Ort: Hamburg – Markthalle
Datum: 04.12.2013
Bevor Xaver Norddeutschland heimsucht, wird Hamburg von AMORPHIS weggeblasen. Mit dabei HAMFERD von den Färöer Inseln. Das Sextett gründete sich 2008 und hat mit dem Debüt „Evst“ durchaus positive Kritiken einfahren können. Zum Auftritt von HAMFERD war doch noch reichlich Luft in der Markthalle. Es mag daran gelegen haben, dass die Band bereits eine halbe Stunde früher mit ihrem Gig begann, als angekündigt. In der Gesamtheit gaben die statische Performance der Anzugträger und die gewollt tiefen monotonen Ansagen des Sängers zusammen mit dem schleppenden Doomsound ein stimmiges Bild ab. Gesanglich wechselte Jón gekonnt von stimmlich hohen gesungenen Parts in den tiefen gutturalen Gesang. Während des halbstündigen Sets sah man vereinzelt Hamburger mit dem Kopf wippen und am Ende wurde reichlich Applaus gespendet. Mit „Sinnisloysi“ endete der Gig von HAMFERD und die schwere Atmosphäre wich aus der Markthalle.
Frischer Wind wehte aus Chicago Illinois, als STARKILL lebendig mit Bewegungsdrang, dem Hang zur großen Pose und keiner Scheu vor Publikumsnähe die Bühne stürmten. Auch sie hatten ihr Debüt „Fires of Life“ im Gepäck. Gleich zum zweiten Song wurde ihr Melodic Death Metal jedoch kurz durch Technikprobleme ausgebremst. Danach konnten sie ohne weitere Unterbrechung bis zum Ende des Auftritts mit ihrem Drum- und Gitarrengewitter die Gehörgänge und Eingeweide der Zuschauer zum Beben bringen. Zu „Below the Darkest Depths“ gab es Fightchöre und Powerfäuste, auch sah man vereinzelt Headbanger. Im Laufe es Gigs wurde die Luft von Besuchern mehr und mehr verdrängt. Somit konnten STARKILL am Ende des Gigs ein Erinnerungsfoto von einer gut besuchten Markthalle machen.
Setlist STARKILL (ohne Gewähr)
New Infernal Rebirth
Immortal Hunt
Fires of Life
Below the Darkest Depths
Strength in the Shadow
Sword, Spear, Blood, Fire
This is Our Battle; This is Our Day
Whispers of Heresy
Nach dem Soundcheck, bei dem uns Stagehand Aleksi unbemerkt finnische Schimpfwörter um die Ohren hätte werfen können, herrschte nun zu AMORPHIS eine drangvolle Enge. Los legte die Band mit Songs vom neuen Album „Circle“, dessen Coverartwork als Banner im Hintergrund prangte. Bereits beim dritten Song war die Luft zum Schneiden und das, obwohl es keine Crowdsurfer oder pogende Massen gab, die die Wärme in die Höhe hätten treiben können. Das Publikum beschränkte sich auf Headbangen, Mitsingen, Powerfäuste emporstrecken und im Takt mitklatschen. Somit hatte die Security einen entspannten Abend. Hey Chöre wurden zu „Vulgar Necrolatry“ angestimmt, während Tomi Joutsen seine Dreads schüttelte. Musikalisch und gesanglich lieferten AMORPHIS wie gewohnt Qualität ab. Diesem routinierten Abliefern fehlte mir zu oft die persönliche Interaktion zwischen Band und Publikum. Tomi beschränkte sich darauf, hinter seinem Monstermikro dem Publikum ein Dankeschön entgegen zu bringen und mit einigen wenigen Worten die Songs anzukündigen. Während des Instrumentals zu „The Smoke“ tauchte der Sänger erst zu Beginn seines Einsatzes wieder auf der Bühne auf. Das Intro vom Album „ Tales From The Thousand Lakes“ nutze AMORPHIS kollektiv dazu, die Bühne zu verlassen. Zurück blieb ein Publikum, dass auf eine verlassene, in blaues Licht getauchte Bühne starrte. Gestärkt oder erfrischt betrat die Band die Stage und fuhr mit „Into Hiding“ in ihrem Programm fort. Auch an diesem Abend beeindruckte Tomi wie immer mit dem gekonnten Wechsel zwischen Gesangsparts und Growls. Mit Gitarrengewitter und Druminferno brachten AMORPHIS mit dem letzten Song „Hopeless Days“ die Halle erneut zum Beben.
Endlich, zu der ersten Zugabe wurde es „persönlicher“, als Tomi seine Kamera zückte, um vom Publikum ein Erinnerungsfoto zu machen. Ein Gänsehautmoment stellte sich dann doch noch zur letzten Zugabe „House Of Sleep“ ein, als die Hamburger den Song eigenständig sangen. Die Band hätte solchen Momenten mehr Raum geben können, als sie es schlussendlich tat. Letztendlich wird den Fans dieser Abend dennoch als ein unvergesslich tolles Konzert in Erinnerung bleiben, denn an Sound, Song Material und Darbietung der „Helden“ gab es nichts auszusetzen. Bevor die Hamburger der sauerstoffreichen Luft ausgesetzt wurden, flogen noch etliche Picks und Setlists ins Publikum.
Setlist AMORHIS
Shades Of Gray
Narrow Path
Sampo
Silver Bride
The Wanderer
Against Widows
My Kantele
Intro Tales From The Thousand Lakes
Into Hiding
Nightbird’s Song
Vulgar Necrolatry
The Smoke
You I Need
Hopeless Days
Intro Skyforger
Sky is Mine
Black Winter Day
House Of Sleep
Copyright Fotos: Sandra Dürkop
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