Ort: Berlin - K17
Datum: 10.03.2005
Denkt man an das Sauerland, schleichen sich unbewusst und unweigerlich Assoziationen zu Bauernhöfen, Urlaub und Regenwetter ins Hirn. Unter dem Deckmantel der Ländlichkeit schlummert aber offensichtlich auch junges kreatives Potential, was auch schon bei den Iserlohnern von LEICHENWETTER zu erleben war. ELANE beschreiten allerdings andere, mystischere Pfade und zelebrieren mit ihren Liedern sanften Folkwave, wie man ihn sonst von LOREENA MCKENNITT oder BLACKMORE’S NIGHT kennt. Nach einem selbstproduzierten Demo kam im November 04 ihr reguläres Debüt „The Fires of Glenvore“ auf Kalinkaland Records heraus und erntete einiges an Lorbeeren. Und nun war das Quartett auf kleiner Tour durch Deutschland und beehrte auch das K17.
Die ebenfalls angekündigten 9 WELTEN fielen leider aus, so dass um 21:00 Uhr plus akademischem Viertel Gitarrist Skaldir, Sängerin Joran und Caro als Ersatz für den kranken Keyboarder Nico zum sphärischen Intro die Bühne der kleinen K17-Lounge betraten. Die ersten Songs fanden noch ohne Violinistin Katrin statt, statt kurzen Pausen leitete Skaldir mit dezenten Soli von einem Stück zum nächsten über, so hatte das etwa 30 Mann starke Publikum gar keine Chance, zu klatschen oder auch nicht. Nach einem Stück wie „Crystal Clear Water“ hätte es dabei durchaus welchen gegeben, die sanften ätherischen Klänge schienen doch auf ehrliches Interesse zu stoßen. Vor allem begeisterte die weiche und sichere Stimme von Joran, welche heute aussah wie einem Marion-Zimmer-Bradley-Roman entsprungen. Zu „Sleeping in Flames“ mit seinen verspielten Congarhythmen kam dann auch endlich Katrin mit ihrer Geige dazu und komplettierte den Vierer. Nach dem vom selbstgedrehten Video bekannten „Trace of the Flames“ stellte man sich zwar schüchtern aber mit erkennbarem Humor vor. Der Kontakt zum Publikum gestaltete sich doch einfacher als gedacht und auch am Applaus mangelte es nicht – mit der Zeit wurden alle Beteiligten etwas lockerer.
Der Löwenanteil des Sets bestand ganz klar aus Liedern des aktuellen Albums, allerdings brachten ELANE auch einige überarbeitete Stücke des Demos „Nachtwald“ zu Gehör und auch völlig Neues und Unveröffentlichtes wurde präsentiert. „An Empty Road“, ein Duett zwischen Joran und Skaldir, überraschte dabei mit erstaunlich rockigen Anklängen und Tempiwechseln. Nach einer reichlichen Dreiviertelstunde verabschiedete man sich, ließ sich aber durch angemessene Geräuschkulisse von Seiten der Gäste zu einer Zugabe überreden. „Incendium“ bildete den würdigen Abschluss eines ausgereiften und klangvollen Konzerts einer jungen Folkhoffnung, die sich durchaus erfreut über das Feedback zeigte. „Ihr wart ein wundervolles, wenn auch dezimiertes Publikum!“ Bleibt zu wünschen, dass sie auf dem Rest ihrer Tour noch mehr Menschen von sich überzeugen können.
Setlist ELANE:
Intro
Crystal Clear Water
Tears and the Perfect Light
Yanyana
Sleeping in Flames
Trace of the Flames
Nebeltanz
Passed the Meadows
An Empty Road
My view… / Spell
Jam / Dead Man won’t wake
Love can’t wait
Incendium
Copyright Fotos: Antje Wagler
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