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CELLA´ DOOR

Ort: Georgsmarienhütte - Dütehalle (Eventcenter B51)

Datum: 11.12.2004

CELLA´ DOOR, ein Name, der uns als wir ihn das erste Mal hörten, eher gar nichts sagte (möglicherweise eine Anspielung auf den Kultfilm Donnie Darko). Als DJ Kalle auf diversen Parties dann zur Einstimmung einen der Songs dieser aus Hannover stammenden Band vorspiele, waren wir immerhin schon einmal neugierig auf das, was uns bei der „Tafelrunde“ – dem großen Indoor-Mittelaltermarkt in Georgsmarienhütte erwarten würde.

Nach einem angenehmen Nachmittag mit mittelalterlichen Ständen und Schwertkämpfern und Feuerspuckern war es um 22 Uhr dann soweit: Die 7 Bandmitglieder von Cella´ Door, die sich tagsüber schon unters Volk gemischt hatten, traten auf der großen Bühne der Dütehalle auf. Sie begannen mit einem Intro, das mich spontan an die Musik von NIGHTWISH denken ließ, und anschließend dem sehr zu den Temperaturen passenden Lied „Winter“. Die Sängerin der Band bestach durch ihre mitreißende Stimme, mit der sie auch sehr hohe Töne sicher hielt, im Zusammenspiel mit der Stimme des männlichen Sängers und der Arbeit der Musiker.

Dabei muss man bemerken, dass wir eher mittelalterlich gestimmte Musik erwartet hätten, eventuell im Stil von SALTATIO MORTIS, CORVUS CORAX oder CORNIX MALEDICTUM, es waren dann aber eher harte Gitarrenklänge und Metaleinflüsse zu spüren. Daher wohl auch eben jene Spontanassoziation mit NIGHTWISH, und bei späteren Liedern mit neueren Stücken von IN EXTREMO. Dies bedeutete jedoch keine Minderung des Musikgenusses oder Abwertung für die Band, denn durch die ausgewogene Musik (es gab auch langsamere Stücke) konnte die Formation auf jeden Fall überzeugen. Dazu zählen für mich nicht nur die Stimmen der Sänger, sondern auch die sichere musikalische Unterstützung durch die Instrumente wie Schlagzeug, Geige und anderes. Vor allem die Geigerin Anja, die als einzige ein weißes Kleid trug – was natürlich auch optisch hervorstach – stand immer wieder im wahrsten Sinne des Wortes im Mittelpunkt, sowohl physisch als auch musikalisch. Auch suchte Sänger Olli suchte immer wieder den Blick- und Interaktionskontakt zum Publikum, was leider selten gelang.

Leider hatten sich die Besucherreihen des Marktes zu diesem Zeitpunkt schon etwas gelichtet, jedoch war die Stimmung insgesamt sehr angeheitert. Dazu trug sicherlich der reichlich genossene Met, aber weiterhin auch die Musik bei, die wir dann genießen durften. Nach „Winter“ folgten natürlich weitere Stücke, wie „Maskenball“, „Kreuzzug“ und „Sturm“. Die Zuschauer standen leider eher herum, als dass sie sich wirklich mitreißen ließen, jedoch bildeten sich einige Ecken, in denen getanzt wurde, in anderen wurde wenigstens im Takt mitgewippt. Eine der Besucherrinnen wagte sogar den musikalischen Flirt am Bühnenrand mit dem Sänger. Nach 9 Liedern wollten die Musiker die Bühne verlassen, wurden jedoch zu einer Zugabe aufgefordert, welche sie dann auch gaben. Hierfür boten sie uns ihr Lied „Spiegelbild“ dar, welches wir – wie oben erwähnt – von DJ Kalles Parties schon kannten. Das sorgte noch einmal für zusätzliche Stimmung und vermehrtes Tanzen, was eine optimale Grundlage für die anschließende Tafelrunde war.

Insgesamt hat die Band eine Menge musikalisches Potential, könnte ihre Bühnenshow jedoch noch ausweiten. Die anwesenden Besucher waren schlussendlich sehr angetan von CELLA´ DOOR, und ich würde jederzeit zu einem weiteren Konzert der Gruppe anreisen.

SETLIST
Intro
Winter
Maskenball
Schatten
Des Flussvaters Ruf
1000 Jahre
Sturm
Der Reif
Kreuzzug
Schellenkind
Der schwarze Reiter
Spiegelbild

Copyright Fotos: Caro Kruse

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