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DEATHSTARS

Ort: Leipzig WGT agra-Halle

Datum: 30.05.2004

Obwohl der Pfingstsonntag stark im Zeichen der Elektro-Fraktion stand, konnte man – erhöhte Mobilität zwischen den verschiedenen Locations vorausgesetzt – auch den einen oder anderen geschmacklich alternierenden, mit Gitarrenklängen versehenen Happen aufnehmen. Hierzu gehörten auch die DEATHSTARS, die eher semi-optimal in das Rahmenprogramm der Agra-Halle inmitten von den UNTOTEN oder THE CRÜXSHADOWS eingebettet waren.

Die Halle war trotz der schwarz-bunten Mischung verhältnismäßig gut gefüllt, insbesondere im Vergleich zum Nachmittagsprogramm tags zuvor. Auch wenn der Bekanntheitsgrad der DEATHSTARS sich noch in Grenzen hält, schien ihr „Cyber-Metal“ dann doch nicht so fernliegend zu sein. Zudem müssen die Schweden irgendwie das weibliche Geschlecht besonders ansprechen, denn die Frauenquote war doch recht hoch.

Blassgeschminkt und zum Quintett aufgerüstet betrat man die Bühne, um für eine Dreiviertelstunde dem Publikum einzuheizen. Mit „New dead nation“ und „Semi-automatic“ hatte man dabei auch den richtigen Einstieg zu bieten. Dreh- und Angelpunkt der Show war Frontmann Whiplasher, der aber haarschnittbedingt ein wenig wie Brandon Lee für Arme wirkte. Die übrigen Mitstreiter waren zunächst etwas zurückhaltender, was vielleicht auch auf die Kamera-Präsenz zurückzuführen ist. Insbesondere ein Schwenkkran wirbelte hier nämlich vor der Bühne herum, welcher Material für eine DVD über das WGT sammelte.

Später lockerte das Ganze dann etwas auf und die mit den Vorgängerbands (SWORDMASTER, DISSECTION) gesammelte Bühnenerfahrung kam zum Tragen. Whiplasher sorgte sogar (zumindest bei mir) ungewollt für einen Lacher, als er sich bei „Little angel“ ein merkwürdiges „Federkleid“ überzog. Dafür war er aber sehr variabel in seinem Gesang und ließ hin und wieder auch mal „böses“ Gekrächze einfließen, welches ebenfalls als Relikt ihrer schwarzmetallischen Vergangenheit daherkam.

Weitere Stücke wie „Syndrome“, „The revolution exodus“ oder „No light to shun“ hatten ihre besten Momente bei den überwiegend griffigen Refrains, wobei allerdings für mein Empfinden der Bass gegenüber den zwei Gitarren zu weit nach vorne gemischt war. Den würdigen Abschluss bildete schließlich die Single und zugleich der Album-Titeltrack „Synthetic generation“, der insgesamt die besten Reaktionen hervorrufen konnte.

Copyright Fotos: Karsten Thurau

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