Ort: Herford - Marta
Datum: 02.06.2002 - 18.08.2002
Eine Posse sondergleichen spielte sich im Sommer 2002 um eine geplante Kunstausstellung im beschaulichen Herford ab. Bjarne Melgaard – anerkannter norwegischer Künstler – wollte seine zugegebenermaßen oft gewalttätigen Phantasien ausstellen. Doch zunächst einmal kam es gar nicht dazu: Erst wurde ihm untersagt, eine Ziege als Symbol des Bösen in einen Latex-Anzug zu stecken, danach die Ausstellung ganz verschoben. Was das alles mit extremer Musik und dem Terrorverlag zu tun hat? Ganz einfach, Melgaard sucht seine Motive oft im Bereich der norwegischen Black Metal-Szene und hatte zur Eröffnung gar Frost von SATYRICON mitgebracht, der eine Live-Performance geben wollte. Dazu kam es nun leider nicht.
Stattdessen wurde eine Diskussionsrunde mit Politikern, Kirchenvertretern, Vertretern des Museums usw. einberufen. Frost reiste wutentbrannt ab, nicht ohne sein Hotelzimmer entsprechend bearbeitet zu haben, wurde gemunkelt. Die Ausstellung selber konnte dann später doch stattfinden, allerdings nur als Fragment ohne diverse Kunstobjekte.
Ich habe mir natürlich Melgaards Werke unter dem Obertitel „Black Low“ selber angesehen und festgestellt, dass die ganze Zensur-Aufregung völlig umsonst war (und in einer deutschen Groß-Stadt wohl auch nie passiert wäre). Interessant, nett, aber halt auch nicht fertiggestellt, handelt es sich tatsächlich nur noch um eine Ruine. Interessant für Filmfreaks sicher, dass der Film RICKY 6 mit Vincent Kartheiser vom Flatliners-Drehbuchautor dort gezeigt wurde. Melgaard nimmt in einigen seiner Arbeiten direkt Bezug zum Film, der den Originalfall von Ricky Kasso aufgreift, welcher 1984 einen Ritualmord beging. Auslöser eine Melange aus Alkohol, Heavy Metal, Satanismus und amerikanischer Stumpfheit. Nachfolgend ein paar sicher nicht nur für Schwarz-Metaller interessante Impressionen.
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