Ort: Berlin - K17
Datum: 09.12.2006
Nachdem THE FROZEN AUTUMN sehr sehr lange Zeit nicht mehr in Berlin gespielt hatten, war das allerletzte Konzert von DUST OF BASEMENT genau der richtige Zeitpunkt, um auf die Hauptstädtische Bühne zurückzukehren. Und diese Entscheidung hat sich durchaus gelohnt.
Punkt 21 Uhr betraten Diego und Froxeanna die Stage und begeisterten von Anfang an die rund 350 Schwarzkittel und EBMler. Im Hintergrund waren 2 weiße Tücher aufgehängt, was wohl eine Leinwand darstellen sollte (ich spare mir hierzu jeglichen Kommentar) und ein zusammengeknülltes Tülletwas. Auf dieser „Leinwand“ liefen begleitend zur Show des italienischen Duos Videoclips, die die Songs untermalten. Der Sound und das Licht waren an diesem Abend wirklich sehr gut und auch die Band war gut drauf und bezog das Publikum immer mal wieder in ihre Darbietung mit ein. Während sich die Fronterin anfangs etwas langsamer und gefühlvoller zu den Songs bewegte, ging sie später mehr aus sich heraus und bezauberte mit ihrem Rhythmus-Gefühl. Die beiden wechselten sich immer mit dem Gesang von Stück zu Stück ab und so konnte auch der Fronter zeigen, dass er es tänzerisch gut mit Froxeanna aufnehmen konnte. Und auch stimmlich waren beide perfekt. Ihr Mix aus Gothic/ Electro, Darkwave, alten und neuen Gothicelementen kam bei den Berlinern gut an, und so konnten die es sich natürlich auch nicht verkneifen sich zu bewegen und immer wieder viel Applaus zu spenden. Neben „Ashes“ präsentierten sie noch „Guardian Angel“, „Evening Falls“, „Polar Plateau“ und „Into your arms“. Leider war der Auftritt schon um 21.55 Uhr vorbei und die beiden verließen ohne jede Zugabe die Bühne, obwohl diese durchaus gefordert wurde.
Nach einer relativ kurzen Umbaupause war es dann um 22.10 Uhr soweit für die Hauptakteure dieses Abends: DUST OF BASEMENT. Jetzt wurde auch endlich das Tülletwas entknüllt und es entstanden: 5 Stoffkäfige mit blauen Federn dran. Welcher Vogel dafür wohl gerupft wurde…. Ich gestehe, dass ich bis heute keinen Plan habe, warum die da hingen, aber vielleicht muss man so was auch nicht unbedingt verstehen. Zuerst betraten Sven (Bass, Keys) und Eric (Drums, Keys) die Bühne, reichten sich die Hände und wünschten sich augenscheinlich viel Glück. Allein die beiden begeisterten zum finalen Gig sofort die Menge, mittlerweile waren es ungefähr 400 Zuschauer – sehr gemischt, zwischen 25 und 40 Jahre. Jetzt war es auch Zeit für Sänger Peer und Sängerin Brigitta. Während Peer lässig mit Zigarette (irgendwie rauchte er das ganze Konzert über) die Bühne betrat, verweilte die Fronterin noch hinter den Tüllkäfigen. Peer und Sven waren schick im Anzug auf der Bühne und Brigitta trug – wie man später sehen konnte – einen langen schwarzen, weiten Rock und schwarzes Oberteil. Eric fiel in seiner hellen Hose und dem schwarzen Shirt komplett aus der Reihe. Aber genug über Klamotten geschrieben, hier geht es ja schließlich um die Show. Vocalist Peer riss von Anfang an die Massen mit seiner Stimme mit und beim zweiten Song („Bootjack“) war dann auch Brigitta mit von der Partie und Peer unterstützte sie dann im Chorus. Meiner Meinung nach war ihre Stimme etwas zu dünn, aber das tat der guten Stimmung keinen Abbruch. Die Fronterin sang ihre Parts immer wieder mit geschlossenen Augen, was den Stücken eine gewisse Tiefe und besondere Stimmung gab. Bei „Fires“ übernahm wieder Peer den Hauptteil und Brigitta sang die Bridge und den Chorus. Während die beiden Akteure des Supportacts im Publikum feierten, kamen bei „Crown“ nun auch endlich die seitlichen und hinteren aufgebauten Keys zum Einsatz und Eric und Sven zeigten, dass sie nicht nur Bassist und Drummer waren. Bei „Today“ änderte sich das jedoch wieder, allerdings verließ nun Brigitta die Bühne und kehrte erst zu „Create the silence“ zurück.
Mit „Your Light“ kam nun auch ein Special Guest dazu – Axel (Anmerk. Schreiberin: ehem. Sänger von 1993 – 1997). Er begeisterte, wie auch schon die anderen zuvor, die Massen und fiel Kleidungsmäßig auch aus der Reihe (schwarze Hose und gelbes Shirt mit einer Bombe als Aufdruck). Axel verlieh mit seiner rauen Stimme den Songs eine besondere Tiefe und gleichzeitige Aggressivität.
Gegen 23.35 Uhr beendete der Headliner vorerst die Show mit „Amok“ und verließ die Bühne. Natürlich ließ man sich nicht lange bitten und kam umgehend wieder zurück. Diesmal war Peer wieder mit dabei (Biertrinkend und Zigaretterauchend). Mit „Wintersun“ und „Final Steps“ forderten sie noch mal die Menge und konnte begeistern. Um 23.50 Uhr verließen sie ihre Party wieder, nur um kurz darauf ein allerletztes Mal zurückzukehren, diesmal hatten Sven und Eric gelbe Bauhelme (siehe das Nebenprojekt PATENBRIGADE WOLFF) auf und zeigten hinter den Keys noch einmal, was in ihnen steckt. Sven übernahm nun auch die gesangliche Untermalung (zu „Turmdrehkran“) und bei „Summer“ wurde er dann im Chorus von Brigitta unterstützt. Allerdings schien er sich nicht sonderlich wohl zu fühlen bei seinem Gesangspart. Bei der allerletzten Zugabe „Fred vom Jupiter“ war nun auch Axel wieder auf der Bühne. Von Peer fehlte jede Spur, auch bei der endgültigen Verabschiedung war er nicht zugegen, was ich persönlich sehr schade fand. Eric erklärte mit einem Stimmverzerrer, dass es dies nun endgültig das letzte Konzert von DOB gewesen sei und sie bedankten sich noch einmal bei allen Weggefährten. Damit wurde kurz nach 24 Uhr das Kapitel DUST OF BASEMENT geschlossen.
Fazit: Für meinen Geschmack hätte man für ein Abschlusskonzert noch ein paar mehr Gimmicks aus dem Hut zaubern können, trotzdem eine sehr gelungene Party.
Setlist DUST OF BASEMENT
Isolation
Bootjack
Fires
Song of sorrow
Crown
Today
Behind my Eyes
Create the silence
Dreams of Persection
Nightmare
Pray
Your Light
In this sky
The big hush
Words of god
Genocide
Gods own fairy tales
Amok
Wintersun
Final Steps
Turmdrehkran
Summer
Fred vom Jupiter
Copyright Fotos: Beliar
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