Ort: Bonn - Brückenforum
Datum: 29.12.2005
Es ist Donnerstag, der 29.Dezember 2005, und wir sind auf dem Weg nach Bonn, zum Funkenflug Festival. Als wir gegen 17.30 Uhr am Brückenforum ankamen, waren es noch nicht allzu viele Leute, die am Eingang der Halle auf den Einlass warteten. Der Grund war mir klar… es war ganz einfach zu kalt! Die meisten hatten sich nebenan in der kleinen „Einkaufspassage“ versammelt, und wir gesellten uns dazu. Schon da bemerkten wir, dass von jung bis alt wieder alles vertreten war. Um 18.00 Uhr sollte der Einlass sein, und als wir uns vor die Tür wagten, hatte sich draußen eine wahre Menschentraube gebildet. Relativ pünktlich öffneten sich die Tore. Nur gut, dass uns mit als erstes Einlass gewährt wurde, denn es war ein ganz schönes Gedränge am Eingang! Nachdem wir unten erstmal unsere Jacken abgegeben hatten, gingen wir eine Etage höher, wo sich der Saal befand, in dem sich schon ein paar Gäste ganz vorn an der Bühne eingefunden hatten. Da wir aber, durch die längere Autofahrt halb verdurstet waren, bequemten wir uns erstmal an die im Foyer befindliche Bar.
Nachdem unsere Kehlen wieder befeuchtet waren, und wir gegen 19.00 Uhr die Ansage der ersten Band, welche sich SIX FINGER nannte, vernahmen, machten wir uns auf den Weg nach vorn, um auch ja nix zu verpassen! Der Saal hatte sich schon ganz gut gefüllt, als die Gewinner des Kölner Emergenza Wettbewerbs ihr Können zum besten gaben, und meine anfängliche Skepsis wegen der doch relativ dünn klingenden Stimme des Sängers verflog nach dem ersten Song, denn je lauter er sang, desto beeindruckender und kräftiger klangen die Vocals. Was ich vorher so noch nie gesehen hatte und was ich ziemlich beeindruckend fand, war, als zwei der Gitarristen sich gegenüber stellten und über kreuz die Gitarre des anderen spielten. Das muss man gesehen haben!. Auch das Publikum war begeistert und rockte total ab. Wirklich klasse!
Um 19.30 Uhr begann dann der Umbau für REGICIDE, die sich dann um 19.50 Uhr den schon wartenden Gästen präsentierten. Die Stimmen der Sängerin und des Sängers harmonierten perfekt miteinander, was sie in ihren Songs sehr gut zum Ausdruck brachten. Der sehr eigene Stil der norddeutschen Band, ein Mix aus kraftvollen und verträumten Elementen, basiert auf einem Fundament aus Gitarre, Bass und Schlagwerk, unterstützt von wehmütigen Violinenparts und dramatischem Klavierspiel. Die Besucher dankten es nach jedem ihrer Stücke mit kräftigem Applaus! Demnächst wird ja ihr nächster Longplayer „Break the Silence“ erscheinen
Mittlerweile war es in dem Saal schon verdammt warm geworden, und mit leichtem Aufatmen bahnten wir uns gegen 20.30 Uhr einen Weg zur Bar, um mal kurz einen Sitzplatz zu ergattern und unseren Flüssigkeitsverlust wieder aus zu gleichen. Im Saal wurde die Stage für TANZWUT vorbereitet, die um 21.00 Uhr an der Reihe waren. Wir leerten unsere Gläser und gingen wieder hinein, denn wir wollten auf keinen Fall etwas verpassen. Ich stellte mich seitlich vorn an die Bühne, denn logischerweise war direkt davor alles dicht. Die Jungs machten es echt spannend. Sie ließen sich ganz schön Zeit, bis sie sich dann endlich dem tanzwütigen Publikum präsentierten! Als sie loslegten, stand keiner mehr still und die Luft brannte, im wahrsten Sinne des Wortes (denn es wurde immer heißer). Die Berliner machten ihrem Namen alle Ehre und führten all ihre bekannten Showelemente vor. Sie brachten den Saal mit den ca.1.400 Besuchern wirklich zum beben. Als sie auch noch einen Song, mit dem Titel „Immer noch wach“ ankündigten, der in einer Kneipe beim Feiern zusammen mit SCHANDMAUL entstand, und Birgit, Anna und Thomas zusätzlich die Bühne betraten, war absolut keiner mehr zu halten… Die Single Auskopplung des gemeinsamen Stückes konnte man leider nur beim Funkenflug in Kiel und in Bonn käuflich erwerben. Doch vom 04.04 – 20.04. touren die Mittelalterrocker mal wieder quer durch Deutschland, und ab dem 07.04. wird auch ihre neue Scheibe „Schattenreiter“ in den Läden erhältlich sein.
So, letzte Pause zum Luft holen, bevor um 22.30 die Initiatoren der Funkenflug Festivals, nämlich SCHANDMAUL selbst, die Bühne stürmten, um ihre Fans garantiert mitzureißen! Als wir zum letzten mal an diesem Abend den Saal betraten, hatte ich schon gar keine Chance mehr, irgendwie weiter nach vorn zu kommen, denn es war nun wirklich gerammelt voll. Schon als die „Schandmäuler“ vor die wartende Menge traten, konnte man sehen, dass in den folgenden anderthalb Std. selbst diejenigen, die sich bis da nicht wirklich von der Musik und der bombastischen Stimmung mitreißen ließen, sich nun ganz sicher nicht mehr dem Sog der Songs entziehen konnten. Was sich schon bei den ersten Tönen bestätigte, den wirklich alle hüpften und wiegten sich im Takt von Titeln wie z.B. „Walpurgisnacht“, „Teufelsweib“ oder „Vogelfrei“. Das Stimmungsbarometer im Saal war kurz davor zu platzen! Unsere Vorfreude auf das neue Album „Mit Leib und Seele“, an dem sie seit November arbeiten, wurde durch zwei Hörproben – „Vor der Schlacht“ und „Kein Weg zu weit“ – mächtig angeheizt! Da bleibt einem nur das Resumée: “Auf jeden Fall ein gelungener Jahresabschluss, denn nicht nur die Fangemeinde sondern auch die Band war sichtlich gerührt, als das lauthals unermüdlich singende Publikum sie mit „Sieh du schöne, was ich habe, willst du diesen Ring von mir, streif ihn über und dann sage, nun fortan gehör ich dir“, auf die Bühne zurück zitierte.
Copyright Fotos: Torsten Hellge
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