Ort: Berlin - K17
Datum: 26.04.2007
Im Rahmen des 8-jährigen Geburtstags des Berliner Szene-Clubs K17 gaben sich natürlich auch BLUTENGEL die Ehre, um zu gratulieren und zelebrierten eine zweitägige Party im Club. Ich hatte Gelegenheit, bei ihrem ersten Konzertabend am Donnerstag dabei zu sein. Die Halle war voll wie schon lange nicht mehr und der Abend schien mittlerweile genauso ausverkauft zu sein wie der folgende. Dessen Karten hatten sich innerhalb von wenigen Wochen verkauft. Es waren hauptsächlich junge Mädels da, aber auch einige Chris Pohl– Klone. Die Bühne wurde von Kerzen erhellt, die auf Kerzenständern direkt neben den Mikroständern angebracht waren und die Setlist beleuchteten. Auch eine Idee Papier unterzubringen. Im hinteren Teil befanden sich 3 Leinwände und davor waren 2 Podeste aufgebaut, rechts ein großes, links ein kleineres. Als Nebelschwaden über die Bühne waberten, war es endlich Zeit für die Show. Das Warten hatte auch lange genug gedauert.
Der Einlass war für 20 Uhr angegeben, die Show begann lustigerweise erst 21.20 Uhr (nein, es gab keine Vorband). Na ja, manche Künstler brauchen es halt, dass man auf sie wartet. Auf der mittleren Leinwand erschienen nun – ausgestrahlt vom Projektor – Flammen und ein Sarg. Kurze Zeit später kam eine Gestalt mit einem Buch aus den Flammen. Alles natürlich auf die Leinwand projiziert. Das Gesicht trat dann näher und näher und letztendlich war das Blutengel-Logo zu sehen. Das Intro wurde eingespielt und unter frenetischem Jubel betraten jetzt die Hauptakteure die Bühne. Zuerst Chris Pohl, dahinter Constanze Rudert, Ulrike Goldmann und 2 Fahnenträgerinnen. Während des ersten Songs „My Saviour“ verschwanden die beiden letztgenannten dann wieder und überließen den 3 Frontern die Bühne. Natürlich hatte Chris das Publikum sofort fest in seinen Bann gezogen. Der Sound war sehr gut, wenn auch alles vom Band kam, allerdings war das Licht mehr schlecht als recht und das verstärkte sich durch die hohe Dosis an Kunstnebel noch weiter. Es wurde ja für diesen Abend eine neue Show angekündigt. Vielleicht hätte sie noch etwas ausreifen sollen. Die Setlist war nicht unbekannt, wenngleich Titel vom aktuellen Album dabei waren, der Schwertschaukampf, der gezeigt wurde, war mehr als dilettantisch und die Sache mit dem Kunstblut und den Kunstblutkapseln einfach nur peinlich. Vielleicht hätten auch die Tänzerinnen etwas freundlicher und nicht immer so angestrengt und verkniffen schauen können. Sonja schaute teilweise in die Menge, als wenn sie jemanden umbringen wollte. Aber das ist nur meine Meinung, den anwesenden Mädels gefiel das, was sie sahen und sie himmelten den guten Chris ohne Unterlass an. Jener bedankte sich auch immer brav nach so ziemlich jedem Song mit „Danke Berlin“, das war so ziemlich das einzige, was er von sich gab. Constanze war an diesem Abend sehr auf ROSENSTOLZ getrimmt – Geschmackssache. Neben der schon genannten aktuellen Single „My Saviour“, gab es noch „Bloody Pleasures“, „Go to Hell“, „Misery“, „No Eternity“, „Love Killer“ und „Vampire Romance Pt. I“ zu hören. Als der Sänger während der Show auf dem größeren Podest Platz nahm (Ulrike und Constanze begnügten sich mit dem kleineren) und ein simples „Berlin“ von sich gab, flippte das Publikum total aus und kreischte und klatschte. Was die Worte des „Meisters“ doch bewirken können. Die neue Show setzte sich immer wieder aus verschiedenen Tanzeinlagen zusammen und war auf dem Spiel „Licht – Schatten, Gut – Böse“ aufgebaut. Nach jedem Lied verschwanden die Tänzerinnen und kamen irgendwann allein oder mit maskierten starken Männern zurück und präsentierten sich. Dass jeder Tanz fast gleich aussah, ist überflüssig zu erwähnen. Es gab auch den schon genannten Schwertschaukampf, eine der Tänzerinnen (sie stellte die gute Seite dar) duellierte sich mit einem Ex-Maskierten (genau, jener für die böse), der sie zuerst am Bein „verletzte“ (ja, es platzte die schon genannte Blutkapsel) und sie dann am Ende, nachdem sie sich im Kampf gewunden hatte, mit seinem eigenen und ihrem Schwert erstach. Doppelt hält halt besser. Auch die beiden Leinwände seitlich der großen mittleren, auf der immer wieder Videos oder Bilder der Band gezeigt wurden, hatten einen Nutzen. Hinter jenen tanzten ab und an mal die Mädels, was auch nicht schlecht aussah. Die beiden Podeste wurden auch immer wieder für Tanzeinlagen oder zum Abstellen der Maskierten benutzt. Dann ging es auch schon dem Ende zu und „Leave the Day“ wurde von Chris passenderweise als Abschluss angekündigt Während des Tracks bedankte sich der Fronter mal wieder mit „Danke Berlin“ und verließ die Bühne. Zurück blieben die Tänzerinnen und die beiden Sängerinnen, jene verschwanden dann auch nach dem letzten Schlusstakt.
Natürlich wurde sofort um Zugabe gebeten und die Bitte wurde auch nach einiger Zeit erhört. Chris überlegte nun zusammen mit dem Publikum, was jetzt gespielt werden könnte. Es wurde von den Zuschauern was Neues verlangt, letztendlich gab es dann „Verdammnis“, „Der Spiegel“ (ein Song, der live nicht so oft gespielt wird) und „Children of the Night“ zu hören. Ich hatte mich schon die ganze Zeit gewundert, weshalb diesmal an den seitlichen Metallstreben des Bühnenaufbaus Kabel hingen und meine Neugier wurde jetzt endlich gestillt. Mit einem großen Knall gab es beim letzten Song einen silbernen Glitter-Flitter-Konfetti-Regen, so dass man dachte, Elvis wäre in seinem besten Anzug geplatzt. Nun begab sich auch die Band wieder von der Bühne, die weiteren Zugabe-Rufe wurden nicht mehr erhört und die Menge „entkam“ um 23 Uhr in die kalte Berliner Nacht.
Setlist
Intro
My Saviour
Solitary Angel
Bloody Pleasures
Go to Hell
Misery
Oxidising Angel
Soul of Ice
Die with you
No eternity
Love Killer
Keine Ewigkeit
Seelenschmerz
In Winter
Vampire Romance Pt. I
Leave the Day
Verdammnis
Der Spiegel
Children of the Night
Copyright Fotos: Nadine Ginzel
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