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APOPTYGMA BERZERK – F.A.Q.

Ort: Osnabrück - Rosenhof

Datum: 19.03.2006

„Auf ein Neues“ konnte man sagen, denn nachdem die Norweger APOPTYGMA BERZERK Anfang des Monats die Segel für den zweiten Teil ihrer Tour zum aktuellen Erfolgsalbum „You and me against the world“ gesetzt hatten, war auch der Terrorverlag in Osnabrück nach Herford und Rostock inzwischen zum wiederholten Male mit an Bord. Dabei stellte die Show in Osnabrück aber insoweit etwas Besonderes dar, als sie den Schlusspunkt unter 16 weitere Konzerte in ausnahmslos deutschsprachigen Gefilden markierte. Das wollten wir uns natürlich, verbunden mit der Hoffnung auf den ein oder anderen Spaß, nicht entgehen lassen…

Als wir gegen acht dann die Gemäuer des altehrwürdigen ehemaligen Lichtspieltheaters Rosenhof betraten, lagen die Schweizer F.A.Q., die für die zweite Tourhälfte den Supportslot von SONO übernommen hatten, gerade in den ersten Zügen. Mit ihrem gitarren-unterstützten Electropop passen sie recht gut ins Apopland, und das Verhältnis zum Headliner scheint ohnehin hervorragend zu sein. Nicht nur, dass es auf dem jüngsten Album des Trios („Is Pornography Art?“) eine Zusammenarbeit mit APOPTYGMA-Sänger Stephan Groth gegeben hat, darüber hinaus war man auch bereits auf der „Welcome to Earth“ Tour, damals noch unter dem Namen CARPE DIEM, als Opener am Start. Auch wenn die Zuschauer aber auf einen Gastauftritt von Stephan zu früher Stunde oder sogar von US-Pornostar Jenna Jameson, die für „Is Pornography Art?“ quasi als Muse fungiert hat, erwartungsgemäß verzichten mussten, sorgte vor allem Sänger Phil für eine optische Umsetzung des CD-Themas. Zu diesem Zweck war er mit einer schwarzen Latex-Rock/ -Korsett/ -Handschuh-Kombination bekleidet, wobei das Modell „halb geöffnetes Korsett vor freiem Männer-Oberkörper“ im Moment seiner Offenbarung doch zu einem leichten Schmunzeln vor der Bühne führte. Zusammen mit seinen Mitstreitern Thomas und Pille an Gitarre bzw. Keyboards präsentierte er größtenteils neue Stücke wie etwa „How to make love like“, „The world is cold enough“ oder „Learning 2 fly“. Daneben gab es aber auch älteres Material vom Vorgänger-Album („Sunday afternoon“) und aus CARPE DIEM-Zeiten („The saint“) sowie mit „Rebirth of the 20th century“ sogar einen brandneuen Song. Ihrer Anheizer-Rolle wurden F.A.Q. dabei problemlos gerecht und kamen gar nicht so schlecht bei den circa 600 Anwesenden an. Besonders gefallen hat mir die stimmliche Präsentation von Frontmann Phil, der hin und wieder zusätzlich auch noch zum Bass griff. Zum Schluss der knapp 45 Minuten konnte er die Fans dann noch auf geschickte Art und Weise zum Mitsingen animieren, indem er „One trip one noise“ zugleich als Willkommensgruß des Publikums für APB verkaufte („Norweger brauchen Noise“).

Die folgende Umbaupause wurde von uns für einen flüchtigen Blick auf den Merchandise-Stand, der an diesem letzten Abend mit reduzierten Preisen lockte, und anschließend für die Suche nach einer guten Ausgangsposition vor der Bühne genutzt, wo neben eingefleischten Apop-Fans doch auch einige kleinere Mädchen dem Hauptact entgegen fieberten. Wohl eine Folge des jüngsten Erfolges der Single „Shine on“, die es immerhin bis auf einen respektablen 13. Platz in den deutschen Media Control Charts gebracht hat. Obwohl oder vielleicht gerade da in Osnabrück eben der Tourabschluss stattfand, zeigten sich die fünf Berzerker kurze Zeit später von Beginn an blendend gelaunt und motiviert, noch einmal alles zu geben. In der Setlist gab es zwar keinerlei Überraschungen, allerdings konnte die ausgewogene Mixtur aus aktuellen Hits und – wie der nicht gerade wenig geschminkte Stephan mehrfach betonte – „Old School“ ja bislang auch sehr überzeugen. Die Jungs genossen sichtlich den Abend und spulten ihr Programm, für dessen weitere Details an dieser Stelle bedenkenlos auf die eingangs genannten Live-Berichte verwiesen werden kann, routiniert herunter. Die Stimmung im Saal war durchgehend gut, und so wurden APOPTYGMA BERZERK natürlich auch hier nach Beendigung ihres regulären Sets erneut auf die Bühne gefordert. Bevor es aber weiterging, bedankten sich die Bandmitglieder zunächst mal brav namentlich bei ihrer gesamten Crew, vom Techniker bis hin zum Busfahrer, und flachsten ein wenig herum, wobei sich besonders Keyboarder Geir als Unterhaltungskünstler hervortat. Dann ging es aber doch weiter, und für das folgende „Non stop violence“ gab es noch einmal lautstark gesangliche Unterstützung vom Publikum. Dieses gab sich jedoch auch nach „Love never dies“ noch nicht zufrieden und verlangte mehr. Das ließen sich die Herren Musiker natürlich nicht zweimal sagen und kehrten mit „Bitch“ und FAQ im Schlepptau zum finalen Abgesang zurück. Kaum waren die letzten Töne verklungen, prostete man sich mit einem Gläschen Sekt zu, konnte sich gewiss sein, nach 1 3/4 Stunden dem eigenen Ruf als tolle Liveband wieder alle Ehre gemacht zu haben und verschwand…

Setlist APOPTYGMA BERZERK
Eclipse
You Keep Me From Breaking Apart
Tuning Into The Frequency Of Your Soul
Spiritual Reality
In This Together
Starsign
Deep Red
Mercy Kill
Kathy’s Song
Lost In Translation
Burning Heretic
Shine On
Love To Blame
Unicorn
Until The End Of The World

Non Stop Violence
Love Never Dies

Bitch

Copyright Fotos: Karsten Thurau

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