Ort: Gießen - MUK
Datum: 24.10.2005
Von den eher kühlen Temperaturen außerhalb des MUKs war an diesem Montagabend eher weniger zu spüren. Die ca. 400 Gäste heizten dem kleinen Bunker an der Rivers-Automeile ordentlich ein, so dass die eine oder andere Schminke schon mal zu fließen anfing. Dass dabei vertretene Fan-Klientel bot eine breite Palette von Goth bis Metalhead und sorgte somit für ein ziemlich ausgewogenes Bild an ASP und SEELENZORN–Fans.
Letztere traten als Vorband auf und leiteten mit ihrer Musik in den Abend hinein. Vereinzelte „POSER!“-Rufe machten deutlich, dass einige Zuschauer auf ASP warteten und dem Auftritt von SEELENZORN eher Missmutig gegenüberstanden. Der harte Sound war ja auch ziemlich gut, aber der Gesang… Was mich persönlich an dem Auftritt erfreute waren die, wie ich finde, nicht gerade unattraktiven Tänzerinnen, welche den 3 Figuren (Sängern) einen schön anzusehenden Kontrast boten. Die zwei gelenkigen Schönheiten verzierten die Bühne mit ihren gut auf einander abgestimmten Bewegungen und angedeuteten SM-Handlungen. Diese kamen zwar nicht an das Niveau von UMBRA ET IMAGO heran, aber man kann ja nicht alles haben. 🙂 Nebst den Tänzerinnen war der Spongebob Schwammkopf-Anhänger am Gürtel eines der Sänger eines der Highlights des SEELENZORN-Auftritts. Das eben schon erwähnte UMBRA ET IMAGO-Niveau sollte wohl dadurch erreicht werden, dass sich einer der der drei eine SM-Gasmaske aufzog und dann von seinen Bandkollegen drangsaliert wurde. Wer’s mag… Aber Ich schweife ab. Irgendwann war`s dann vorbei, den eingefleischten Fans hat’s gefallen, den anderen… wohl eher weniger…
Dann war es um ca. 22 Uhr soweit: ASP betritt die Bühne! Die Wirkung dieses Künstlers auf die Masse war sofort spürbar, als er sich kurz nach Betreten der Bühne den Zeigefinger an die Lippen hob und dem Beifallstosen der Fans Einhalt gebot. Stille… Das Allein war schon sehr beeindruckend. Dann ging’s auch gleich los: „Beschwörung (Intro)“ sorgte für einen besinnlichen Einstieg in die Höllenfahrt, gefolgt von „Besessen“ und meinem Liebling des Abends: „Sing Child“, das mit seiner relativ heiteren Melodie die Beine zum tanzen anregte. Songs wie „Me“ und „Dancing“ peitschten die Menge weiter auf, bis die Stimmung irgendwann ihren Höhepunkt erreichte. ASP bot seinen Fans sowohl bekannte Kost aus seinen frühen Alben, als auch Werke seiner letzten Platte „Aus der Tiefe“ und dem Vorgängeralbum „Weltunter“.Die Temperatur war am Steigen und Steigen, und bei der sehr guten Bühnenbeleuchtung wurde ASP und seiner dreiköpfigen Band die Vorstellung nicht wirklich erleichtert. Trotzdem heizten die Jungs die Stimmung weiter an: „Lykanthropie“ und danach gleich zum abkühlen „Demon Love“. Die Schminke des Künstlers wurde arg beansprucht, während er zwei Stunden ohne Unterbrechung im Rampenlicht stand und seinen Fans eine Show bot, die ihresgleichen sucht. Eine große Nähe zu seinen Fans war bei den Ansagen bemerkbar, und seine Gelassenheit bei Rufen wie „AUSZIEHEN!“ trug nur zur Sympathie bei. Den Abschluss bildeten „Schwarzes Blut“ und „Beschwörung (Outro)“.
Als Zugabe gab es dann noch „Und Wir Tanzten“. Bevor ASP von der wahrscheinlich sengend heißen Bühne entlassen wurde, wurde es noch einmal mit „Ich Will Brennen“ richtig infernalisch heiß… Später gab Alexander sich noch einmal die Ehre und gesellte sich unter seine Fans, von denen er dann auch gleich mit Autogrammwünschen zugedeckt wurde. Die Anstrengung des Abends war ihm ins Gesicht oder vielmehr auf die Schminke geschrieben, welche sich langsam von seinem Gesicht verabschiedete. Alles in allem war es ein sehr, wie ASP auch selbst sagte, intimer Abend. Tolle Stimmung, tolle Leute, tolles Konzert.
Copyright Fotos: Sandro Griesbach
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