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FETISCH:MENSCH – IN STRICT CONFIDENCE – PZYCHOBITCH – KOSMIC HORRÖR – NVMPH

Ort: Leipzig WGT Werk II

Datum: 25.05.2007

Erst spät machten wir uns am Freitag morgen auf in Richtung Agra, um die Verkaufsstände in Augenschein zu nehmen. Danach regnete es leider ein wenig, so dass wir uns schon frühzeitig auf den Weg zum Werk II machten, um Schutz vor den dunkel aufziehenden Regenwolken zu finden und weil das Angebot am Freitag ja eh etwas dürftig war. Ohne Probleme kamen wir in den Nachmittagsstunden noch in die Halle, was sich zu fortschreitender Stunde als weitaus schwieriger erweisen sollte. Ein guter Platz im vorderen Bereich der Bühne und ein kühles Getränk genießend begann mit den Schweden NVMPH die erste Band des Tages. Mit dem Debütalbum „Nuclear 45 is dead“ und dem aktuellen Longplayer „Diod Man“ im Gepäck versuchte das EBM/ Elektro Duo des Labels Infacted Recordings Bewegung ins Werk zu bringen. Beste Vorraussetzungen dafür boten ein harter, tranciger und kühl wirkender Sound sowie der melancholische, stimmverzerrte Gesang. Jedoch wollte eine richtige Tanz- und Partystimmung im Publikum nicht entstehen. Eventuell war die frühe Tageszeit oder die leicht eintönig wirkende Show des Fronters Jimmy Sturve der Grund dafür.
(Cath)

Um 17.00 Uhr ging es dann in eine ganz andere Richtung mit KOSMIC HORRÖR und ihrer klingonischen Rock-Show. Die verkleideten Trekkies, deren Lyrics auf klingonisch ganz originell klangen, stellten Songs ihres Albums „Zarkov Protokols Vol. 1“ vor. Die Berliner lieferten eine bunte Mischung aus Gothic-Rock-Songs und T(h)rash-Metal mit viel Gebrüll und heftigen Gitarrenriffs, was im Publikum zu mehr Begeisterung führte als der vorherige Act.
(Cath)

Raus aus dem Auto, rein in die Ferienwohnung, hin zum Werk II und dann… erst mal anstehen, so unser Debüt beim WGT 2007. Damit waren wir natürlich nicht alleine, denn da beispielsweise in der Agra bis spät in die Nacht kein Programm war, ballte sich natürlich alles, um von weitestgehend elektronischen Klängen unterhalten zu werden. Ich hatte mich besonders auf PZYCHOBITCH gefreut, zugegebenermaßen auch wegen der optischen Komponente, denn der guten Sina kann man ohne zu Zögern das Prädikat „lecker“ verleihen. Leider sahen das viele genauso und in der vollkommen überfüllten Halle herrschten dementsprechend subtropische Zustände. Allzu viel bekam ich von daher nicht mehr mit von der Darbietung der tätowierten Lady, welche von Stefan und ihrem Live Mitmusiker PeeWee Vignold unterstützt wurde. Letztgenannter setzte auch schon Videos der „Pussy Gang“ in Szene und genau dieser Track stach aus der Setlist heraus. Ansonsten gab es ein paar nette Sprüche und partykompatiblen Electro auf die Ohren.
(TK)

In der Umbaupause herrschte ordentlich Gedrängel und auch der letzte freie Platz wurde belegt, so dass man eigentlich nur noch dicht aneinander gedrängt stehen konnte. Zu dem Zeitpunkt konnte man nur vermuten, wie viele Leute noch draußen vor dem Werk auf Einlass warteten. Mein Hauptact des Tages IN STRICT CONFIDENCE stand als nächstes auf dem Plan und betrat zum Intro von „Promised Land“ kurze Zeit später die Bühne. Im Vordergrund agierte Sänger Dennis mit schickem Iro und zu seiner Linken, mit einem entzückenden Lächeln, Sängerin Antje, die wie immer ein sehr hübsches Bild abgab. Auf einer Leinwand im Hintergrund begleiteten verschiedene Projektionen und Videos die Songs und im Zusammenspiel mit den unterschiedlichen Farben des Lichts ergaben sich wundervolle Eindrücke und Bilder. Im Duett folgten „Closing Eyes“ und das ruhigere „Heal me“, während das Publikum begeistert jubelte und mitsang. Endlich hatten sich ISC auch mal eine charmantere Variante einfallen lassen, um Antje bei den älteren Songs nicht von der Bühne schicken zu müssen. Sie gaben ihr einfach ein Saiteninstrument, auf der sie die Stücke begleiten konnte, welches ihr auch sehr gut stand. Schon die ersten Takte des ISC-Überhits „Zauberschloss“ führten zum Ausflippen im Publikum und es wurde immer heißer im Werk. Dennis markante Stimme wurde noch tiefer und härter beim Klassiker „Kiss your Shadow“, welcher besonders Fans der früheren Werke erfreute. An den Instrumenten begeisterten wie immer Drummer Stefan, Keyboarder Jörg und Live-Gitarrist Lars. Das wunderschöne „Forbidden Fruits“ vom aktuellen Album „Exile Paradise“ ließ allen Anwesenden wieder etwas Zeit zum Verschnaufen, während das aufwendige Video im Hintergrund gezeigt wurde. Dennis bedankte sich für den tollen Empfang in Leipzig und bekam im Gegenzug ein Meer von Händen entgegengestreckt, während schon die ersten Klänge von „Herzattacke“ ertönten. Ebenso gnadenlos abgefeiert wurde auch der letzte Song des Auftritts „Engelsstaub“, bei dem sich Antje und Dennis noch mal ein eindrucksvolles Gesangsduell lieferten. Viel zu schnell vergingen die angesetzten 50 Minuten und obwohl ich ISC schon so oft live gesehen habe, können sie mich immer noch vollauf begeistern!
(Cath)

Danach wurde es etwas leerer im Werk, eigentlich kein Wunder, denn FETISCH:MENSCH um das Gothic-Enfant Terrible Oswald Henke passte nicht wirklich ins Programm. Mit seinem neuen Projekt geht er vertriebstechnisch ungewöhnliche Wege, da F:M keine Tonträger veröffentlichen (wollen). Ob das auf ewig so bleiben wird, wage ich doch mal zu bezweifeln, da im Auditorium schon lauthals danach verlangt wurde. Die Mischung aus GOETHES ERBEN und DORNENREICH ließ aber auch mich aufhorchen. Oswald gab sich gestenreich und abgedreht wie eh und je, kletterte auf einer Box herum (angeblich weil seine Mitmusiker so groß wären) und gab außergewöhnliche Texte zum besten. Dazu musizierten Tim Hofmann, der legendäre Jochen Schoberth an der Gitarre und Dirk Töppe ein sehr rockiges Soundfundament zusammen. Von den präsentierten Stücken (z.B. „Narbengarten“, „Zwischenseelenträume“ oder „Sonnenkinder“) lassen sich einige gratis auf der Band-HP downloaden. Sollte man übrigens auch tun, wenn einem die Erben zu prätentiös sind, da wirklich überraschend frisch das fetischistische Gebräu. Länger hielten wir es dann aber auch in der Location nicht aus und machten uns auf den Weg zum Völkerschlachtdenkmal. Auch kleinere Pannen wie eine plötzlich bewegungsunfähige Straßenbahn oder ein heftiger Regenguss konnten uns dabei nicht aufhalten!
(TK)

Setlist IN STRICT CONFIDENCE
Promised Land
Closing Eyes
Heal me
Seven Lives
Zauberschloss
Kiss your Shadow
Forbidden Fruits
Herzattacke
Engelsstaub

Copyright Fotos: Grit Rümmler (PZYCHOBITCH) Karsten Thurau (F:M/ISC)

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