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FETTES BROT – DIE ORSONS

Ort: Bremen - Pier 2

Datum: 29.04.2010

Sowas hat nicht jeder. Jahrelang hatten sich die BEATLES gegen eine Reunion gesträubt, sich nicht durch noch so viele millionenschwere Angebote locken lassen, doch zum gestrigen Tourauftakt von FETTES BROT standen die Fab Four dann pünktlich um 20 Uhr auf der Bühne und performten ihr „Yellow Submarine“.

Na gut, dieser Schwindel fiel dann spätestens beim Refrain auf, in dem von der „Orsons submarine“ gesungen wurde. Zumindest all denen, die auf die Perücken, Sonnenbrillen und Pappgitarren der ORSONS „reingefallen“ waren. Eine nette Idee, um die Show zu eröffnen. Auch sonst machen die ORSONS während ihrer halbstündigen Support-Show durchweg Spaß. Der Bekanntheitsgrad der Stuttgarter hielt sich in Grenzen, sie schafften es aber durchaus das Publikum zu unterhalten und für die Show von FETTES BROT warm zu machen. Sie erklärten selbst dann auch gleich in einem kleinen improvisierten A Capella Song den Unterschied zwischen den ORSONS und FETTES BROT, der zum einen aus der Anzahl der Bandmitglieder bestehe, daraus, dass sie selbst nur einen kleinen Teil der Bühne zur Verfügung hätten und auch die Anzahl der Hits beider Bands würden durchaus differieren… stark. Im Laufe der Show animierten die ORSONS die Fans zum Mitmachen, liessen sich selbst auf ein Wettschreien mit dem Publikum ein (Resultat: Unentschieden) und beendeten ihr Set mit einer vom DJ gesungenen Ballade, für die sie riesigen Applaus bekamen. Ein durchweg gelungener Einstieg in den Konzertabend, der leider an dieser Stelle durch technische Probleme erst einmal für fast eine Stunde unterbrochen wurde.

Setlist DIE ORSONS
Beatles Piraten
Es fühlt sich gut an
Kurzes A Capella
Let´s Banana
Bloody Orsons
Sam Cooke
Kim Kwang
CBMTMK
Orsons Anarchy
Soldier Boy
Outro

Nach dieser ungewollten Verzögerung war der Applaus umso lauter, als die Band von FETTES BROT gegen 21.30 Uhr die Bühne betrat, nach und nach mit den Instrumenten einsetzte und dementsprechend per Spot angestrahlt wurde. Dann stürmten Dr. Renz, Björn Beton und König Boris auf die Bühne und legten mit „Emanuela“ kräftig los und schoben gleich „Erdbeben“ hinterher, um keinen Zweifel am Motto des Abends „Wir machen es heute laut und dreckig, so wie ihr es mögt“ zu lassen. In den nächsten beiden Stunden zeigten die BROTE ein eindrucksvolles Set aus alles Phasen ihres Schaffens und in allen Geschwindigkeiten. Natürlich wurde überwiegend Gas gegeben und die drei sprangen, tanzten und hampelten unentweg wie hyperaktive Duracell-Hasen über die Bühne, in weißen Jacken und mit blauen und orangem Hut bzw. mit Pornobrille und Golfermütze und hatte sichtlich Spaß am Auftritt, der an diesem Abend der erste ihrer Tour war. Neben aktuellen Hits kramten die Hamburger Jungs auch tief in der Discografie und holten Songs wie „Silberfische“ wieder ans Tageslicht. Doch egal wie alt oder neu, textsicher war das Publikum bei allen Liedern und durch die Band in großer Besetzung und mit Bläsern wurde auch so manch albekanntes Lied neu arrangiert und gewann einen ganz neuen Reiz dadurch. Zwischendurch gab es noch den Hinweis auf das Projekt Viva Con Agua, das FETTES BROT unterstützt und das an diesem Abend wieder Pfandbecher für ihre Trinkwasserprojekte bei den Zuschauern sammelte. Wie anfangs erwähnt wurde die Band im Bühnenhintergrund mit 4 fetten LED-Leinwänden optisch untermalt, doch man hatte auch „analog“ noch nicht verlernt und so tanzten FETTES BROT bei „Hamburg calling“ mit Regenschirmen eine kleine Choreografie auf der Bühne. Als die Band nach 90 Minuten die Bühne verlassen hatte, war jedem klar, dass es da noch nicht gewesen sein konnte und so wurden die BROTE mit lautem Applaus schnellstens zurückbeordert und konnten mit der aktuellen Version des Songs „Jein“ gleich noch einmal die Fans zu neuen Höchleistungen in den Bereichen Mitspringen und Mitsingen animieren. Nach 3 Zugaben gingen die Brote erneut und kamen dann nach kurzer Pause noch einmal wieder, um zunächst „Herrenabend“ und dann das sehnsüchtig erwartete „Nordisch by nature“ darzubieten, was sich seit einiger Zeit wieder im Repertoire der Band befindet.

Festzuhalten bleibt, dass FETTES BROT live immer ein grandioses Erlebnis und die Songs durch die große Bandbesetzung immer wie neu und überraschend sind und einfach nur Spaß machen. Ein bißchen sind FETTES BROT wie ein guter Wein: Sie werden mit den Jahren besser und besser.

Setlist FETTES BROT
Intro
Emanuela
Erdbeben
Der beste Rapper
Das allererste Mal
Bettina (Superpunk)
Silberfische
The Grosser RMX
1 € Blues
O La La
Definition von fett
Lauterbach RMX
Können diese Augen…
Hier drinnen
Da draussen
Hamburg calling
Kontrolle
Schwule Mädchen
Amsterdam
Ich lass Dich nicht los
An Tagen wie diesen
Was in der Zeitung steht

Jein
Trotzdem
Falsche Entscheidung

Herrenabend
Nordisch By Nature

Hamburger VVermaster

Copyright Fotos: Karsten Rzehak

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