Ort: Bielefeld - Forum
Datum: 15.02.2004
Die Location wirkt schon etwas abgefahren. Oben auf der Bühne stehen ein Stuhl, ein Tisch und eine Lampe. Unten sind ein paar Gartenbänke aufgebaut, die aber leider mit ca. 50 Leuten sehr spärlich besetzt sind. Punkt 21.30 Uhr betritt die Frau die Bühne, die mit “Sleeper in Metropolis” und “Our Darkness” Anfang der 80er zeitlose und unsterbliche Titel kreiert hat: Anne Clark.
Heute Abend also wird die Musik-Poetin aus ihrem Buch: “Notes Taken, Traces Left” lesen. Hört sich nicht gerade spannend an, aber ich lass mich mal überraschen. Was einen sofort fesselt ist ihre klare, unverwechselbare Stimme. Sie fängt mit ihrer frühesten Kindheitserinnerung an und geht dann über zu ihrem Werdegang als Musikerin. Dies ist allerdings kein Inhalt des Buches, aber nur Texte zu lesen, ohne etwas “Drumherum” zu erzählen wäre ja auch ein bisschen langweilig.
Die Zuhörer lauschen gebannt und während Anne Clark liest – speziell den Text zu “Sleeper” – habe ich das Gefühl die Melodie im Hintergrund zu vernehmen, so prägnant ist ihre Darbietung. Sie berichtet über die Entstehung der Alben, kleine Geschichten aus dem Nähkistchen der Plattenfirmen, wie sie sagt “das Haifischbecken Musikindustrie”.
Es ist unglaublich, wie lange diese Frau schon im Geschäft ist und sich mit jedem Album weiterentwickelt hat.
Nach knapp anderthalb Stunden entlässt uns die Göttin des Wave in die kalte Nacht und ich bin froh dabei gewesen zu sein, denn diese Frau hat nach wie vor etwas zu sagen. Am Merchandise-Stand gab sie schließlich bereitwillig und freundlich Autogramme.
Fotos by Jörg Rambow
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