Ort: Berlin - K17
Datum: 26.11.2006
ANNE CLARK im K17, keine Frage: Da musste ich hin. Die Grand Dame des Darkwave zelebrierte im Berliner Szeneclub eine 3-tägige Party und ich hatte mir vorgenommen, sie am letzten Termin live zu sehen. Wie schon an den Tagen zuvor war die Konzerthalle bis auf das letzte Eckchen gefüllt und man blickte in viele erwartungsvolle Gesichter. Leider gab es diesmal keinen Support, was mich zuerst leicht frustrierte, da ich RAINER VON VIELEN (Support am ersten Abend, Musiker in der Liveband von Anne und auch noch Mitglied in den Bands ORANGE – zusammen mit Niko Lai – und KAUZ) absolut klasse finde und ihn gern gesehen hätte. Punkt 21.30 Uhr betrat dann die große Lady die Bühne und wurde mit Jubel und großem Applaus empfangen. Keine Frage: Sie ist nach wie vor sehr beliebt und ihrem Stil der 80er Jahre durchaus treu geblieben. Als Intro hatte die Band „Acropolis“ gewählt und mit dem eigentlichen Opener „Killing Time“ begeisterten sie sofort die anwesenden Gäste. Nach diesen beiden ersten Songs begrüßte sie das Publikum auf Deutsch, jemand konnte es sich nicht nehmen lassen und ließ ein Hahnengeschrei verlauten, was Anne zu der Aussage „Oh, it’s a chicken in the House“ bewegte. Gitarrist Jeff (der noch bei der Formation BANANA PEEL BUZZ spielt und zusammen mit Drummer Niko Lai das Projekt FLOATING STONE betreibt) trug an diesem Abend ein schickes schwarzes Glitzerhemd und begeisterte immer wieder mit einer klasse Show. Das Teilinstrumental beim dritten Song „The Healing“ fand großen Anklang und wurde laut bejubelt. Sound sowie Licht waren an diesem Abend wirklich perfekt und es führte zu der richtigen Atmosphäre bei den Liedern. Anne unterstützte dies noch mit ihrer großen und powervollen Stimme und brachte die Menge so nach und nach zum kochen. Auch am dritten Abend war das Publikum keineswegs müde und feierte die Band frenetisch. Anne bekam immer wieder sehr gute gesangliche Unterstützung von Murat, der mit seiner Stimme den Songs eine gewisse Tiefe gab. Aber nicht nur gesanglich war Pianist Murat Parlak klasse, sondern auch an den Tasten begeisterte er. Ich nenne ihn einfach mal Mr. Flying Hands, denn trotz einer atemberaubenden Schnelligkeit, hatte er ein unheimliches Taktgefühl und legte eine Genauigkeit seinesgleichen an den Tag, die jeden Drummer vor eine harte Aufgabe stellt. Neben „Shell Song“ und den schon genannten Songs, präsentierten sie noch „Echoes“, „Elegy for a lost Summer“, „The Hardest Heart“, „Prayer“ und „Sleeper in Metropolis“. Letzterer fand natürlich großen Anklang und wurde heftig von den Anwesenden Gästen gefeiert.
Ich sollte jetzt doch noch in den Genuss des hervorragenden Overtone-Gesanges von RAINER VON VIELEN kommen, denn er unterstützte ANNE CLARK nicht nur instrumental (Synthies), sondern hatte zusätzlich noch einen Gesangspart an diesem Abend, in dem er 3 eigene Songs zum Besten gab. Trotz dieses kurzen Stelldicheins überzeugte er gnadenlos. Ich kennen niemanden der es schafft 3-stimmig zu singen. GLEICHZEITIG! Was er da bot war ganz großes Kino. Nicht nur die Texte machten Sinn, sondern auch der Sound der Stücke. Waren sie zwar mehr im HipHop-Stil gehalten, passten sie dennoch sehr gut zu diesem wavigen Abend.
Nach diesem kurzen Zwischenspiel und jeweils einem Solo von Murat und Niko sowie Rainer und Jeff war es dann wieder Zeit für die Hauptakteurin dieses Abends und sie machte frisch und munter mit „Psalm“ weiter und bezauberte noch mit „Your World“, „Abuse“, und den Zugaben „Our Darkness“, „Waiting“ und „I of the Storm“. Bei letzterem Stück wurde die Band von drei Dudelsackspielern der Band CULTUS FEROX unterstützt und dieses Schauspiel bot dann noch mal alle Möglichkeiten zum Feiern. Nach schweißtreibenden 110 Minuten war dann dieser wundervolle Abend leider schon wieder zu Ende und das Publikum nahm mit tosendem Applaus Abschied von ihrer Grand Dame ANNE CLARK.
Setlist
Acropolis
Killing Time
The Healing
Boy Racing
The Hardest Heart
Nightship
Elegy for a lost Summer
Shell Song
Echoes
Prayer
Now
Sleeper in Metropolis
RvV Intro / Wahrheit / Scat
Solo Murat + Niko
Solo Rainer + Jeff
Psalm
Your World
Nida
Abuse
Our Darkness
Waiting
I of the Storm
Copyright Fotos: Grit Rümmler (vom Gig am 24.11. im K17)
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