Ort: Hannover - Underworld
Datum: 17.12.2005
Auf Grund des plötzlichen Schneefalls verpasste ich die erste Combo komplett und die zweite halb, aber Augen- und Ohrenzeugen zu Folge habe ich da auch nichts verpasst. Anstrengende NU/ Death Metal-Gebräue von jungen Bands, die man am heutigen Abend lieber weggelassen hätte, da somit auch unser regulärer Metal Mayhem-Abend, der nach dem Konzert folgte, im Arsch war. Da das Ganze über unseren Kopf hinweg organisiert worden war, nahmen wir das alles mit etwas Galgenhumor. Umso erstaunlicher, dass bei dem Wetter und den Voraussetzungen dann knapp 200 Leute den Saal voll machten und das Konzert zu einem überraschenden Erfolg werden ließen. Noch erstaunlicher, da tags zuvor schon ein musikalisch ähnlich gelagerter Event im Labor über die Bühne ging, mit ebenfalls fast 200 Besuchern!
Durch die beiden überflüssigen Vorbands und den dann doch späten Beginn, war es schon etwas später, als die Metal Blade-Schützlinge DISILLUSION die Bühne enterten und sich einem prallgefüllten Saal gegenübersahen. Das Threepiece ließ sich dann auch nicht lumpen und gab alles auf der Bühne, angestachelt von dem tobenden Mob vor der Bühne. Irgendwo im Death Metal angesiedelt ist der sehr technische Sound der Herren aus dem Raum Berlin. Aber das war an diesem Abend wohl genau das Richtige für die anwesenden Metalheads. Auch wenn die Songs des hervorragenden Debuts „Back to Times of Splendor“ zum Teil extrem lang geraten sind, ging hier eine Stunde lang voll die Luzie ab. Der Sound war mal wieder allererste Sahne, Nobby von GALLOGLASS hatte am Pult alles im Griff.
Zu schon vorgerückter Mitternachts-Stunde durften dann die Lokalmatadoren DESOLATION ihren exquisiten Black/ Death Metal präsentieren. Sänger Johannes trug ein feines Sacko spazieren, sangkreischbrüllte sich ansonsten aber erneut hervorragend durchs Programm. Der Mix aus Death-Gegrunze, Black-Gekreische, cleanen und Chorgesängen sucht nach wie vor seinesgleichen in der deutschen Metallandschaft. Da steht Keyboarder Sebastian allerdings seinem Frontmann stimmlich in nichts nach, so dass die Mehrfach-Gesänge auch Live immer wieder faszinierend sind. Mittlerweile kommt natürlich verstärkt neueres Material zum Zuge, ist die nach wie vor göttliche Debüt-Scheibe „Call the Storm“ doch schon über 6 Jahre alt! Die neueren Songs tendieren eher in eine blackmetallischere Richtung, was allerdings nicht weniger faszinierend ist. Allerdings räumt man auch mit den alten Hits wie „Apocalennium“ nach wie vor mächtig ab, und der Mob dankte die geile Performance mit wilder Action. Sänger Johannes reißt natürlich auch mit seinem schelmischen Grinsen und locker-witzigen Performance jeden Banger mit und ist immer für den einen oder anderen Lacher gut. Sollten DESOLATION mal einen ihrer wenigen Gigs abreißen in Eurer Gegend, verpasst sie auf keinen Fall! Wird jetzt endlich mal Zeit für eine neue Scheibe…
Ober BOLT THROWER-Maniac Johannes drehte dann um 5 morgens noch mal voll auf, als wir einen Song der neuen BT auflegten und er lauthals den ganzen Song mitbrüllte/-bangte auf der Tanzfläche! KULT!
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