Ort: Dortmund - FZW
Datum: 31.10.2012
2012 ist ein gutes Jahr für jeden DOWN-Fan. Erst brachte die Band mit ihrer EP endlich neues Material heraus (das letzte Album „Down III – Over the under“ stammt immerhin auch schon aus dem Jahr 2007) und nun gaben sich die Herren auch mal wieder in Europa die Ehre und spielten zudem eine exklusive Deutschland-Show im FZW in Dortmund. Das war wie Ostern und Weihnachten zusammen und zwar an Halloween.
Und eben weil Halloween war, gab es auch eine Menge Verkleidungen an diesem Abend, die Amerikaner sind, was diesen „Feiertag“ angeht, ja doch um einiges verrückter als wir Europäer. So kam dann gleich die erste Band komplett verkleidet auf die Bühne. Wobei es sich bei LOS TERRIBLES nicht wirklich um eine Band handelt, sondern wohl eher um ein Spaßprojekt aus Mitgliedern der Vorband WARBEAST, Technikern und am Schlagzeug niemand Geringerem als Phil Anselmo himself. Bereits um 19.45 Uhr begann diese illustre Combo noch vor der angekündigten Zeit und spielte dann auch lediglich 3 Songs/ knapp über 10 Minuten zur Freude bzw. eher zur Verwirrung der bereits Anwesenden. Der schleppende Doom-Metal konnte nicht wirklich überzeugen, aber als unangekündigter Opener hatte die Band eine Menge Spaß. Zudem einige weitere Roadies auf einem Karton (Fake)-Koks-Linien aufbereiteten, den Staub ins Publikum bliesen und sich dabei totfreuten.
Der eigentliche Opener WARBEAST begann dann gegen 20.15 Uhr, betrat zum Intro auch komplett verkleidet die Bühne und legte mit dem gleichnamigen Song sofort richtig los. Musikalisch schlugen WARBEAST eher in die Thrash-Metal Kerbe, passten also nur bedingt zu DOWN, aber dem Publikum war es erst einmal egal. Angekündigt war eh kein Support, von daher nahm man geduldig an, was da kam. Und die Texaner gaben sich auch mächtig Mühe, die Stimmung anzuheizen. Mit der Temperatur ging dieses im längst ausverkauften FZW von ganz alleine (bald musste der Sänger verschwitzt seine Batman-Maske abnehmen) und mit jedem Bier stieg auch die Stimmung bei den Fans weiter an. WARBEAST knüppelten sich durch ein 45minütiges Set, spielten überwiegend Songs ihres 2010 (in USA auf dem Label von Phil Anselmo) erschienenen Debüts „Krush the enemy“. Phil selbst stand große Teile des Gigs dann auch im Hintergrund und schaute sich die Show an, die unter ordentlichem Applaus pünktlich um 21 Uhr endete.
Setlist WARBEAST
Intro
Warbeast
Krush the enemy
It
Egotisticle bastard
Scorched earth
Policy
Nobody
Guardian angel
Nighmares in the sun
Birth of a psycho
Langsam machte sich eine knisternde Spannung im Saal breit, schnell versorgten sich die Fans nochmal mit frischem Bier oder kauften sich eines der begehrten DOWN-Shirts, die an diesem Abend zum unschlagbaren Halloween Special Price von nur 15 Euro unters Volk gebracht wurden. Eine nette Geste für das letzte Konzert der Tour, denn DOWN hätten sicher locker mehr Geld nehmen können. Man hatte das Gefühl, der halbe Saal habe sich eingekleidet, was aber auch kein Wunder war, wenn man bedenkt wie selten die Band in Europa auf Tour ist. Dementsprechend war das Publikum heiß und empfing die Band aus New Orleans mit frenetischem Jubel. DOWN wiederum waren in bester Spiellaune, vielleicht lag es daran, dass die erfolgreiche Tour an diesem Abend zu Ende gebracht wurde und man am Folgetage wieder in die Heimat flog. Zudem ist DOWN bekanntermaßen eine geile Live-Band, auch wenn manch Auftritt in der Vergangenheit wohl von der Stimmung des Herrn Anselmo abhängig war. An diesem Abend war aber auch Dieser bester Laune und dankte allen fürs Kommen. Ein zu Halloween verkleideter Fotograf machte so viel Eindruck, dass er kurzerhand auf die Bühne geholt wurde und von dort die komplette Show knipsen durfte. Die gesamte Spielzeit über klatschte die Band die Hände der Fans ab und gab sich mächtig Mühe, ihre Groove-Monster von Songs noch eine Spur fetter und aggressiver in die feierwütige Menge zu brettern. Die Fans nahmen es begeistert auf, bangten und grölten Refrains mit.
Die Setlist tat der guten Stimmung ein übriges Gutes. Es fehlte nicht viel (3 Songs) und dann hätten DOWN das geniale Erstwerk „Nola“ komplett gespielt, während man vom Nachfolger „II“ nur einige Hits spielte und „Over the under“ ganz ignorierte. Die neue EP kam dann immerhin noch zur Hälfte zum Tragen. Viel fehlte da nicht mehr zum glücklich sein, lediglich „New Orleans is a dying whore“ wurde lauthals von einigen Fans gefordert, aber leider nicht gespielt. Die Band widmete „Lifer“ dann Dimebag Darrell und erntete dafür ebenfalls lautstarken Applaus. Während sich andere Bands bemühen, im Publikum Stimmung zu erzeugen, bremste Phil seine Fans mit den Worten „Shut up, this is no Bon Jovi concert“. Er rede jetzt, schließlich habe er das Mikro. Nach einer Stunde war dann zunächst einmal Schluss, aber natürlich ließ das Publikum DOWN noch lange nicht gehen und so kamen Phil Anselmo, Pepper Keenan, Kirk Windstein, Jimmy Bower und Patrick Bruders passend zu Halloween erneut verkleidet auf die Bühne und begannen die Zugabe mit „Witchripper“ vor einem Meer aus in die Luft gestreckten Armen. Vier Songs spielten DOWN insgesamt als Zugabe, bevor dann mit „Bury me in smoke“ das vielleicht beste und mitreißendste Konzert 2012 sein Ende nahm. Bitte DOWN, kommt ganz bald wieder, dann mit der neuen zweiten EP im Gepäck und noch mehr noch dreckigerem Metal!
Setlist DOWN
Eyes of the south
Open coffins
Lysergik funeral procession
Lifer
Pillars of eternity
Losing all
Ghosts along the Mississippi
Swan song
Temptation´s wings
Underneath everything
Misfortune teller
Witchripper
Hail the leaf
Stone the crow
Bury me in smoke
Copyright Fotos: Karsten Rzehak
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