Ort: Bielefeld - Ringlokschuppen
Datum: 27.04.2004
Wenn ich etwas hasse, dann ist es zu spät zu einem Konzert zu kommen! Naja und am 27. kam halt einiges dazwischen. Ich hatte mich also darauf vorbereitet, die Vorband nicht zu sehen. Dementsprechend groß war auch meine Überraschung, dass THE HEROINES gerade anfingen zu spielen, als wir den Ringlokschuppen betraten. Sehr netter Punk ´n´ Roll klang zu uns hinüber. Zu meiner Überraschung traf ich dann noch meinen Lieblingsmetaller Tobi, und der Abend konnte nur gut werden.
Das Quartett THE HEROINES aus Stuttgart hatte die wirklich schwere Aufgabe, das Publikum für die BACKYARD BABIES anzuheizen. Allerdings muss man sagen, dass die Vier es wirklich gut machten. Electra wußte ihre Stimme bei den Punk ´n´ Roll Songs richtig rotzig klingen zu lassen. Welches Lied dann auch im Ohr blieb, war „King of my dark heart“, welches auch die neue Single ist. Wer also auf diese Musikrichtung steht, wird bei dieser Band wirklich überrascht sein. Auch ihre Merchandising-Preise waren mehr als in Ordnung, im Gegensatz zu den BACKYARD BABIES, die wirklich unverschämte Konditionen hatten. Aber wenn das Publikum für die Preise auch kauft, warum nicht?
Nach einer kurzen Umbaupause war dann für die Headliner der Saal auch relativ voll. Nach einem langen Intro erschienen die Schweden auf der Bühne und der Laden kochte. Vor allem Dragon wußte, wie man das Publikum zum Durchdrehen animiert. Ich habe lange nicht mehr ein Konzert gesehen, wo soviel gepogt und bodygesurft wurde. Selbst Leute, die die Vierzig schon lange überschritten haben, schmissen sich auf die Menge. Was allerdings auch auffiel, war die Ruppigkeit der Ordner. Man muß nicht unbedingt noch mal hinterher schubsen, wenn die Leute schon auf dem Weg aus dem Graben sind!
Die Lieder der BACKYARD BABIES stammten in der Hauptsache von ihren alten Alben, welche im Endeffekt genauso gut (wenn nicht besser) beim Publikum ankamen als die Sachen der aktuellen Veröffentlichung „Stockholm Syndrome“, die immer mal wieder eingestreut wurden. Nach 75 Minuten – inklusive 3er Zugabe – gingen dann aber die Lichter an. Dabei war es erst 23 Uhr und das Publikum hätte locker noch stundenlang rocken können. Aber vielleicht war es auch ganz gut, das Konzert auf dem Höhepunkt zu beenden, das macht Lust auf mehr!
Was mich wirklich verwunderte, war das Publikum. Viele junge Leute, die noch keine achtzehn waren, Gothics, alte Punkrocker, die man jahrelang schon nicht mehr gesehen hat und ziemlich viele Metaller. Kurz gesagt: Eine gute Mischung. Auch wurden die meisten Lieder laut mitgegrölt, was dem Konzert den letzten Anstrich gab. Alles in allem ein gelungener Abend, obwohl ich von der Lokalität doch eher das Forum favorisiert hätte, da es die Leute von der Anzahl her genauso gut hätte aufnehmen können und es wesentlich familiärer ist.
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