Ort: Rosslau - Wasserburg
Datum: 24.09.2005
Es ist der 24. September mit wunderschönem Herbstwetter, von dem wir leider bei einer fünfstündigen Zugfahrt wenig genießen können… Rosslau liegt zwischen Berlin und Leipzig, und wie es aussieht ist der Ort recht klein… Die Einwohner nicken wohlwissend, als wir nach dem Weg zur Burg fragen… „Ja immer dem Lärm nach“. Nach zwanzig Minuten Fußmarsch erreichen wir die Burg, vorher Felder mit sanftem Nebel bedeckt in der lauen Abenddämmerung. Die mittelalterliche Wasserburg ist beleuchtet und mit Flaggen behängt, die Security sehr freundlich, und es gibt keine Taschenkontrollen. Trotzdem erstaunlich, wie viel sich draußen im Freien abspielt, denn mit Regen wäre wohl alles buchstäblich ins Wasser gefallen. Die Preise laden zum lustigen Essen und Trinken ein… Kein Vergleich zum Wucher auf den großen Festivals… Am Rande Feuerspucker auf dem Mittelaltermarkt, ein wärmendes Lagerfeuer, viele Sitzgelegenheiten und Stände mit Klamotten, CDs und allem, was sonst gerne auf Festivals erstanden wird.
Durch die vorangeschrittene Uhrzeit verpassen wir leider viele Bands und hören nur von weitem den Klängen von NFD und CHAMBER zu, wobei mir deren Coverversion von Rammsteins „Engel“ sehr positiv im Ohr geblieben ist. Gegen 23.00 Uhr versuchen wir einen Platz an der Bühne zu ergattern, um den Herren von Diary of Dreams so nah wie möglich zu sein und lauschen noch etwas den Klängen von ORDO ROSARIUS EQUILIBRIO. Es werden viele Anhänger der Band gesichtet, aber ich sehe auch genauso viele gelangweilte Gesichter. Vielen sieht man an, worauf sie warten: Diary of Dreams!
Dafür stehen einige schon mehr als 3 Stunden vor der Bühne, und plötzlich soll dieser für das Feuerspektakel der Seelenfunken aufgegeben werden?! Viele sind wenig begeistert, der Platz vor der Bühne wird geräumt und gesäubert, ohne Rücksicht auf eventuelle Staubwolken und Dreckbeschuss. Trotzdem wissen die Tanzkünstler mit musikalischer Untermalung unter klarem Sternenhimmel zu begeistern. Ein kurzes Vergnügen, dann wird wieder nach vorne gedrängelt und neu gemischt. Mit Glück und Schnelligkeit stehen auch wir wieder in der ersten Reihe. Kurze Technikprobleme dann geht’s los. Gut gelaunt und ausdrucksstark wie immer beginnen Adrian, Gaun:A, DNS und Torben ihr Set. Es folgen echte Überraschungen wie „Sin Skinner“, „Mankind“ und ein wunderbares „Mask of Shame“ in der Akustikversion. Völlig hingerissen sauge ich die Titel auf, erwische mich beim Augenschließen, um richtig genießen zu können und bereue das schnell, denn die Jungs sind eine echte Augenweide! Um mich herum wird ebenfalls genossen, was heftiger Beifall bestätigt. Mehr von den wohlbekannten Hits wie „Chemicals“, „Butterfly:Dance“, „The Curse“. Pure Energie bei „Panik“ und „Soulstripper“ und glitzernde Augen bei „Traumtänzer“ und dem akustischen „Amok“ mit einem hervorragendem Torben Wendt. Lautstark wird eine Zugabe gefordert und auch gewährt. Es ist bereits weit nach 2 Uhr und die Nacht kalt und feucht. Es könnte ewig so weitergehen, doch es ist vorbei.
Nach einem kurzen Blick in die Scheune, wo DJ M:A:M auflegt, entscheiden wir uns für das Burgverlies. Dort ist es gemütlich, warm und der kleine Raum eine einzige Tanzfläche. Müde verlassen wir um 05.00 Uhr die Party in Richtung Bahnhof mit dem Gedanken, dass sich dieser Ausflug, die zurückgelegten Kilometer und der fehlende Schlaf für diesen Abend mehr als gelohnt haben.
Setlist DIARY OF DREAMS (keine korrekte Reihenfolge):
Reign of Chaos
Charma Sleeper
Kindrom
Mask of Shame
Traumtänzer
Amok
Chemicals
Panik
Soul Stripper
O Brother sleep
The Curse
Mankind
Sin Skinner
Menschfeind
The Witching Hour
Butterfly Dance
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