Ort: Neukirchen-Vluyn
Datum: 13.07.2007 - 14.07.2007
Es war einmal vor gar nicht allzu langer Zeit ein Grüppchen eifriger Recken, die sich daran machten, der metallischen Bevölkerung ein gar vortreffliches Festival zu bieten, und so ward das Publikum wieder einmal geladen, mit Sack und Pack den Dong-Berg zu erklimmen und sich voller Freude und Tatendrang zum diesjährigen DONG OPEN AIR einzufinden…
FREITAG
Trotz frühzeitiger Anreise konnte ich wegen eines Engpasses bei der Bändchenausgabe – wie viele andere auch – dem Opener NOVEMBER’S FALL großenteils nur von draußen lauschen. Den Wenigen, die es frühzeitig ins Zelt schafften, schlugen die Jungs aus Neunkirchen-Vluyn eine kurze aber knackige Ladung melodischen Death Metals um die Ohren und holten sich mit Drummer Dennis Strillinger (SYNASTHASIA) eine ungewohnte stimmliche Verstärkung für das In FLAMES-Cover „Episode 666“ auf die Bühne. Man darf gespannt sein, wie diese junge Band sich entwickelt!
A.M.
Zum Glück löst sich der Eingangs-Stau langsam auf, so dass sich die Death Metaller ABSENCE aus Dortmund einem sich stetig vermehrenden Publikum gegenübersehen. Nach dem durchschlagenden Debutalbum „The Decomposition Process“ durfte man gespannt sein, ob die Ruhrpott- Rocker live genauso überzeugen können. Allerdings mussten ABSENCE ihren Auftritt als Rumpftruppe mit zwei Ersatzmitgliedern bestreiten. Aushilfsbassist Seeb dürfte den Meisten wohl eher als Sänger der Fantasy Metaller ORDEN OGAN bekannt sein. Das hindert die Truppe allerdings keineswegs daran, einen mitreißenden Gig abzuliefern und trotz der zunehmenden Hitze im Zelt Vollgas zu geben. Daumen hoch für so viel Einsatz! A.M.
Als nächstes stehen die Thrasher VERDICT, ebenfalls deutsch, auf dem Plan. Eigentlich besteht die Band schon seit 1991, hat aber aufgrund zwischenzeitlicher Bandauflösung und einigen Mitgliederwechseln erst 2 Alben aufgenommen. Die Banderfahrung ist aber durchaus spürbar, denn die Jungs geben wirklich Gas. Vor allem Bassist David Helmstetter sticht hierbei durch seinen außerordentlichen Bewegungsdrang hervor und das, obwohl im Zelt nicht gerade angenehme Temperaturen herrschen. Ihm steht Sänger Daniel Baptista auf seine Art im Sprüche Klopfen in Nichts nach, da wird ein Brecher wie „Trail of Tears“ auch schon mal als Ballade angekündigt. Vom ersten, in Eigenregie aufgenommenen Album „Reflections of Pain“ spielen die Mannen aus Süddeutschland zudem „The New War“ sowie einen neuen Song, der auf den nächsten Album, das noch Ende des Jahres veröffentlicht werden soll, erscheinen wird. Auch wenn die Jungs zwischenzeitlich in die Eintönigkeit abdriften, hinterließen sie trotzdem einen positiven Eindruck.
Juliane
CHEENO aus dem Saarland bieten nun das absolute Kontrastprogramm: Rock mit progressivem Touch statt Metal, melodiöser Frauengesang statt rauer Männerstimme. Wie auch immer, CHEENO beweisen, dass sie den 2006 gewonnenen „Rock- und Pop-Preis“ allemal zu Recht ihr eigen nennen. Nicht nur die Spieltechnik der Band, sondern vor allem die gesangliche Klasse der Frontfrau Jennie – mal sanfte Töne, mal Rockröhre durch und durch – wissen zu überzeugen und mal wieder den Beweis zu liefern, dass komplexe Musik trotzdem mitreißend sein kann.
A.M.
Als ich mich zu BLACK MESSIAH erneut auf den Weg zur Bühne mache, finde ich plötzlich regelrechte Menschenmassen vor. Die Hitze scheint die Leute also doch nicht aus dem stickigen Zelt fernzuhalten. Und was soll ich sagen? P.A.R.T.Y.!!! Obwohl mir der Bandname durchaus geläufig war, hatte ihr Ruf als Partylöwen mich bisher nicht erreicht. Mit deutschen Texten und mittelalterlich anmutender Bühnenkleidung können die Ruhrpottler bei den Fans mächtig punkten und das obwohl – oder vielleicht gerade deswegen – da nicht gerade Schönheiten auf der Bühne stehen wie bei manchen anderen Bands dieses Genres. Das macht die Herren um Sänger Zagan, der bei Songs wie „Burn Vanheim“ oder „Sauflied“ (ja, der Song heißt wirklich so) zwischenzeitlich auch mal zur Geige greift, aber gerade so authentisch. Mindestens genauso authentisch ist die Party, die die Menge tanzenderweise feiert, zahlreiche Metaller liegen sich in den Armen und bringen sogar den Holzfußboden zum Beben. Als Zugabe wird ein Song von Ralf Siegel angekündigt und wer dies für einen Scherz hält, wird schnell eines Besseren belehrt, denn „Moskau“ steht auf dem Plan. So muss Pagan klingen!
Juliane
DEBAUCHERY
Die Schlachter sind da! Schon der Grunz-Soundcheck von Sänger Thomas lässt vermuten, dass es jetzt mit der Partystimmung wieder vorbei ist. Um dann auch mal ein paar Fans von draußen reinzulocken, spielt die Band – noch in zivil – gleich mal einen Song in voller Montur und siehe da, es zeigt durchaus Wirkung. Zum Verdutzen aller verschwinden die Süddeutschen plötzlich wieder, um 5 Minuten später, nun in Band typischer Blutbemalung, ihren Gig endgültig zu beginnen. Dabei gehen sie wirklich keine Kompromisse ein und ballern ihren knüppelharten Death Metal in einer – ich hasse dieses Wort aber es lässt sich wirklich nicht anders beschreiben – tighten Performance jedes einzelnen Bandmitgliedes daher. Da ist man selbst als Skeptiker überzeugt, auch wenn ein Kultsong wie „Blood for the Bloodgod“ nicht gerade durch geistige Ergüsse besticht. Besonders erfreut mich aber, dass Thomas sich – wenn auch nur kurz – in Dani Filth erprobte Tonhöhen „verirrt“ und mal seinem doch etwas monotonen Gegrunze entkommt. Mit „Kill Maim Burn“ wird dann nach schweißtreibenden 50 Minuten schon der Schlusssong eingeläutet, gerade rechtzeitig, bevor auch der letzte Tropfen Kunstblut aufgrund der immer noch deftigen Temperaturen verschwunden ist.
Juliane
Das erste, was bei DARZAMAT ins Auge sticht, sind ihre kunstvollen Mikrofonständer. Das zweite Sängerin Nera, die Sänger Flauros mit teils klarem Gesang, teils fiesem Geschrei unterstützt, eine Mischung, die mir bisher auch nicht untergekommen ist, aber wunderbar funktioniert. Leider will der Soundtechniker aber da nicht ganz mitspielen und lässt Neras Stimme in die unendlichen Weiten des Metaluniversums dahinziehen, statt ihn den teils andächtig lauschenden Fans um die Ohren zu hauen. Generell klingt der Sound auch vor der Bühne nicht viel besser als der Matsch, der bisweilen nach draußen gelangt, wirklich schade bei so einer ambitionierten Band. Trotzdem schaffen die Polen es so viel Begeisterung einzufahren, dass sie sogar für eine Zugabe zurück auf die Bühne beordert werden. Definitiv weiter zu empfehlen!
Juliane
MÅNEGARM bieten schon mal einen Vorgeschmack auf den Schwerpunkt des kommenden Festival-Tages: Die Schweden, die für PRIMORDIAL einsprangen, tischen uns nun wieder etwas bekömmlicheren Pagan Metal auf. Zwei Faktoren dieses Auftritts werden den Anwesenden unweigerlich im Gedächtnis bleiben: Der auf den ersten Blick unsichtbare Sänger, der jedoch gleichzeitig die Drums bedient und trotzdem einen mehr als ordentlichen Gesang abliefert und der beim Spielen unberechenbar wild umhertorkelnde E-Geiger der Band, Janne Liljeqvist. Die Schweden bieten eine überaus unterhaltsame Show, spielen ein Set aus eingängigen, überzeugenden Songs, haben das Publikum ganz auf ihrer Seite, füllen das Partyzelt, und sind, zumindest meiner Meinung nach, ein mehr als gleichwertiger Ersatz für PRIMORDIAL.
A.M.
Bei SINISTER aus den Niederlanden geht es anschließend weniger melodiös zu. Nach über 20 Jahren Death Metal, kurzzeitiger Bandauflösung und mehreren Line Up-Wechseln stehen die Todesmetaller nun mit einem brachial- brutalen Best of-Set, gleichermaßen bestehend aus uralten Schinken und Songs vom aktuellen Album „Afterburner“ auf den Brettern. Allerdings wissen die Nachbarn aus dem Land von Käse und Tulpen nicht vollständig zu überzeugen, das Zelt bleibt während des Auftrittes allenfalls halb voll.
A.M.
Eine grandiose Band wie ORPHANED LAND auf dem Dong zu erleben, ist wirklich eine Sensation, vor allem, da es seit über einem Jahr der erste Auftritt der Israelis in Deutschland ist und für die nähere Zukunft wohl auch bleiben wird. Daher sind nicht nur bei mir die Erwartungen hoch. Nach den wundervollen Auftritten des letzten Jahres hatte ich auch keine Bedenken, dass die Band wieder einen ausnahmslos genialen Gig absolvieren würde und zumindest teilweise hatte ich recht: Schon beim Opener „Birth of the Three“ zieht die Band um den charismatischen Frontmann Kobi wirklich jeden in seinen Bann. Ohne die übliche „schneller- härter- lauter Masche“ eröffnet sich eine Welt aus wundervollen orientalischen Melodien, umhüllt vom einem Progmetalgeflecht aus ruhigen, teil nachdenklichen Passagen und wütend-aggressiven Parts, die abwechselnd durch Kobis klaren Gesang und tiefe Growls unterlegt werden. Zweimal bekommt die Band sogar Unterstützung einer Bauchtänzerin, die ihr orientalisches Outfit mit einem Tuch mit Bandlogo komplettiert. Leider macht die Formation aber den Fehler, einen möglichst breiten Rahmen ihres musikalischen Schaffens darbieten zu wollen, wobei die älteren Stücke aber einfach nicht die Intensität und Genialität des Meisterwerks „Mabool“ besitzen und so schlichtweg untergehen. Bei einem Open End-Set hätte man sich doch wirklich wünschen können, einfach das ganze Album zu spielen (wo mir selbst der zuständige Century Media Promotor zustimmte), was, da es ein Konzeptalbum mit einer wirklich guten Geschichte und vielen zusätzlichen musikalischen Raffinessen wie z.B. einer traditionellen indischen Sängerin ist, durchaus hätte funktionieren können. Na ja, man kann immer auf ein nächstes Mal hoffen.
Anmerkung: Auch wenn auf der Setlist (abfotografiert) der Überhit „Norra el Norra“ nicht zu finden ist, wurde das Lied mit Sicherheit gespielt, denn wie immer forderte Kobi die Menge zu hüpfen auf, wozu das Dong Open Air sich nicht zweimal bitten ließ und sogar den Holzboden zum Beben brachte!
Juliane
Setlist OPRHANED LAND
Birth of the Three
Seasons Unite
Find Yourself
Like Fire to Water
Kiss
Sahara Storm
Whisper
Halo Dies
Amen
Oceanland
Neverending
El Meod Nala
Of Temptation
SAMSTAG
Die erste Band des zweiten Festival Tages hört auf den Namen NITROLYT, kommt aus Leipzig und springt für die kurzzeitig ausgefallenen Death Metaller AEVERON ein. Den Prog-Rockern fällt die etwas undankbare Aufgabe zu, Weckdienst für die großenteils noch etwas ramponierten Festivalbesucher zu spielen und so ist es leider auch nicht sehr verwunderlich, dass das Publikum sich noch in bescheidenen Grenzen hält. Dabei hätte es sich die junge Truppe wirklich verdient, ein volleres Zelt von ihrer Musik überzeugen zu können. Trotz des sich nur langsam füllenden Zeltes warten NITROLYT mit ungehinderter Spielfreude auf und haben sich ihren Applaus mehr als verdient.
A.M.
Früh morgens bricht der Zirkus über den Dongberg herein, zumindest wenn man dem Motto der Süddeutschen RUNAMOK Glauben schenkt. Farbenmäßig liegt man da aber nicht weit daneben, denn der Backdrop und die selbst mitgebrachten Stellwände (an Bühnendeko wird hier jedenfalls nicht gespart!) leuchten im grellen gelborange entgegen, der Alptraum einer jeden schwarzen Seele. Gut, aber die dunklen Gestalten dieser Welt werden sich zu diesem Gig wohl eh nicht eingefunden haben, denn es steht Thrash Metal mit Gute-Laune-Garantie auf dem Plan. Zwar ist mir Thrash mit klarem Gesang meistens eher suspekt, doch Fabs überzeugt auf ganzer Linie mit seiner Stimmleistung. Dies wird auch von der kleinen, aber bestgelaunten Menge honoriert. Das Dong beweist einmal mehr, dass stimmungsmäßig hier alles geht.
Juliane
THE POKES geben nun den Startschuss für den Folk-Marathon des heutigen Festival- Tages. Mit Viking- oder Pagan Metal hat die bunt zusammengewürfelte Kombo, u.a. aus Schottland, England und Berlin, allerdings nicht das Geringste am Hut. Die Klänge, zu denen Band und Publikum gleichermaßen hüpfen, pogen, tanzen und schunkeln setzen sich vielmehr aus traditionellem Irish Folk (bei dem Namen kaum verwunderlich), inklusive Banjo, Akustikklampfe und Akkordeon und etwas weniger traditionellem Punk Rock zusammen. Wie auch immer, die Mischung stimmt! Das ach-sö-böse metallische Publikum feiert zusammen mit der multinationalen Band ausgelassen und mit geradezu kindlicher Freude eine große bunte Party, die leider viel zu schnell vorbei ist. Und wieder einmal hat das Dong- Orga-Team ein hervorragendes Näschen bei der Bandauswahl bewiesen.
A.M.
Dass der größte Einfluss der wohl jüngsten Band des Festivals – GALSKAP – die norwegische True Black Metal Szene ist, ist kaum zu übersehen: Mit Corpsepaint und Killernieten bewaffnet wird hier eine Dreiviertelstunde lang gepost, bis der Arzt kommt, so dass selbst Abbath und co. neidisch werden könnten. Einzig dem Milchbubi hinterm Schlagzeug, ob Neuzugang oder Ersatztrommler, lässt sich auf der spärlichen Homepage der Bremer nicht wirklich herausfinden, scheint das Ganze irgendwie peinlich zu sein, vielleicht hat er auch deswegen bewusst auf jegliche Kriegsbemalung verzichtet. Dies tut dem durchaus anspruchsvoll technischen Sound der Band aber keinen Abbruch, wenn man nun noch etwas an der Bühnenshow arbeitet, braucht sich die deutsche Black Metal Szene jedenfalls keine Sorgen zu machen.
P.S. Mit ALDI- Mineralwasserflasche am Mund wirkt auch der böseste Black Metaller nicht mehr true!
Juliane
VAN CANTO sind die Überraschung des Festivals. Seid METALLICA als eine der ersten Metalbands ein Orchester als Begleitung verwendet und APOCALYPTICA das Genre mit dem schieren Einsatz von Cellos revolutioniert haben, sollte einen nichts mehr vom Hocker reißen. Aber eine Metalband mit reinem Gesang, ganz ohne Instrumente? Das hat meines Wissens noch niemand versucht. Nicht zu unrecht bezeichnen sich die 5 Herren plus 1 Dame wohl als „einzige Metalband dieser Art“ und recht haben sie absolut. IRON MAIDENs „The Trooper“ oder METALLICAs „Battery“ mal auf diese Weise interpretiert zu hören zu bekommen, ist wirklich ein Erlebnis, denn sämtliche Instrumente bis auf die Drums – da gibt’s dann doch die Unterstützung eines Schlagzeugers – werden mit reiner Stimmgewalt dargeboten, auch vor Gitarrensolos oder den bretterndern Riffs von „Battery“ wird da nicht Halt gemacht. Ich bin überwältigt, die Menge frisst der Band aus der Hand, grandioser Auftritt. Man darf wohl darauf hoffen, noch öfter von dieser Formation zu hören.
Juliane
DARK AGE lassen es jetzt wieder eine Spur düsterer werden. Wer auf Göteborg-Sound der Marke IN FLAMES steht, wird auch an den Hamburgern seine Freude haben. Wer zum melodischen Death Metal dieser Truppe nicht ordentlich die Matte schüttelt, ist selbst Schuld, denn die Songs überzeugen durchweg und reißen das zu gut zwei Dritteln gefüllte Partyzelt schon nach den ersten Stück mit. Besonders beachtlich ist der – teilweise cleane- Gesang aus der Röhre von Frontmann und Gitarrist Eike Freese. Das übrigens demnächst erscheinende Album „Minus Exitus“ ist also durchaus mal ein Antesten wert.
A.M.
ALL WE HATE scheinen zunächst eine eher öde Angelegenheit zu werden, bis sie jedoch die ersten Takte von RAGE AGAINST THE MACHINEs Überhit „Killing In The Name“ anspielen und dann mit den Worten abbrechen: „Tja, geht nicht wegen der Urheberrechte!“. ALL WE HATE wären aber nicht ALL WE HATE, wenn Sänger Marcello nicht eine Handvoll Centstücke in Menge werfen würde mit dem Kommentar „Scheiß auf die GEMA!“. Der Song wir dann natürlich gespielt und wirklich frenetisch von der Menge gefeiert. Die Parolen gehen aber immer weiter, mal wird gegen Kommerz gewettert, mal gegen Nazis (Daumen hoch) und immer bleiben die Herren extrem authentisch. Basser Westi (sonst bei CONTRADICTION tätig) steht plötzlich im Graben und spielt eine verdutzte Fotografin an, nur um dann für den Rest des Songs ganz in der groovenden Menge zu verschwinden. Vom aktuellen Album „Arschlecken“ gab’s dann auch gleich mal 4 neue Tracks… nee, der Albumtitel ist natürlich nur ein Scherz, denn wie oben vielleicht schon klar wurde, hat die Band wirklich dem Kommerz den Krieg angesagt und stellt all ihre Songs kostenlos zum Download bereit. Auch wenn man über solche Ansichten wohl streiten kann, war’s trotzdem ein toller Gig!
Juliane
ELUVEITIE geben schließlich den endgültigen Startschuss zum Folk Metal-Triathlon des heutigen Abends. Der Bandname ist übrigens Programm, denn die achtköpfige Truppe kommt keineswegs wie üblich aus skandinavischen Gefilden, sondern, man höre und staune, aus der Schweiz und sorgt mit ihren ausgefallenen Instrumenten und Fell-Kostümen für ein ziemliches Gedränge auf der Bühne. Was nicht heißen soll, dass es nicht auch vor der selbigen gerappelt voll ist. Die Schweizer haben ihren Status als Geheimtipp längst hinter sich gelassen. Zu Recht, muss man sagen. Das abwechslungsreiche Set, die aktionsgeladene Bühnenshow und die wirklich nicht zu übersehende Spielfreude der Jungs und Mädels spricht für sich, die vielen keltisch angehauchten Instrumente, u.a. Geige, Drehleier, Flöte und Dudelsack, verleihen der Band ihre ganz eigene Note und das Publikum vor der Bühne macht dermaßen Party, dass der Zeltboden wackelt. Sehr, sehr sehenswert und immer wieder gern! A.M.
SKYCLAD sind gewissermaßen die Hausband des DONG OPEN AIR. Allerdings stand der diesjährige Auftritt auf Messers Schneide, da den Briten bis auf die Geige auf der Anreise die Instrumente flöten gegangen waren. Statt den Kopf in den Sand zu stecken, wurde allerdings improvisiert und mit geliehenen Instrumenten und daher etwas alternativem Sound dennoch der Dong-Berg gerockt. All das tat dem Auftritt jedoch keinen Abbruch. SKYCLAD verbreiten gute Laune und Partystimmung wie eh und je und beweisen schnell, dass sie den Titel der Hausband zu Recht ihr Eigen nennen. Als Belohnung für ihre Mühen ist es ihnen sogar gestattet, ihr Set um Einiges zu überziehen, ganz zur Freude des Publikums. Nicht nur für mich der inoffizielle Headliner des Abends.
A.M.
Aber, wie man so schön sagt: Einer geht noch! ENSIFERUM, das fleischgewordenen Synonym des Viking- Metals gibt sich die Ehre. Das rappelvolle Zelt bleibt trotz vorangeschrittener Zeit voll, und das aus guten Grund. Die Finnen zocken ein souveränes Set mit nahezu perfekter Bühnenshow (von den ziemlich einseitigen Lichteffekten mal abgesehen) und man merkt mal wieder, wie sehr sich ihre zunehmende Live- Erfahrung bezahlt macht. (Bis auf die neue Keyboarderin) oben ohne und in gewohnter Kriegsbemalung rundet die Kombo den Abend mit alten und heiß erwarteten Songs wie „Iron“ oder „Ahti“ und Stücken von ihrem neuen Album „Victory Songs“ den Abend und das Festival ab. Das Einzige, was die Party vor der Bühne etwas schmälert, sind die vielen, teilweise wirklich rücksichtslosen Crowdsurfer. Gegen 2 Uhr morgens geben sich die Wikinger nach gut 90minütigem Auftritt jedoch geschlagen und verhelfen dem einen oder anderen bierselig- begeisterten Zuschauer zu glorreichen, von Wikingern bevölkerten Träumen.
A.M.
Setlist ENSIFERUM
Deathbringer From The Sky
Treacherous Gods
Ahti
Into Battle
Token of Time
Blood Is The Price of Glory
Dragonheads
The New Dawn
Tale Of Revenge
Victory Song
Zugabe:
One More Magic Potion
Guardians Of Fate
Iron
So endet die Geschicht vom diesjährigen Dongfestival. Mit viel Lieb und Müh ward der gemeine Metaller glücklich gemacht, da die Orga so manch ein Wunder vollbracht. Die Bandauswahl ward gut getroffen, da gibt’s fürs nächste Jahr viel zu hoffen. Auch preislich gab es nichts zu meckern, nur fließendes Wasser wär des ein oder anderen Wunsch. Solch ein Luxus hin oder her, zum Dongberg kommen wir gern wieder, selbst von weit her.
Copyright Fotos: Juliane John/ Alexandra Michels
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