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BELTAINE MYSTERY NIGHT 2009

Ort: Solingen - Schloss Burg

Datum: 30.04.2009

Wie auch in den letzten Jahren wurde 2009 auf Schloss Burg in Solingen zum Beltainefest geladen. Gestartet wurde am 30.4. um 17 Uhr zur Walpurgisnacht. Der Festivalabend wurde mit dem Titel Beltaine Mystery Night überschrieben und sollte ganz im Zeichen der mystischen Musik stehen, bevor einen Tag später dann die „mittelalterlichen Rocker“ dran waren.

Den Auftakt bildete kurz vor 18 Uhr die Gruppe DUNKELSCHÖN mit ihren schwungvollen und elfengleichen Liedern. Wohl wegen der Tageszeit und den Umständen eines verlängerten Wochenendes hatten es die fünf Musikerinnen und Musiker besonders schwer, denn ein Teil der Konzertbesucher war sicherlich auf dem Weg zum Schloss im Verkehr hängen geblieben. Der Platz vor der Bühne war nur dünn besiedelt, was sich aber im Laufe des Abends noch ändern sollte. Dessen ungeachtet boten DUNKELSCHÖN, allen voran die Frontfrau Vanessa, ein hörenswertes Programm und begrüßten immer mal wieder von der Bühne herunter ihre Fans im Publikum. Von den Besuchern wurde die Musik freudig entgegen genommen, bereits vom ersten Moment an wiegten sich Körper in taktbegleitenden Bewegungen.

Eine ganz besondere Show hatten sich Maite Itoiz und John Kelly einfallen lassen, die ich erstmalig live erlebte. Mit dem klaren Konzept des Geschichtenerzählens betrat als Erster ein Balletttänzer die Bühne und begab sich in tanzenden und pantomimischen Bewegungen auf die Suche nach einem Buch. Alsdann wurde jedes Stück der Musiker mit einer kleinen Geschichte eingeleitet, die Maite von einem Blatt Pergament herunter vorlas. Während die Texte mystisch angehaucht sind, weisen die Melodien klar in Richtung Rock. Nicht Metal, aber kräftige Rhythmen mit einem starken Schlagzeug für den Takt und gefühlvolle, zum Teil im Duett vorgetragene Balladen. Maite und John, die mit wechselnden Instrumenten (Gitarren, Mandolinen, Flöten) spielten, präsentierten in einer ansprechenden Show u.a. ihre „Tales from a Secret Forest“ von dem neuesten Album „The Blue Elf´s Dream und zeigten klar, dass sie Profis im Musikgeschäft sind und es verstehen, ein Publikum live zu begeistern. Während des offiziell letzten Liedes holten sie Zuschauer aus den ersten Reihen auf die Bühne zum Tanzen, was mit besonderem Beifall aufgenommen wurde. Honoriert wurden die Mühen der Beiden und ihrer Band mit lauten Rufen nach Zugaben, denen sie gerne folgten.

Die dritte Band der Mystery Night begann passend zur Walpurgisnacht mit ihrem Song „Hexengebräu“ und war keine Band im eigentlichen Sinne. Sie selbst bezeichnen sich als Lebensgefühl. Denn OMNIA ist mehr als eine Band. Wer diese aus den Niederlanden kommende Formation kennt, der weiß, dass es den Bandmitgliedern ernst damit ist, wenn sie sagen, dass sie Musik für die Natur und das Leben machen und nicht für Geld oder dafür, dass ihre besch… Gesichter in die Medien kommen (O-Ton Steve Sic). Ihre Musik lässt sich in keine musikalische Richtung pressen. Es ist Folk, aber nicht nur. Es ist Rock, aber nicht nur. Es ist Ambient, aber nicht nur. Diese Reihe ließe sich fortsetzen. Gespickt wird das Ganze mit dem auf Bühnen sehr selten zu sehenden Instrument Didgeridoo, welches in unverwechselbarer Weise von Luca in die Rhythmen eingebracht wird. So manch ein Stück von OMNIA ist ohne dieses Instrument gar nicht möglich. Jenny, Steve, Luca, Mitch und Joe haben sichtlich ihren Spaß auf der Bühne und sind dabei auch in der Lage, das Publikum mitzunehmen. Die Geschichten, die Steve in gebrochenem Deutsch und fließendem Englisch als Übergang zum nächsten Song erzählt, werden vom Auditorium mit viel Spaß aufgenommen. So verwundert es nicht, dass sich die Musiker bei all den Wunschtiteln, die die Fans haben, mit ihnen spielen und fordern, dass mindestens 300 Leute nach dem Song rufen sollen, damit sie ihn darbieten. Mehrfach hat Mitch von seinem Schlagzeug herunter versucht, die Zuschauer zu zählen und war seiner Meinung nach erfolglos. Die Anzahl Zuschauer hätte dafür eigentlich ausreichend sein müssen, denn im Laufe des Abends wurde der Burghof voller und voller. Der Stau auf den Autobahnen war abgeklungen. Schließlich „erbarmten“ sich die Musiker und spielten dann doch das gewünschte Lied.

Wie beim Beltaine-Fest nicht anders zu erwarten, wurden auf Schloss Burg bei diesem keltischen Fruchtbarkeitsfest die Freudenfeuer angezündet. Den Ausklang fand der Abend nach den Zugaben von OMNIA zunächst in einem mit Anmut und Grazie vorgetragenen Feuertanz, bei dem die beiden Tänzerinnen wie die Derwische die lodernden Flammen nur so durch die Luft wirbelten, dass einem Angst und Bange wurde, bevor dann als krönender Höhepunkt ein Feuerwerk im Rücken der Gäste gegenüber der Bühne gezündet wurde. Ein gelungener Auftakt des gesamten Festivals.

Copyright Fotos: Detlef Knut

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