Ort: Bielefeld - Movie
Datum: 12.11.2006
EXODUS nach nicht mal einem halben Jahr wieder in Bielefeld? Das ist natürlich mal wieder nur Thomas und Julia von Inurface zu verdanken, die dann von Rob und Gary auch gebührend auf die Bühne „gezwungen“ wurden! Dass dann allerdings trotzdem nur etwas über 100 Nasen an diesem Abend den Weg ins Movie fanden, lag mit Sicherheit an der extrem kurzfristigen Ansetzung des Gigs und der daraus resultierenden nahezu Null-Promo. Zumal für den Tag darauf eigentlich der Gig in Osnabrück stattfinden sollte, was von dortiger Seite aber flux gecancelt wurde. Etliche dürften davon noch nicht mal was mitbekommen haben und sich jetzt schwarz ärgern. Ich würde das Ganze mal unter Business-shit abhaken und bevor jetzt jemand den falschen Leuten den schwarzen Peter unterschiebt, sollte er doch lieber die Verantwortlichen selber dazu befragen (ein Link zu Inurface steht auf unserer Site)! Die Band kann wie immer am allerwenigsten dafür (und auch Inurface sind nicht die „Schuldigen“!).
Da dies eigentlich ein Secret-Gig werden sollte, hätten MOTORJESUS spielen sollen. Nachdem es dann aber doch ein „offizieller“ Gig der Tour wurde, durfte der eigentliche Support BIOMECHANICAL ran. Zudem ließen sich die Lokalmatadoren SPECTRE DRAGON diese Chance natürlich nicht entgehen und rissen sich den Opening-slot unter den Nagel. Dafür mussten sie schon um 18:30 auf die Bühne, angekündigter Beginn auf den Flyern war 19:00… Trotz des, ähm, leichten Wirrwarrs spielten sie denn doch zu so früher Zeit vor immerhin etwa 50 Nasen und zockten mit (für „Jahrzehntelange“ Begleiter der Band…) ungewohnter Präzision ihre Version des Bay Area-Thrashs unters Volk. Granaten wie „Burning Red Eyes“, „Blood Addicted“ oder die kleine Bandhymne „Thrash Metal Legions“ sorgten für etliche nickende und wippende Gestalten, ohne jedoch einen Pit zu entfachen. Konnte den Herren aber egal sein, denn wann spielt man schon mal mit seinen Idolen zusammen? Noch dazu in der Heimatstadt! Bei einem anderen Vorlauf wäre die Hütte garantiert auch wieder voller gewesen, wie im Sommer etwa.
Somit gingen dann kurz darauf GODS WILL BE DONE aus Paderborn auf die Bretter. Und wie schon im Sommer an gleicher Stelle, überzeugten die z.T. ehemaligen GREED-Leute mit ihrem modernen Thrash/ Death/ Core-Geballer. Doch auch sie konnten trotz energiegeladener Performance die spärlichen Anweswenden nicht aus der Reserve locken. Freunde Neumodernen Ballersounds à la HATEBREED/ CALIBAN/ HEAVEN SHALL BURN und Konsorten sollten die Band aber auf jeden Fall im Auge behalten!
Zu einer Zeit, wo andere Konzerte erst beginnen, kam mit den Engländern BIOMECHANICAL schon die dritte Combo auf die Bühne. Und die brachten mit ihrem AGENT STEEL meets Moderne-lastigen Sound auch endlich ein wenig Bewegung in die überschaubare Menge. Knaller wie „Regenerated“ oder „Enemy Within“kann man natürlich auch nicht stillstehend ignorieren und so war ihnen lauter Beifall sicher. Trotzdem wieder einmal schade, eine solch begnadete Kapelle vor einer solchen Mini-Kulisse zu sehen. Fronter John war nach dem Gig trotzdem zufrieden und erwies sich als aufgeschlossene Plaudertasche, die immer wieder froh ist, in Deutschland zu sein, dem „metallisch wichtigsten Land auf der Weltkarte“! Der Aussage konnte ich nicht widersprechen… Absolute Granate war der Schluss-Song, bei dem dann richtig Bewegung in die Meute kam: „Painkiller“! Und zwar in einer derart geilen Version, wie sie die Priester seit ebenjener Tour nicht mehr hinkriegen! Inklusive der Vocals, die einen Rob Halford mal locker vergessen ließen! Was John nach dem Gig auch von etlichen Seiten unter die Nase gerieben wurde, der daraufhin aber nur ein leicht verlegenes „Thank You“ rausbrachte, haha! Ist Rob doch einer seiner Lieblingssänger… Cooler Typ, geile Combo!
Doch alle waren heute natürlich nur wegen Gary und seinen Mannen da. Und die legten um kurz vor 10 (!) los wie die Feuerwehr mit dem alltime-classic „Bonded by Blood“! Da flogen logischerweise die Matten reihenweise und der Pit war sofort auf Hochtouren. Frontsau Rob entwickelt sich immer mehr zu einem zweiten Anselmo, laberte er doch zwischen den Songs schon fast genau so viel… was Gary oft genug dankbar aufgriff und seinerseits einige Schoten zum Besten gab. Die Herren hatten sichtlich Spaß auf der Bühne und Lee musste sich auf seiner linken Bühnenseite des öfteren einiger Attacken seitens Rob erwehren. Das Volk drehte weiter am Rad, kein Wunder bei der Tracklist (siehe unten). Trotzdem war die Band etwas gebremster als noch im Sommer. Obwohl die 100 Nasen Krach für 500 machten! Richtig laut wurde es bei alten Gassenhauern wie „The Last Act of Defiance“, „A Lesson in Violence“ oder im Zugabenteil „Fabulous Disaster“ und dem alles zerstörenden Abschlusskracher „Strike of the Beast“! An dessen Ende obligatorisches Instrumentengewichse als Outro stand, bei dem es sich ein seliger Mätty (SPECTRE DRAGON-Fronter) nicht nehmen ließ, Lee seine Klampfe zu „entwenden“ und vor ihm kniend mitzugniedeln! METAL! Hatten beide sichtlich ihren Spaß und Mr. Weiner wird in 80 Jahren noch davon erzählen…vielleicht zockt er ja nächstes Mal gleich einen ganzen Song mit?!
Kurz nach 11 war denn schon Feierabend und man konnte sich noch mit den Bands an der vor gelagerten Bar im Foyer austauschen. Allerdings drängten die Jungs vom Laden dann doch darauf, dass alle den Saal räumen. Für die Aftershowparty ging’s noch ins Desperados, welche ich mir aber klemmte wg. akuter Akkuleerheit… Wer nicht dabei war, der hat mal wieder ein rasantes Konzert verpasst! Bleibt nur zu hoffen, das die ostwestfälischen Metalnasen bei den nächsten Events (HATESPHERE/ RAUNCHY/ VOLBEAT am 29.11.,ONE MAN ARMY im Januar) zahlreicher erscheinen…be there!
Setlist EXODUS
Bonded by Blood
Raze
Deathamphetamine
Blacklist
Piranha
I am Abomination
Scar Spankled Banner
…and then there were None
The Last Act of Defiance
A Lesson in Violence
44 Magnum Opus
Shovel Headed Kill Machine
Fabulous Disaster
War is my Shepherd
Strike of the Beast
Copyright Fotos: Michael Werneke
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