk wieder schwer angesagt ist. Toppen werden das nur noch mighty BOLT THROWER im Januar! Jetzt warten wir mal gespannt auf die DVD…
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