Ort: Hannover - Musikzentrum
Datum: 25.02.2005
Da die Jungs von KORODED noch nachträglich auf das Billing gerutscht waren, durften sie relativ früh auf die Bühne, so dass der Verfasser und Kollege Fafnir den Gig leider verpassten. Aber K spielen ja derzeit an jedem 2.Blumentopf, da wird sich die Chance sicher bald noch mal ergeben. Kurz nach unserem Eintreffen legten auch schon DEMEAN los, die Sideband von 2 der DOWNSET-Recken. Die Menge von etwa 200 Leuten bedachte die Band mit Applaus, mehr aber auch nicht, da diese doch noch relativ unbekannt sind. Zum Glück war man Live nicht ganz so monoton wie auf Platte. So entwickelte der hektische (und um etliches heftigere als bei DOWNSET) Hardcore mit ganz schwerem Death Metal-Einschlag doch einen gewissen Reiz. Die großzügig verteilte 3-Song-Promo (es dürfte wohl jeder Besucher eine erhalten haben!) und dieser energetische Auftritt sollten der Band auf jeden Fall einige neue Fans beschert haben. Zwar nervt das eintönige Gebrülle nach einiger Zeit, ansonsten aber recht amtlich!
Als nächstes kamen dann MAROON, und schon zu Beginn des Sets war klar, dass die Jungspunde eine Menge Fans im Publikum hatten. Metalcore (Unwort des Jahres!) in Reinkultur regiert hier. Also melodischer Schweden-Death Metal mit Hardcore-Brüllwürfel, wie bei den Horden anderer Bands dieses Genres (uNEARTH, HEAVEN SHALL BURN etc.) .Geil und Fett! Der Schwerpunkt des gut halbstündigen Sets lag natürlich auf dem aktuellen Album „Endorsed by Hate“. Und gleich am Anfang ging auch gut der Klopper-Pit ab. Mit „Good Friendly Violent Fun“ hat das alles allerdings nichts mehr zu tun. Und mit Hardcore auch nicht. Sollten sich mal an die glorreichen 80er-Shows erinnern, so einige sogenannte „Fans“ (sowohl aus dem Hardcore als auch dem Metallager) .Der Pit beim Headliner danach war dann schon klassischer. Ansonsten klasse Show der Nachwuchscombo, die mittlerweile bei Century Media unter Vertrag ist.
Doch dann war es Zeit für die Hauptattraktion des Abends: DOWNSET! Zwar ist man in Europa nicht so erfolgreich wie in der Heimat (wo man u.a. mit SLAYER/ SLIPKNOT und dem Ozzfest unterwegs war), aber für gut 300 Leute reicht’s immer noch. Der Laden ist also sehr gut gefüllt und die alten Herren (erinnert sich noch jemand an die göttliche 94er-Tour mit BIOHAZARD und DOG EAT DOG?) starten nach einem Intro mit dem bärenstarken „Empower“ vom 2.Album! Klasse Einstieg und die Meute ist sichtlich erbaut darüber und gibt von Anfang an Vollgas im Pit vor der Bühne. Völlig un-Hardcore ist allerdings das lustige Outfit, wo sich besonders Frontmann Rey hervortut. Gelbe Shorts und Stirnband, sowie ein permanent über der Schulter hängendes Frotteetuch sind ja nicht gerade groovy. Andererseits auch wieder sehr eigen und das waren DOWNSET ja schon immer. Man ließ sich zu keinem Zeitpunkt der mittlerweile über 10-jährigen Bandgeschichte in eine bestimmte Schublade packen und genau dieses Stilgemisch macht die Band so interessant. Im Grunde Hardcore, dazu Metal und Rap/ HipHop-Elemente, das hat schon was. Vor allem Energie! Neuere Brecher vom aktuellen Album „Universal“ stehen den älteren Hits wie „Ritual“ in nichts nach. Leider bot man nur 3 Tracks von der 4.Scheibe („All Crews“, „Forever“, „Stay in the Game“). Gerade den geilen Titeltrack hätte man doch noch gut bringen können. Nach über 70 min. „Downset“ war erst mal Finito, aber ohne „ANGER“ verlässt natürlich keiner den Saal, welcher dann auch als allerletzter Song in die gierige Meute gepustet wurde! Killer!
Wer Downset schon in den ewigen Jagdgründen wähnte oder aufs Altenteil geschoben hatte, der durfte sich an diesem Abend eines Besseren belehren lassen. 80 min. of pure energy!
Setlist DOWNSET
Intro
Empower
Play Big
Eyes Shut Tight
Ritual
All Crews
Fire
Pocket Full of Fatcaps
Sangre de Mis Manos
Coming Back
Holding Hands
Which Way
Together
En El Aire
Touch
Forever
Stay in the Game
Downset
Pure Trauma
Anger
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