Ort: Hamburg - Fabrik
Datum: 10.07.2007
Nachdem wir Europäer lange Jahre warten mussten, um in den Live-Genuss von FRONTLINE ASSEMBLY zu kommen, dauerte es diesmal kein ganzes Jahr, bis Bill Leeb und Konsorten wieder Europa infiltrierten. Am heutigen 10.07. führte der Tourplan sie in die Fabrik nach Hamburg. Entgegen erster Ankündigungen waren PORTION CONTROL hier nicht Support, so gab es bis ca. 21:40 Uhr Musik aus der Konserve, bis sich schließlich der Saal verdunkelte und es losgehen konnte.
Ca. 250 – 300 zahlende Gäste machten es sich vor der Bühne bequem und stimmten in die Party ein. Vom Bühnenaufbau und Platzierung der Musiker gab es zur „Artificial Soldier“-Tour keine Änderungen. Zwei Dinge fielen mir auf: Die drei Frontmänner Jeremy, Chris und Bill schienen sich abgesprochen zu haben, glänzten sie doch alle mit einem Frisurlifting, Jeremy verbarg während der ersten Songs sein Gesicht noch hinter einer stylischen Sonnenbrille. Die zweite Sache, die ins Auge fiel, da alles doch recht eng zusammengerückt schien, war dass FRONTLINE ASSEMBLY nur rund die Hälfte der Bühne nutzten. Links auf der Bühne sorgte eine ältere Dame, die ich eher auf einem GRÖNEMEYER- oder Pur-Konzert vermutet hätte, für die Lichteffekte und tat dies verdammt beeindruckend.
Chris und Jeremy schmissen ihre Synth-Einrichtungen an und leiteten mit einigen coolen Improvisationen schließlich den Übergang zu „Buried Alive“ ein. Wie auf der letzten Tour war für Bill in der linken hinteren Ecke ein Synth aufgebaut, den er im Laufe des Gigs auch ordentlich zum Qualmen brachte. Im Vergleich zum letzten Jahr merkte man der Band schon nach wenigen Momenten an, dass das Zusammenspiel und die Abstimmung immer besser wurden, legten sie doch gleich ein fettes Tempo vor, welches vom Publikum sehr wohlwollend aufgenommen wurde. Es wurde ordentlich getanzt und geschubst, alle hatten eine Menge Spaß. Die Setlist enthielt keine großen Überraschungen, war sie doch, bis auf zwei Wechsel identisch mit der letztjährigen. Die beiden Wechsel zeigten eine noch deutlichere Fokussierung auf die gitarrenorientierte „Millienium“-Periode, wurden doch „Surface Patterns“ und die B-Seite, die nach Ansage von Bill Leeb eh jeder kennt, „Internal Combustion“ performt. Während Chris an seinem Synth eher der ruhige Part war, feuerte Jeremy auf der gegenüberliegende Seite das Publikum immer wieder intensiv an, und auch J-rod an der Gitarre bzw. am Drumelement war während des Gigs ein wahrer Aktivposten. Während die beiden anderen „großen“ Bands, respektive deren Sänger Nivek Ogre (SKINNY PUPPY) und Jean Luc/ Richard 23 (FRONT 242), trotz aller Action sehr wenig Interaktion mit dem Publikum haben, zeigte sich Bill wieder als „volksnaher“ Frontmann mit vielen Ansagen und Kontakt zu den Zuschauern. Man merkte ihm deutlich an, dass er seinen Spaß an der Sache hatte, nach dem Gig ging die gesamte Band auch auf Tuchfühlung zum Publikum und gab ordentlich Autogramme.
Wie schon in München, stellte auch in Hamburg „Maniacal“ mit einem rund zweiminütigen instrumentalen Intro und seiner ruhigen, melodischen Ausrichtung einen der Glanzpunkte dieser Show dar. Mit den Zugaben „Gun“ und „Mindphaser“ rundeten FRONTLINE ASSEMBLY einen rund 75minütigen, gelungenen Gig ab.
Setlist
Buried Alive
Vigilante
Surface Patterns
Bio Mechanic
Maniacal
Internal Combustion
Millennium
Prophecy
Unleashed
Plasticity
Gun
Mindphaser
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