Ort: Hamburg - Docks
Datum: 02.04.2015
Nachdem ein Sturm über Deutschland hergefallen war, fegte nun ein „Metal-Sturm“ durch sechs deutsche Konzerthallen. Am 02.04.2015 stürmte es mächtig im Hamburger Docks, denn die ESKIMO CALLBOYs luden zu ihrer Crystals-Tour ein. Neben den bereits ausverkauften Gigs in Köln und München gastierte die Band nun also auch in der Elb-Metropole. Hier gab es zwar noch Restkarten, der Laden war aber so voll, dass die Frage erlaubt war: Wohin mit weiteren Besuchern? Neben einer großen Fangemeinde hatten ESKIMO CALLBOY noch die Deathcoreband WE BUTTER THE BREAD WITH BUTTER sowie ANY GIVEN DAY mit am Start.
Letztere legten überpünktlich mit einer gehörigen Portion Metal und Muskeln am Mikro los. Da der Bassist gerade erst Vater geworden war, traten ANY GIVEN DAY ohne seine Unterstützung auf und hauten die Gehörgänge mit „Never Say Die“ frei. Zu „The Beginning Of The End“ tobte der erste Circle Pit und wer hätte gedacht, dass man zu RIHANNAs „Diamonds“ moshen kann? Als Dennis den letzten Song „Possession“ ankündigte, gab es erst Bedauern im Publikum und dann nutzten die Anwesenden die Möglichkeit, sich noch einmal für WBTBWB warm zuspringen.
Setlist ANY GIVEN DAY (ohne Gewähr)
Home is where the Heart is
Darkness Within
Diamonds (RIHANNA cover)
Never Say Die
The Beginning Of The End
Possession
Wohl aufgewärmt warteten die Hamburg die kurze Umbaupause ab, um gleich zu den Growls des Sängers Paul weiter zu feiern. Neben „Exorzist“ haute die Band u.a. die Songs „Das Uhrwerk“ und „13 Wünsche“ raus. Die hauptsächliche Bühnenpräsenz bei WBTBWB lag auf Paul in Lederjacke, unter der sein freier Oberkörper blitzte und dem Gitarristen/ Hauptsongwriter Marcel. Die Band bot nicht nur eine konsequente Animation des Publikums durch die Aufforderung nach einer Wall of Death, dem einen oder anderen Circle Pit bis hin zum Springen und noch mehr Springen. Ein weiteres Markenzeichen von WBTBWB ist, dass ihre Songs in deutscher Sprache gehalten sind. Zu „Alles was ich will“ tauchten dann auch die ersten Crowdsurfer auf. Als weiteren Anheizer spielten WBTBWB den neuen Titel „Ich mache was mit Medien“ (oder so ähnlich), der sich auf dem nächsten Album befinden wird. Somit haben die Jungs aus dem Spreewald gleich die Vorfreude ihrer Fans auf ihr kommendes Werk geweckt.
Setlist WE BUTTER THE BREAD WITH BUTTER (ohne Gewähr)
Pyroman & Astronaut
Breekachu
Superföhn Bananendate
Der Kleine Vampir
Exorzist
Das Uhrwerk
13 Wünsche
Alles was ich will
Medien
World of Warcraft
Meine Brille
ESKIMO CALLBOY spielten auch mit der Vorfreude ihrer Fans, so dauerte es doch eine Weile, bis die Band die Bühne betrat. Während der längeren Wartezeit vertrieben sich jene mit Sprechchören und Becherwerfen die Zeit. Ein Crowdsurfer nutze die ruhige Atmosphäre und landete glücklich im Securitygraben. Mädchen, die schlapp machten wurde rausgezogen und schnell wieder aufgepäppelt, um den Auftritt ihrer Helden nicht zu verpassen. Umsichtig verteilte die Security Ohrstöpsel und Wasser an die ersten Reihen. Endlich rollte ein Hase auf einem Dreirad die Bühne entlang, und somit war die ESKIMO CALLBOY-Party eröffnet. Konfettiregen und Nebelfontänen gab es an diesem Abend immer wieder und die tanzende und hüpfende Meute nutzte jeden Zentimeter Platz aus. Selbst auf den seitlichen Sitzbereichen sah man die Fans tanzen. Das Jungvolk feierte zu dem Partycore der Band aus Castrop- Rauxel und innerhalb der ersten drei Songs glich das Docks einer Sauna mit transpirierenden Jugendlichen. Gesangssicher konnten die Fans „ Crystals“ mitsingen und das obwohl das Album erst vor kurzem veröffentlicht worden war. Fast alle der Anwesenden beteuerten durch Armheben, dass sie bereits beim ersten Auftritt von ESKIMO CALLBOY im kleinen Headcrash dabei gewesen wären. Bei den Massen müssten EC damals mindestens drei Zusatzshows im Headcrash gegeben haben. Jeder will halt Fan der ersten Stunde sein und natürlich nicht nur Bier sondern auch gerne schon Schnaps trinken. Auch diese Aussage dürfte nur auf 1/3 der Armmeldungen zutreffen, der Rest war noch viel zu jung für so hartes Zeug. Schmeißt die Ideale weg und weiter ging die Show dementsprechend mit „Kill Your Idols“.
Mit „Hey, Mrs. Dramaqueen“ packten die ESKIMOs auch einen alten Song raus, zu dem dann auch mal wieder das Hocke/ Hüpf Spiel zum Einsatz kam. Bei „2 Fat 2 Furious“ tobte der Laden und die Anwesenden verausgabten sich dermaßen, dass erneute Bier-Rufe laut wurden und die ESKIMO CALLBOYs ihre selbstgebastelte Minibar um einen Bierkasten erweiterten. Der unverkennbare Klatschthymus, zu dem die Meute sofort mit einstieg, läutete „Muffin Purper-Gurk“ ein und Sushi spendete zum einem Bierduschen ans Publikum und zum anderen gab er Pascal und Kevin die Flasche (natürlich die Bierflasche). Dank eines Podestes konnte man im Anschluss das Drumsolo von David nicht nur akustisch sondern auch optisch gut verfolgen.
Die ganze Bühne war dem Tourtitel entsprechend dekoriert, so glitzerten vor schwarzem Hintergrund zwei Schaufensterpuppen und die durchsichtigen Podeste der Sänger und Gitarristen waren je mit einer Discokugel befüllt, dazu gab es Metallic-Konfettiregen und regenbogenfarbiges Licht. Natürlich durfte auch „Best Day“ vom „Crystals“-Album nicht fehlen. Sushi und Kevin übernahmen den Part von SIDO und die Fans nahmen jede Refrain-Mitsing-Möglichkeit mit. Nicht nur viele Refrains zum Mitsingen gab es für die Fans, auch ließen es sich die beiden Sänger nicht nehmen und statteten den ersten Reihen ihren Besuch ab. Näher am Publikum sieht man auch besser, ob im Moshpit vielleicht doch zwei Mädchen stecken. Zumindest gab es reichlich weibliche Fans im Docks und zwei wohlauch ohne BHs, denn die lagen auf der Bühne. Nicht nur vor, sondern auch auf der Bühne wurde die ganze Zeit voller Körpereinsatz gegeben. Selbst Andy von ANY GIVEN DAY hielt es nicht mehr im Backstagebereich, er sprang spontan von der Bühne aus ins Publikum. Bei „Final Dance“ passierte es, dass Pascal in die Minibar stürzte und diese zerstörte. Dafür handelte er sich 50 eigenhändig verabreichte Ohrfeigen ein. Der interne Bandgag, dass schlechte Witze mit Backpfeifen bestraft werden, wurde an diesem Abend zum Leidwesen von Kevin zum Running Gag.
Quasseln und Frotzeln können Sushi und Kevin und verbreiteten viel Spaß an diesem Abend. ESKIMO CALLBOY sind Rampensäue, die am Ende Bierverklebt und durchgeschwitzt noch die Zugaben „Baby“, „Cinema“ und „Is Anyone Up“ raushauten. Erstaunlich war, dass an diesem Abend die Mädels zu „Cinema“ lauter schreien konnten als ihre männlichen Kollegen. Das hat man selten. Ein Foto mit der Band und ihren durchgeschwitzten Fans, eine zerstörte Minibar, Mexikaner im Blut… das hört sich nach einem perfekten Abend an. War er auch.
Setlist ESKIMO CALLBOY (ohne Gewähr)
Uptown Funk (BRUNO MARS)
Pitch Blease
My Own Summer
We Are The Mess
Kill Your Idols
5$ Bitchcore
Crystals
Hey Mrs. Dramaqueen
2 Fat 2 Furious
Muffin Purper-Gurk
Drum Solo
Party at the Horror House
Monsieur Moustache vs. Clitcat
Best Day
Final Dance
Voodoo Circus
Walk On The Thin Line
F.D.M.D.H
Baby (T.U.M.H.)
Cinema (SKRILLEX cover)
Is Anyone Up?
Copyright Fotos: Sandra Dürkop
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