Ort: Bad Oeynhausen - Druckerei
Datum: 17.12.2004
DIE SCHNITTER haben kürzlich mit „Orange“ ihr neues Album herausgebracht, eine Mischung aus Folk und Punk wie gehabt. Da mein Interesse eher im Bereich Gothic/ Mittelalter und daher Folk liegt, war ich auf eine Livedarbietung der Songs gespannt und machte mich auf den Weg nach Bad Oeynhausen in die Druckerei. Diese war als „Begegnungszentrum“ gekennzeichnet und so war sie auch keine wirkliche Konzerthalle, sondern eher eine Kneipe mit angeschlossenem Raum für Veranstaltungen, wo auch Bühne und Instrumente aufgebaut waren. Man trank noch ein wenig und stellte fest, dass man mit seinen doch eher schwarz gehaltenen Klamotten im Publikum durchaus auffiel, und gegen 20 30 Uhr konnte das Konzert dann beginnen.
Das Publikum war sehr gemischt, ca. 50 Personen verschiedenster Alterklassen waren anwesend, die sich vor der Bühne versammelten. Ein Herr mittleren Alters erzählte noch etwas von einer Verlosung (keine Ahnung, was es damit auf sich hatte) und dann ging es los. DIE SCHNITTER begannen mit dem Titel-Song ihres neuen Albums, welcher gleich ziemliche Stimmung ins Publikum tragen konnte. Die Bühne war dazu in gelb-orangenes Licht getaucht und außer dem Bassisten trugen alle Bandmitglieder auch entsprechend farbige Oberteile. Es folgte „Der Bauer“, ebenfalls ein stimmungsvolles Stück, bei dem die ersten Leute vor der Bühne zu tanzen begannen, was beim nächsten Lied in die ersten Pogoversuche ausartete. Bei „Codename Hummel“ ging es eher lustig und ein wenig ruhiger zu, es wurde jedoch weiter getanzt und beim „Chanson de la Merde“ – der sehr nett von der Geigerin Bettina Weber angekündigt wurde – ging es wieder lustig zur Sache. Dann folgte das Trinklied und nach ein paar weiteren Tracks legte die Band zunächst eine Pause ein. Für mich leider schon das Ende der Veranstaltung, da eine Mitfahrerin gesundheitliche Probleme hatte.
Insgesamt lässt sich sagen, dass DIE SCHNITTER sowohl dem Punk als auch dem Folk-Genre gerecht werden, das neue Album jedoch punklastiger ist als die bisherigen Veröffentlichungen, was für einen Folkliebhaber natürlich nicht ideal ist. Dennoch sind beide Richtungen bei „den Schnittern“ weiterhin sehr gelungen vereinigt, und die Liveshow ist so energiegeladen, dass das Publikum dabei einfach mitgehen muss. Der Sänger Ralf Kemper macht mit seiner markanten Stimme und durch die Unterstützung der anderen Bandmitglieder einfach so viel Stimmung, dass es einen nicht kalt lassen kann. Auch die Ansagen der Lieder sind für Fans wie Nicht-Fans ein Muss – witzig und originell!
Copyright Fotos: Caro Kruse
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