Ort: Oberhausen - Turbinenhalle
Datum: 11.03.2006
Es war so weit. Die CALIBAN Release Show stand an, oder soll ich sie die „wer spielt heute eigentlich alles Show“ nennen? Oder doch lieber „das große Myspace Treffen“? Auf jeden Fall hatte ich mit unserem Gitarristen Tim als Orientierungsgenie genau den richtigen Fahrer ausgesucht. Wir hatten beide absolut kein Plan, wo die Turbinenhalle in Oberhausen zu finden ist. Doch gerade als wir dort eine Tanke zum Fragen suchten, tauchte die Halle links von uns auf. Yeah!!! Was ein Glück. Einmal am falschen Ende parken und durch den Schnee zum Eingang. Und da war sie wieder. Die „CALIBAN-Kinder-Armee“, aber diesmal muss es die Hauptarmee gewesen sein, denn vor dem Eingang stand eine Flut aus schwarz gefärbten Scheiteln. Drinnen bekam ich dann erstmal mein „coolen Photograben-Pass“ oder sollte ich Sticker sagen?? Nun musste man ja erstmal anhand der Merchstände checken, wer überhaupt an dem Abend spielen sollte. Denn im Netz standen mal MAROON und mal LIAR als Support. MAROON sollten dann wohl doch nicht spielen, aber auch vom HEAVEN SHALL BURN-Stand keine Spur, aber dazu später mehr. Marie am NEAERA Stand begrüßen plus noch 2 Internet Bekanntschaften, und dann rein in die Riesen Halle, die für 3500 Leute Platz bieten sollte. ZERO MENTALITY fingen Pünktlich um 16:30 an. Trotzdem war die Halle schon gut voll. Ist ja kein Wunder, wenn das Durchschnittsalter bei 16 liegt. =)
ZERO MENTALITY machten also den Opene, und ich begab mich in den Photograben. Für 2 Lieder nur, weil der Security Mann jetzt nicht so begeistert war, dass er extra wegen mir seine Taschenlampe heben musste, um auf den Photopass zugucken. War für mich das erste mal, dass ich die Jungs sah, und sie lösten ihre Aufgabe echt gut. Titel wie „Traitor of my own“, „Choose to lose“ oder das Deutschsprachige „Nicht mehr“ sorgten für ein gelungenes Aufwärmen des Publikums. Das ganze verpackt in einem Mix aus Metal und Hardcore. Teilweise kam das Geshoute sehr modern rüber, ja schon fast so, wie man es früher aus dem Crossover kannte. Aber nach dem SLAYER lastigen Instrumental-Stück war klar, das ist hier eine Metal Show.
Inzwischen hatte sich auch die Gruppe um unseren Produzent und CD-Mischer Conny eingefunden, und so war die „wichtige“ OWL-Szene ja auch im Pott vorhanden. Wieder 2 Leute von Myspace getroffen (Wie war denn der Altersdurchschnitt der Mädels? Anm. der Red.), und NEAERA beendeten ihren Soundcheck. Also wieder in den Graben und wieder der böse Blick vom Security Kerl. Ich meine, wie schwer ist es, sich ein Gesicht zumerken, bei 2 Leuten die Bilder machen? NEAERA auf jeden Fall cool wie immer. Besonders oldschool im IRON MAIDEN shirt. Habe die Jungs jetzt 3-mal in 6 Monaten gesehen, und auch diesmal poste Shouter Benny wieder für 2, schrie und growlte, als ob er seine Stimme nach heute Abend nie mehr brauchen würde. Neben den alten Klassikern wie z.B. „Walls instead of bridges“ gab es auch massig neue Songs wie „Let The Tempest Come“ und „I Love The World“. Der Sound war nicht ganz so gut, aber diesmal war Benny sehr gut zuhören.
Umbauphase zu FEAR MY THOUGHTS und wieder ca. 45368937 Leute aus dem Netz getroffen. Und Security ärgern „die dritte“. FMT sind wirklich eine der besten Metal Bands Deutschlands. Was die an Riffs raus hauen sucht seines Gleichen. Souverän wie immer feuerten die Jungs ihre Songs von der Bühne. „Window of the Dead“ und natürlich auch „My sweetest hell“ wo Shouter Mathias sich auf das Publikum verlassen konnte und sie ihm ihr „Hell Sweet Hell“ entgegen schrieen. Die TOKIO HOTEL Zwischenrufe, ich verweise noch einmal auf die hohe Anzahl junger Teenager, konterte er nur cool mit: „Sorry, du bist hier auf dem falschen Konzert.“ Eigentlich könnte ich mir die Band auch jedes Wochenende angucken. Wäre nie langweilig.
So just in der nächsten Pause lief dann der Leif von DEW-SCENTED an mir vorbei, und man hatte kurz Zeit zuquatschen. Gruß an dieser Stelle. Und während LIAR anfingen zu spielen, gingen die wildesten Gerüchte rum. HEAVEN SHALL BURN würden im Stau stehen. Ok, das war wohl richtig. Aber angeblich würde jetzt der anwesende MACHINEMADE GOD Basser wie wild seine Band anrufen, um HSB vertreten. In dem ganzen Durcheinander gingen LIAR bei mir etwas unter. Aber alles in allem ganz ordentlicher Metalcore aus Belgien.
Da HEAVEN SHALL BURN noch eingefroren waren und das mit MACHINEMADE GOD wohl doch nicht klappte überließen CALIBAN HSB den Headliner Slot und spielten als nächstes, und ich hatte den Fehler begangen, vorher die Halle zu verlassen. Denn danach kam ich kaum mehr rein, weil es so voll war. Was ein krasses Heimspiel für Andy & Co. vor über 3000 Leuten. Irgendwie schaffte ich es zum Photograben zukommen und wurde ich schon für das Durchdrängeln gehasst, so nun noch mehr, weil ich nicht eingeengt zwischen Betties und aus zu 98% aus Haargel bestehenden Jungs zerquetscht wurde. Die CALIBAN-Rufe wurden immer lauter, und zum Intro kamen die Feuerzeuge zum Einsatz. Los ging’s: Andy, Denis, Marc und Marco bildeten eine Moshfront, und Patrick an den Drums trohnte weit oben über der Bühne. Nach neuem Einstieg gab es gleich 2 alte Klassiker, um die Oldschoolfans zu versöhnen. Der Clean Gesang von Denis brauchte zwar das halbe Set um warm zu werden, war aber um einiges besser als noch auf der Spirit Tour letzten Winter. Die ersten Reihen moshten, was die jungen Nacken hergaben, und der Pit war „Pott würdig“. Songs wie „My little Secret“ und besonders das alte „Arena of Concealment“ ließen den Pit enorm werden, und das obwohl ja eigentlich kaum noch Platz war. Natürlich gab es noch die obligatorische „Wall of Death“, die sich HSB Shouter Marcus Bischoff auch anschauen konnte, der verständlicherweise etwas genervt mitsamt Merchstand eingetroffen war.
Die folgende Pause konnten wir nutzen, um den waren Helden des Konzertes kennen zulernen: Den Pizzabäcker: Jede Pizza 4 Euro – was ein Preis für eine solche Veranstaltung, und dazu war das wohl die zweitbeste Pizza, die ich je gegessen hab. Die Freude über den tiefen Preis verflog schnell als man feststellen musste, dass im Gegensatz zur Pizza die Sinalco dann 3 Euro kostete. Zurück zur Musik. HEAVEN SHALL BURN durften also fast direkt von der Strasse auf die Stage. Und es gab mal einen anderen Opener als „The weapons they fear“. Schon früh kam die Ansage, dass der Tag für die Jungs echt scheiße gelaufen war. Der Osten war wohl total verschneit, dazu kam, dass sie seit Monaten nicht live gespielt hatten und Ersatzdrummer Chris musste nach nur 2 Proben den verletzten Matthias ersetzen. Chris war sowieso der Held auf der Stage denn irgendwie schaffte er es das komplette Set vom Blatt, das ihm von einem Rowdie gezeigt wurde, zu spielen. Dicken Respekt dafür. Ansonsten machten die Jungs echt das Beste draus und rockten alles in Grund und Boden. Das Publikum, das etwas weniger geworden war, hatte noch mal richtig die Chance sich zu Songs wie „No one will shed a tear“ und natürlich „Voice of the Voiceless“ die Fresse zu polieren. Sänger Marcus hatte wie immer einen guten Spruch auf den Lippen, erst: bitte kein Rauch auf der Bühne, ich bin starker Asthmatiker. Und das Beste zum Schluss. Zitat: „So jetzt spielen wir noch etwas Altes.“ Sein Blick ging ins Publikum. „Guck nicht so mein Kleiner, mach den Mund zu!. Du kannst ja gleich wieder tanzen…“ *gg* Das war auf jeden Fall der Höhepunkt des Abends. und wir sind vor lachen umgefallen….
Also auf jeden Fall ein fetter Abend mit Deutschlands „Finest Metalcore“ für nur 8 Euro. Sorry dass ich nicht viele Pics machen konnte, besonders von CALIBAN, aber bei denen ist mein Akku irgendwie ausgegangen, und bei HSB fing er sich wieder etwas. Aber dafür gibt es noch ein Special Pic von Sarah Connors Ehemann Marc Terenzi. Was immer er auch auf ner Metalshow macht, ich hoffe, die Bands beeinflussen ihn auf seinem nächsten Album… hehe
Copyright Fotos: Christoph Keller
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