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EATEN BY SHEIKS (TOURTAGEBUCH)

Ort: Diverse

Datum: 04.02.2005 - 20.02.2005

Tag 1
04.02.05 in Lüdenscheidt, Alte Druckerei

Vorab muss man sagen, dass Europcar ein sehr elegantes Vehikel zur Verfügung gestellt hat. Morgens festgestellt, dass nur die halbe Mannschaft körperlich fit und in der Lage ist, Equipment in den Tourbus zu verstauen. Dann aber mit einem Lied auf den Lippen und frohen Mutes bei Kaiserwetter auf die bundesrepublikanischen Autobahnen. In der niedersächsischen Hauptstadt mit Toningenieur und der treuen Seele für den Tonträger- und Wäscheabverkauf nun komplett. Durch den Teutoburgerwald auf den Spuren des großen Feldherren Herrmann geradewegs nach Lüdenscheidt. Gilbert und seine Mannschaft haben uns von der Ankunft bis zur Abfahrt absolut verwöhnt. Allerliebsten Dank an Sabrina, die uns einfach mit nach Hause genommen hat, damit wir wieder zu Kräften kommen. Dieser erste Gig im Stock hat gerockt vor 79 von erwarteten 7 Gästen.

Tag 2
05.02.05 in Emden, Grusewsky’s

Durch Sonnendurchflutete Windradlandschaften in die linke obere Ecke Deutschlands. Ein ganz kleiner Klub mit gemischtem Publikum. Der Altersdurchschnitt lag anfangs deutlich bei 50 und sank auf 30 Jahre bei EXECUTE! Gomez hat durch eine zeremoniell-bewusstseinserweiternde Performance die Band zu Bestleistungen angeregt und die Damen und sicherlich auch den einen oder anderen Herren in ekstatische Konsternation getrieben. Unser Toningenieur Willi hatte ein zwei Streichholzschachteln großes Mischpult und zwei Mikrofone für vier Gesänge zur Verfügung. Selbstredend kam Gomez zum Chorgesang auf der 1,4m im Quadrat messenden Bühne zu Jürgen rübergetanzt.
Das Drumherum eines Gigs, also die Unterkunft, das Frühstück, die Mitarbeiter des Klubs sind wichtige Aspekte für das Feeling, was ein sehr schönes war, weil auch das Emder Publikum aufmerksam zugehört hat und wir in einem zur Filmkulisse umgebauten Haus nächtigen durften mit riesiger Badewanne und Frühstück beim Veranstalter in der Werkstatt seiner Schreinerei.

Tag 3
06.02.05 off-day in Hannover

Willi unser Tontechniker betreibt in Hannover ein Tonstudio namens Institut für Wohlklangforschung. Katja Werker hat dort dieses Jahr ein unglaublich cooles Album in der Mache, an dem Willi heute arbeiten möchte, was uns die Gelegenheit gibt eine Atempause vor dem kommenden 7tägigen Tourblock zu machen und auf Verdacht schon mal vorzuduschen. Die Band Äxt aus Hannover nimmt in diesem großen und luxuriösen Tonstudio gerade ihr Demo auf und bescherte uns einen Abend mit Tatort, Pizza und Rotwein.
Danke!

Tag 4
07.02.05 in Bielefeld, Bunker im Ulmenwall

Ein Jazzclub mit Tradition, in der Backstage Dave Holland, Steve Swallow, Albert Mangelsdorf an der Wand. Henrik von Headmusik hat diesen Gig organisiert. Eher jazzig und halt etwas leiser geht es hier zu. Heute spielt hier aber eine Rockband! In dem Laden spielt die Band in der Mitte umgeben vom Publikum. Die Zuschauer haben uns deshalb genau auf die Finger geschaut. Das hat Spaß gemacht, die Stimmung war klasse und der Laden gut gefüllt. Untergekommen sind wir in Henriks Wohnung, wo wir wieder erleben durften, wie toll die Menschen sind, mit denen wir zusammen arbeiten. Ein voller Kühlschrank und der Tipp, dass nasse Handtücher auf Tour total nerven, weshalb wir jeder ein neues nehmen sollten und uns ganz zuhause fühlen können.

Tag 5
08.02.05 in Göttingen, JT-Keller

Heimspiel! Göttingen kennt uns gut da wir dort lange gewohnt haben. Überraschenderweise nur 60 Gäste. Egal, die Fans singen mit und alle empfangen uns aufmerksam und sind wie wir irgendwie euphorisch. „Here it comes“ danach „Shake off“ dann „Say my name“, Gomez wirbelt über die Bühne, Rockgitarren und treibendes Schlagzeugspiel, wir fühlen uns warm umfangen von Göttingen. Hier wohne ich und meine Freundin Grit, die für die Band liebevoll für Unterkunft in unserer Wohnung gesorgt hat und uns mit mediterranen Leckereien verwöhnt hat. Uns Jürgen hat all sein Hab und gut in Form seiner Geldbörse verloren und sein verkatertes Bewusstsein riet im, in Panik auszubrechen und das Ende seines Daseins sei nun laut zu verkünden. Dieser Zustand hielt allerdings nur wenige Minuten an, da Ricardo das Portmonee in der „Umkleideküche“ unter den üblichen Schlüpfern, die uns auf die Bühne geworfen worden waren, fand. Ja, was für ein Gig!

Tag 6
09.02.05 in Köln, Underground

Aschermittwoch in Köln. Morgen in Berlin wird es anständig, meint Willi. Heute hatten wir 7 zahlende Gäste. Wir beteuern gegenseitig und gegenüber dem Publikum, dass die Bundesrepublik so viel über uns ja auch noch nicht wissen kann, wir aber bei Burgerking-TV laufen. Tomcat hat zwei neue Fans rekrutiert und das Konzert genossen. Er ist einer unserer treuesten Fans und reist immer dann an, wenn Publikum knapp ist und, oder ein besonders schönes Konzert zu hören ist. Heute hatte Jessica die Möglichkeit 10 Lampen zu steuern und veranstaltete damit eine Lichtorgie wie bei „The Wall“ oder den heftigen Shows vom Lichtarchitekten Speer. Respekt! Die Künstlerwohnung hier ist klasse. Vorn ein Raum mit den obligatorischen Sofas mit kaltem Buffet und Kühlschrank voll mit Bier und dem Frühstück für morgen, dahinter der Schlafraum mit Sieben Etagenbetten für die sieben Scheiche (also vier Scheiche plus Willi und Jessica und der Geist, der stets verneint).

Tag 7
10.02.05 in Berlin, Duncker

Hammer Gig in Berlin, welcher eigentlich das Heimspiel war. Der Laden war mit über hundert Gästen gut gefüllt und es war überhaupt nicht klar, ob wir für das Publikum überhaupt aufnehmbar sind. Doch das auf akustische Signale reagierende Licht war ein gefundenes Fressen für alle Anwesenden, die durch kollektives Brummen oder kreischen entweder rotes oder blaues Licht steuern konnten. So was entspannt uns und das Publikum.
Die Nacht in dem Matratzenlager über dem Eingang war allerdings mit Abstand die Härteste. Um halb eins hatte ich mich hingelegt, kam aber nicht gegen den Beatpuls aus der Disko an. Ricardo und Gomez haben bis zum letzten Tanz in der Disko mitgefeiert und Jürgen ist mit einer Dame morgens noch um die Häuser oder so gezogen. Um 11 Uhr standen allerdings alle wieder auf der Matte. Das nenne ich Profis.

Tag 8
11.02.05 in Greifswald, Klex

Greifswald ist eine süße Stadt, ich war überrascht wie neu und sauber alles schien. Nur die Straßenkehrmaschine wollte mich auf dem großen Marktplatz umfahren, aber davon ein anderes mal.
Das Konzert war das absolute Highlight. In den Saal passen 80 Leute und es waren 86 Besucher anwesend, die vom ersten Lied ab tanzten und uns mit Applause beschenkten. Eine so schöne Atmosphäre war ein Geschenk für alle. Ich denke, dass wir und das Publikum diesen Abend lange in bester Erinnerung halten werden. Wir haben in der Backstage bis morgens um vier mit Esther, Ivonne und Frank vom Sender 98,1 des offenen Kanals Neubrandenburg gefeiert und uns Geschichten erzählt.

Tag 9
12.02.05 in Magdeburg, Projekt 7

Dieser Klub in Magdeburg ist ein Ort, den wir schon kennen und auf den wir uns gefreut haben. Wir haben hier schon vor Jahren gespielt und sind dem Veranstalter wohl in guter Erinnerung geblieben oder zumindest nicht in schlechter, so das wir wieder gebucht wurden, obwohl beim letzten mal nur 10 Gäste anwesend waren. IDLE DEW ist eine Band, deren Musiker wir besonders gern mögen, weshalb sie hier mit uns spielen. Also lange Rede kurzer Sinn: Die Veranstalter sind besonders nett, tolle Backstage tolles Essen und schöne Unterbringung, eine coole Vorband eine klasse Bühne und spitzen Licht. Dann aber fünfzig Gäste und von denen nur apathischer Beifall. Schwer zu sagen, warum das so ist. IDLE DEW haben gerockt, wir haben gerockt, oder haben wir nicht gut genug gerockt? Der Veranstalter meinte, es gibt doch so etwas wie eine Entwicklung vom letzten Gig zu diesem: steigende Besucherzahlen. Das stimmt.

Tag 10
13.02.05 in Recklinghausen, Moondock

Ein Festival mit sechs Bands, um Geld für die Flutopfer zu sammeln. Der Drummer von 3 MINUTE POETRY fand meinen Voramen so schön, dass wir für einen Monat tauschen. Ich bin bis zum 13.03.05 der Benedikt. Als wir als vierte Band spielten, hatte Jessika die Lichtstimmung geändert und wir die Publikumstimmung von der noch abwartenden Haltung in Euphorie. Grosses Kino sei unser Auftritt gewesen, meinte der Veranstalter und machte uns Hoffnung, auf einem Festival in Marl zu spielen. Im „Golden Tulip Park Hotel“ untergebracht nahm der Abend einen angemessenen Abschluss. Um 11Uhr morgens überraschte Ricardo uns dann mit einer kleinen Einlage in der Lobby: Im Pyjama und Skimütze erschien er eine Stunde nach Schließung des Frühstücksbuffets. Einen Tee am Samowar nahm er sich und verschwand wieder auf seinem Zimmer. Nach dem Motto: nur spleenig genug und dann einfach durchziehen.

Tag 11
14.02.05 in Wiesbaden, off-day

Wir sind wieder mal zu Besuch im Hause Dammeier, Willis Elternhaus. Frau Dammeier umsorgt uns immer ganz lieb ist aber dieses mal im Urlaub und so kümmern wir uns um Herrn Dammeier. Jürgen entspannte sich am Flügel, Willi und Jessica waren reiten, Gomez, Ricardo und ich sind in die Therme zum Saunen und Baden gegangen.

Tag 12
15.02.05 in Nürnberg, Klüpfel

Hier gibt es gerade ein Umstrukturierungsproblem, wurde uns erklärt, weshalb die Werbung für unser Konzert nicht 100%ig gelaufen ist. Es waren 24 Gäste anwesend, von denen nach dem Konzert 6 die CD gekauft haben. Das sind 25%! Wir haben das Konzert auf eine Stunde gekürzt, da wir um neun Uhr anfangen sollten, damit um zehn Uhr Schluss ist. Robert und Jochen haben uns in Nürnberg abgeholt, damit wir bei ihnen in Rothenburg ob der Tauber unseren freien Tag genießen können.

Tag 12
16.02.05 in Rothenburg ob der Tauber, off-day

Robert hat im Juni 2000 Mara in Rothenburg geheiratet und im Steinbruch in Stettberg gefeiert. Wir waren ein Hochzeitsgeschenk und haben dort live gespielt. Er hatte uns beim Taubertal-Open-Air gesehen und freut sich seit dem über jede neue Platte von uns. Dieser feine Kerl hat unsere Tour im Internet gesehen und uns eingeladen den off-day bei Ihm zu verbringen. Ein Wintertraum! Alles eingeschneit, vier Schlitten und das Taubertal als Rodelziel. So etwas nennt man Punktlandung. Ein Haufen Leute, die zur richtigen Zeit am richtigen Ort sind und gemeinsam unendlich viel Spaß haben.

Tag 13
17.02.05 in Ulm, Pufferbar

Der Veranstalter Klaus hat eine äußerst beeindruckende Musiksammlung, die vielleicht auch für die vielen, lieben Besucher mitverantwortlich ist. Die Bar war auch bei unserem Konzert gut gefüllt mit Musikliebenden und sicherlich auch Bierliebenden, die von unserer Musik total begeistert waren. So spielten wir uns in Ekstase und machten diesen Abend zu einem echten Highlight. Ein absolut empfehlenswerter Veranstaltungsort. Nur leider habe ich den größten Münster Europas nicht gesehen.

Tag 14
18.02.05 in Münster, Metro

Ein echter Rockklub wo wir uns sofort zu Hause fühlten, obwohl das Konzert von mir im akustischen Blindflug gespielt wurde. Durch das Touren sind wir mittlerweile routinierter im Umgang mit den Gegebenheiten. Die Monitorboxen geben dem Musiker auf der Bühne die Möglichkeit den Gesang und oder ein Instrument lauter oder leiser zu machen, damit man unabhängig vom Sound der vor der Bühne ist, sich seine Lautstärke zum kontrollierten Spielen einstellen kann. Hier dachten wir, dass wir schrecklich klingen, weil die Monitore nicht gut eingestellt waren. Nach dem ersten Stück zeigte uns das Publikum allerdings durch fetten Applaus, dass wohl alles bestens klingt. Unser Techniker Willi ist allerdings Garant für exzellenten Sound Live und Im Tonstudio.

Tag 15
19.02.05 in Hannover, Musikzentrum
Hier findet die CD-Release Party statt, veranstaltet von unserem Verlag. BITUNE als erste Band, danach EAT THE GUN und als Headliner wir. EAT THE GUN nutzte diesen großen Rahmen für ein Showcase für Universal. Die 30 mit einem Bus angekarrten Fans ließen ihren GUNS `N` ROSES-Verschnitt hochleben und hinterließen vor der Bühne eine Lücke, und 100 Gäste, die nicht begriffen, warum ihnen das auf einem EATEN BY SHEIKS Konzert angetan wurde. Ich bitte um Entschuldigung. Jessica hatte hier ein Heimspiel und hat uns ein Licht hingezaubert, wie wir es noch nie hatten. Vielleicht waren die Hannoveraner auch deswegen so angetan von gehörtem und gesehenem.

Tag 16
20.02.05 in Hamburg, Knust

Unser zweites „Heimspiel“, da Hamburg nun unsere Heimat ist. Die Vorgruppe ICH JETZT TÄGLICH begeisterte uns und die Anwesenden, durch ihr Auftreten und eine klasse Show, da sie ein Video aufnahmen, hatten sie sich alle weiß geschminkt und angezogen. Grosses Gelächter in der Backstage, da sie in weiß und wir dann in schwarz auf die Bühne gegangen sind. Wir waren vor Jahren schon einmal hier und da hieß es, dass wir bildlich gesprochen unser Schiff mit wehenden Fahnen, Beifall und Trompeten aus dem Hafen gesteuert hätten, dann aber versenkt hätten. War halt damals ein nicht halb so gut organisiertes Showcase wie bei EAT THE GUN. Diesmal schifften wir wie es sich gehört durchs Hafenbecken! Bemerkenswert war doch noch, dass wir überpünktlich im Knust aufschlugen, um reichlich Zeit für den Soundcheck zu haben und lernen mussten, dass man nicht wirklich planen kann. Die Anlage war von der Technoparty am Vortag kaputt. Schlussendlich hatten wir 7 Minuten Soundcheck ohne den Monitormix eingestellt zu haben. Ricardo und Willi machten sich daraufhin Sorgen, ob jetzt überhaupt noch Zeit genug für unsere Vorband ist. ICH JETZT TÄGLICH ist allerdings so feinsinnig gewesen zu bemerken, was Willi mit der Anlage geleistet hatte und, dass wir von unserem Soundcheck in voller Gänze abgesehen hatten. Danke an alle und bis später!

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