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FINNTROLL – NAGLFAR

Ort: Bochum - Matrix

Datum: 02.05.2005

Arbeitsbedingt verpasste die Terrorcrew an diesem lauen Mai-Montag die erste Band AMORAL. Somit starteten direkt mit unserem Eintreffen die Schwarzheimer NAGLFAR, auf die ich ob des neuen Sängers und baldiger neuer Platte besonders gespannt war. Das Klima der etwa zur Hälfte gefüllten Matrix-Röhre war heute doch um einiges erträglicher als noch Tags zuvor bei HATEBREED.

NAGLFAR legten also mal gleich klirrend kalt mit „Of Gorgons Spawned through Witchcraft“ los und bretterten mit erstaunlich klarem und wohldosiertem Sound die Meute vor der Bühne um. Dass „Eigentlich-Fronter“ Jens an allen Ecken und Enden fehlt, machte sich im Verlauf des Gigs allerdings auch bemerkbar. Wenngleich sich Frontglatze und Ex-Basser Kristoffer Olivious hervorragend aufs finstere Posen versteht und auch gesanglich nichts auszusetzen war… seine Performance war gleich 0 und der Kontakt zum Publikum nicht optimal. Das hatte ich vom Rock Hard-Festival im letzten Jahr noch in ganz anderer Erinnerung, wo die Band inklusive Jens nach allen Regeln der Kunst abgefeiert wurde und zur Höchstform auflief. DEW-SCENTED Brüllwürfel Leffe meinte heute nur: „Geiler Gig!“ In der Tat, aber die Band ist halt zu noch viel mehr fähig. So bot man einen soliden Querschnitt durch die bisherigen 3 Alben, u.a. „Emerging from her Weepings“, „Blades“, „Horncrowned Majesty“ und „I am Vengeance“. Aber natürlich wurde auch Material von der im Juni erscheinenden neuen Scheibe „Pariah“ vorgestellt, und wo NAGLFAR draufsteht, ist auch NAGLFAR drin! Besonders bei „Spoken Words of Venom“ sollten sich alle anschnallen, ein Kracher vor Satan! Erwartet uns also wieder ein absolutes Black Metal-Highlight.

Punkt 22:00 war es dann Zeit für some Trollish Humppa Metal, präsentiert von den lustigen Finnen FINNTROLL. Und Frontkugel Wilska hatte die volle Hütte von Beginn an unter Kontrolle. Kein Wunder, verbriet man doch schon in den ersten 20 Minuten die Überhits „Trollhammaren“ und „Jaktens Tid“! Da gab es natürlich gleich zu Anfang kein halten mehr und es wurde begeistert gemosht/ -pogt/ -tanzt, was das Zeug hielt, zu Songs wie „Rivfader“, „Nattfödd“, „Elytres“ oder „Ursvamp“. Das sollte in der nächsten guten Stunde auch nicht abreißen, egal ob älteres Zeuch vom Debüt „Midnattens Widunder“ verbraten wurde, oder eben aktuelleres. FINNTROLL haben ohrenscheinlich mit Bandgründung 1997 eine eigene Nische für sich kreiert und sind darin bis heute unerreicht geblieben. Wer mischt auch schon Folklore-„Kirmesmelodien“ mit Black Metal? Aber genau deshalb ist die Band so erfolgreich und vereint die verschiedensten Genres der Metalzunft bei ihren Gigs. Nach einer knappen Stunde war die Party dann vorüber, ohne Zugaben verschwindet man natürlich nicht, und so entließen die Trolle eine glücksseelige Meute in die lauwarme Nacht.

Copyright Fotos: Karsten Thurau

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