Ort: Balve - Tropfsteinhöhle
Datum: 15.10.2004
In einer abgespeckten Version präsentierten sich DORO UND DAS CLASSIC NIGHT ORCHESTRA an diesem Abend in der gut gefüllten Balver Tropfsteinhöhle. Das Orchester geschrumpft auf 20 Musiker, die Streicher vom Keyboard und auch weniger Special Guests als bei den vorangegangenen Shows. Gewohnt sympathisch, begeisterungsfähig und routiniert sang sich DORO durch ein Best of-Programm ihrer nunmehr schon 20 Jahre andauernden Karriere. Dass DORO-Songs auch im Orchesterkontext gut funktionieren, weiß man seit dem aktuellen Album „Classic Diamonds“. Die Atmosphäre in der riesigen Steinhöhle sorgte dann allerdings zusammen mit der Musik und DOROs Stimme noch mal für verstärkte Gänsehautbildung. Klassiker wie „All we are“, „Metal Tango“ oder „I rule the ruins“ fehlten dabei ebenso wenig wie die unvermeidliche Ballade für die Ewigkeit „Für immer“. Neben Blaze Bayley, der eine brillante Version des IRON MAIDEN-Klassikers „Fear of the Dark“ im Duett mit DORO sang, sorgte vor allem die Japanerin Saeko mit ihren Songs vom soeben erschienenen Album „Above heaven, below heaven“ für offenstehende Münder im Publikum. Eine derart kraftvolle, aber auch klare Stimme hatten der zierlichen Musikerin nur wenige zugetraut. Beendet wurde die Show durch eine Akustikversion des melancholischen „Love me in black“.
Schluss für DORO. Mitnichten aber für ihre Bandmitstreiter Nick Douglas (Bass) und Oliver Palotai (Gitarre). Nach einer sich ziehenden Umbaupause hieß es für diese: Noch mal zurück auf die Bühne! Diesmal aber mit der Band BLAZE. Mit ca. 300 verbleibenden Zuschauern blieb die Höhle auch weiterhin gut gefüllt. Mit dem Opener „Alive“ vom aktuellen Album fegte Blaze Bayley dann auch auf die Bühne, als ob es kein Morgen mehr gäbe. Und dass er am Leben ist, das bewies er in der folgenden Stunde eindrucksvoll… Im vergangenen Monat noch ohne Band, heute mit Nick Douglas, Oliver Palotai, Daniel Loeble und Luca Princiotta eine neue Formation am Start, die den Erwartungshaltungen durchaus gerecht wurde. Besonders hervorzuheben: Basser Nick Douglas, dessen Bühnenpräsenz schon fast beängstigend ist. Perfektes Gepose, ohne affektiert zu wirken. Blaze Bayley lebte und durchlitt seine Songs regelrecht und wirkte stellenweise, als ob es ihn auf der Bühne vor lauter Emotionen zerreißt. Immer wieder suchte er den Kontakt zum Publikum, warf sich in die ersten Reihen und war bereits nach dem zweiten Song schweißdurchtränkt. Geboten wurde ein Querschnitt seiner letzten drei Studioalben, wobei besonders der Song „Blood and belief“ hervorzuheben wäre, sowie der ein oder andere MAIDEN-Klassiker wie „Futureal“. Insgesamt eine der intensivsten Performances seit langem.
Geiler Abend, schöne Location!
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