Ort: Hannover - Capitol
Datum: 26.04.2006
Passend zum Auftakt der „Return to Childhood“-Tour erinnert man sich gerne an die Zeit zurück, als Derek William Dick noch Sänger bei MARILLION war. Dessen humorvolle Art und Weise des Zuschauer-Animierens überzeugte selbst Kritiker. Im Laufe der Zeit hat FISH es geschafft, aus dem Schatten von MARILLION zu treten und eine Fangemeinde um sich zu „scharen“, die seine Solo–Songs genauso begeistert aufnimmt. Diese große „Familie“, wie sie auch genannt wird, würde heute Abend bestimmt außer Rand und Band sein, wenn ihr Idol die Bühne betritt, so meine Gedanken vor dem Event.
Trotz verpasstem Interview begab ich mich natürlich auf den Weg zum Capitol in Hannover. Punkt 20 Uhr sollte es losgehen, doch der Auftakt dieses Konzertes wurde schon auf 19:45 Uhr gelegt. Die Jungs von SEEDCAKE, einer aus Göttingen stammenden Newcomerband, starteten mit „Take me to the start“ richtig los. Ein, wie ich finde, passender Titel, um den Abend so richtig einzuläuten. Da das Capitol fast überfüllt war, war es sicherlich für die Jungs eine große Chance, ihr Können unter Beweis zu stellen, der gute Sound tat sein Übriges dazu. Mit weiteren Songs wie „A Reason to Live“, „You Waste My Time“ und „She Wanted More“ schafften die Niedersachsen es, die noch etwas verhaltene Menge „aufzulockern“. Eine positive Resonanz seitens des doch „älteren“ Publikums erwartete SEEDCAKE nach ihrer gelungenen 45-minütigen Show. Der Applaus brandete regelrecht auf, sogar Zugabe-Rufe wurden laut, doch die Jungs mussten die Bühne leider schon verlassen.
Nach einer halbstündigen Umbauphase war es dann endlich soweit: Derek William Dick betrat nach seinen Musikern endlich die Bühne. Das Publikum war außer Rand und Band, als der fast 2 Meter Mann mit seinem ersten Stück „Big Wedge“ die Bühne rockte. Der Nachfolger „Moving Targets“ ließ nicht lange auf sich warten. Sehr überrascht waren de meisten, als FISH seine Ansagen fast komplett in Deutsch ankündigte und regelrecht mit dem Publikum am „Plaudern“ war. Dabei galt sein Hauptinteresse dem Fußball und seinem kürzlichen Einkaufsbummel. Das Publikum war einfach nicht mehr zu halten. Diese betont lässige Art war von ihm ja zu erwarten, aber seine Laune war so außerordentlich gut, es sprudelte förmlich aus ihm heraus. Vielleicht lag es ja an seinem Geburtstag? Aber wer weiß das schon… Weiter ging es dann mit den Songs „Numbers“ und „Goldfish & Clowns“. Die Menge war begeistert am Mitsingen und Mittanzen.
Der erste Teil dieses Abends wurde nach 60 Minuten mit dem Stück „Credo“ beendet. Die Musiker verließen nach und nach die Bühne, so dass zum Schluss nur noch der Schlagzeuger anwesend war, der durch seine Drumsolos die Fangemeinde für den zweiten Teil richtig anheizte. Damit hatten wir bereits einen Eindruck von der Live-Performance von Dereks Solostücken erhalten. Wie auch nicht anders zu erwarten war, war FISH heute bei guter Stimme und rockte Song für Song mit seinen Fans. Aber das sollte noch nicht alles gewesen sein. Die eingefleischte Fangemeinde wartete bereits unruhig darauf, dass es endlich weiter geht. Passend mit den Tönen von „La Gazza Ladra“, einem Stück, das den meisten bekannt war, wurde dem Publikum weiter eingeheizt, und jeder wusste, dass nun die Präsentation des Erfolgalbums „Misplaced Childhood“ folgen würde. Passend mit „Pseudo-Silk Komono“, dem Opener des Werkes, legen die Jungs dann wieder richtig los. Kleine basstechnische Probleme störten ein wenig den Song, aber FISH ist Profi genug, um diese Problematik gezielt zu überspielen. Bei „Kayleigh“ grölten die versammelten Zuschauer Zeile für Zeile mit. Was für ein wunderbares und einmaliges Feeling. So ging es dann in den nächsten Minuten weiter, Hit für Hit des Albums wurde gespielt und vom Publikum kamen die entsprechend enthusiastischen Reaktionen. Doch die Zeit verging wie immer wie im Flug. Die Band verließ nach weiteren knapp 50 Minuten die Bühne, doch die Fans holten sie mit erneuten Zugabe–Rufen wieder zurück. Mit „Incommunicado“ sowie „Marquet Square Heroes“ verabschiedete FISH sich nach gut 2 Stunden von der Bühne.
Im Anschluss an das Konzert gab es noch eine Discoveranstaltung, in der viele 80er Jahre Stücke den Abend rundherum vollendeten. Für Fans ein absolut gelungener Abend, denn FISH ist nicht nur ein genialer Songwriter, nein, er ist auch ein absolut perfekter Künstler, der auch heutzutage noch bestens bei Stimme ist. Diese Shows sind sowohl für Fans als auch den Künstler einzigartig und werden einem noch lange im Gedächtnis verbleiben. Einen großen Dank an den Künstler dafür!
Setlist SEEDCAKE
Take me to the Start
I don’t belong here
I don’t give a damn
A Reason to Live
Wreck of a Man
Morning View
You Waste my Time
Women let me Down
Hanging On
She Wanted More
Setlist FISH
Big Wedge
Moving Targets
Numbers
Goldfish & Clowns
Raingod’s Dancing/ Wake-up Call
Innocent Party/ Long Cold Day
Credo
La Gazza Ladra
Misplaced Childhood (komplett)
Incommunicado/ Market Square Heroes
Copyright Fotos: Daniela Grundei
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