Ort: Hannover - AWD Hall
Datum: 25.11.2005
Und wieder die alten Helden! Nachdem wir bereits am ersten Juni-Samstag BILLLY IDOL und STEVE STEVENS in Hamburg huldigen durften, gaben sie uns ein knappes halbes Jahr später noch einmal das Vergnügen. Sollte man doch meinen, dass dieses eine Konzert im Sommer und die beiden Auftritte bei Rock am Ring/ Rock im Park eine Art „Antesten“ darstellte – war das Publikum überhaupt geneigt, die unverwüstlichen Rocker auch weiterhin live zu sehen? Anscheinend war dieser „Test“ aber auf beiden Seiten positiv ausgefallen, sonst hätten wir wohl kaum die Möglichkeit gehabt, den grandiosen Tourauftakt in der Hannoverschen AWD Hall mitzuverfolgen. Und auch viele Fans waren wieder mit von der Partie: pünktlich um 20:00 – ohne Anheitzer – enterte BILLY IDOL mit den Worten „Can you hear me?“ die Bühne vor geschätzten 3000 jubelnden Fans.
Dass man nicht zum alten Eisen gehörte, hatte man ja bereits im Sommer mit ausgeprägter Spielfreude unter Beweis gestellt. Und dies setzte sich am diesem kalten November-Abend fort. Draußen herrschten eisige Temperaturen, aber in der Halle kochte die Stimmung sofort mit dem Eröffnungssong „Super Overdrive“. Wenig neues in der Setlist – es wurde fast die gleiche Abfolge gespielt wie bereits bei angenehmeren Temperaturen einige Monate zuvor. Aber was ist schon Abwechslung gegen altbewährte Klassiker der Jugend, die wirklich fast alle an diesem Abend gespielt wurden!! Allerdings bewies das Publikum auch Textsicherheit bei den neuen Titeln des Albums „Devil’s Playground“. Es wurde einfach jeder Titel frenetisch bejubelt – naja, die „alten“ Gassenhauer vielleicht doch ein bisschen mehr!
Wie immer an Bord neben BILLY und STEVENS: Drummer Brian Tichy, Bassist Stephen McGrath und Derek Sherinian an den Keyboards – alles hochkarätige Musiker, die ihr Handwerk verstehen und perfekt miteinander harmonieren. Wobei natürlich BILLY der absolute umjubelte Star war, der seiner Rolle auch gerecht wurde: er überzeugte sowohl stimmlich als auch physisch. Äußerst durchtrainiert stellte er während der Show immer wieder seinen Body zur Schau, zeigte aber auch Fähigkeiten als Entertainer, indem er immer wieder nette Anekdoten zwischen den Stücken zum Besten gab. Und – wie auch schon in Hamburg – gab er wieder unzählige Autogramme an die erste Reihe oder signierte sogar während des Singens mitgebrachte Platten (ja, „seinerzeit“ gab es noch Platten…)- und CD-Cover. Selbst Drumsticks und Plektren fanden ihren Weg in die Menge, auch T-Shirts wurden von den Fans auf die Bühne geworfen, einmal mit BILLYs Schweiß benetzt und wieder zurück in überglückliche Hände gegeben. STEVE hielt sich eher im Hintergrund auf, lief dann aber während seiner Gitarrensoli zu Höchstform auf. Verbringt der Mann seine Zeit auch noch mit etwas anderem als mit Gitarre spielen? Über Kopf, mit der Zunge – das ganze Programm.
Wie im Sommer enthielt die Setlist etwa zu gleichen Teilen altbekannte Hits wie das akustisch gespielte „Sweet Sixteen“, den Übersong „White Wedding“ oder DEN Lovesong der 80er „Eyes without a face“, als auch haufenweise neues Material. Aber auch ganz alte Sachen aus der GENERATION X-Zeit des Meisters wie „Ready Steady go“ und „Kiss me deadly“. Einen komplett neuen Song bekamen wir auch zu hören: nur in Begleitung des Keyboards intonierte IDOL das Stück „Louisana“ – wenn ich ihn richtig verstanden habe, eine Abrechnung mit den Missständen, die nach dem Hurricane-Desaster in den USA abliefen. Ein solch neuer Song, dass BILLY den Text noch vom Zettel ablesen musste. „Rebel Yell“ beendete dann das reguläre Set.
Das sollte es natürlich noch nicht gewesen sein, mit „Hot in the city“ – nett umgetauft in „Hot in Hannover“ und einer Reminiszenz an die Weihnachtszeit „Yellin’ at the Xmas Tree“ kam man noch einmal zurück auf die Bühne. Und für den zweiten Zugabenblock bot man den Anwesenden wieder etwas Besonderes: genau wie in Hamburg griff Drummer Tichy bei „Mony Mony“ nach seinem beeindruckenden Drumsolo im absoluten Scheinwerferlicht sich eine Gitarre – ein Kollege übernahm derweil seinen Platz – und lieferte sich das obligatorische Gitarrenduell mit STEVE. Bis dann zum Schluss wieder alle Bandmitglieder Saiteninstrumente in der Hand hatten und sich zur Verabschiedung vor die begeisterte Menge stellten.
BILLY kündigte an, 2007 wieder zu kommen. Wir würden uns freuen!!! Mein Dank geht an STEVE STEVENS, der mich noch recht kurzfristig für die Show akkreditiert hat.
Setlist (ohne Gewähr):
Super Overdrive
Dancing with myself
Flesh for Fantasy
Body Snatcher
White Wedding
Scream
Eyes without a Face
Sweet Sixteen
20 Flight Rock
To Be A Lover
Cherie
Louisiana (acoustic)
Gitarrensolo Steve
Rat Race
L.A. Woman (THE DOORS)
Blue Highway
World comin’ down
Ready Steady Go (GENERATION X)
Rebel Yell
Hot in the City
Yellin’At The Xmas Tree
Kiss Me Deadly (GENERATION X)
Drumsolo
Mony Mony
Copyright Fotos: Jörg Rambow
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