Konzert Filter

FURY IN THE SLAUGHTERHOUSE – SPANNER

Ort: Bielefeld - Ringlokschuppen

Datum: 14.04.2004

Nur zwei Tage nach dem Auftritt von AND ONE im Ringlokschuppen geht es schon wieder in dieselbe Lokalität, diesmal allerdings in die große Halle und mit eindeutig mehr Zuhörern.
Mehr als 2000 OWLer folgen dem Ruf der „Pferdeschlächter“ und entern die noch junge Konzerthalle in Bielefeld. Bevor die von allen erwarteten FURY IN THE SLAUGHTERHOUSE aber ihr eigenes Potpourri an Hits anstimmen, kündigt FURY-Frontmann Kai Wingenfelder höchstpersönlich die Anheizer SPANNER an, mit dem vielversprechenden Hinweis: „Wir werden alle miteinander viel Spaß haben“.
Die holländische Kombo wird mit bravem Applaus empfangen. Hier in Deutschland ist die Band noch vollkommen unbekannt, in Holland sind sie (vor allem wegen der Vorgängerband DE KAST) schon so etwas wie Stars. Mehrfach weist Sänger Syb van der Ploeg auf die erste hier erschienene CD hin: „Wonderful World“, die seit dem vergangenen Montag in den bundesdeutschen Plattenläden erhältlich ist (und an anderer Stelle auf dieser Seite besprochen wird.).

Ich hatte bereits das Vergnügen, in den Silberling reinzuhören und bin sehr gespannt ob der Live-Umsetzung der wunderbaren Pop-Perlen mit Ohrwurmcharakter. Der Vortrag plätschert allerdings nur sanft vor sich hin. SPANNER spielen ca. eine halbe Stunde, natürlich fast ausschließlich Stücke des neuen Albums. Der Funke springt nicht ganz über, dem eigentlich als Mädchenschwarm bekannten Syb fehlen entweder Ausstrahlung und Charisma oder SPANNER haben einfach nur die falschen (zu langsamen?) Stücke ausgewählt. Kurz vor Ende dann aber die Wende: bei „Wonderful World“, dem Titelstück und einem der besten Songs der CD fangen die bisher etwas trägen Zuhörer doch noch Feuer und klatschen den Refrain mit. Befriedigt geben Syb und seine Mannen die Bühne frei für die Hauptpersonen des Abends, die nach der üblichen recht langen Umbaupause und einem witzigen „Drei ???“-Intro dann auch mit frenetischem Jubel empfangen werden.

Das zweite Konzert der Tour. Und auch die FURYs haben einen neuen Longplayer im Gepäck „Nimby“, von dem sie auch gleich drei Lieder spielen. Das Publikum reagiert etwas verhalten, schließlich will man die alten „Kracher“ hören. Kai Wingenfelder beschwichtigt die Menge: „Hey Leute! Denkt Ihr, wir verpulvern unser Potential am Anfang?“. Man merkt, die FURYs haben Spaß am Spielen, aber ewig die alten Sachen? Das Schicksal nicht weniger Bands!
Dann endlich „Radio Orchid“ – alle singen mit, die Halle beginnt zu brodeln und Sänger Kai nimmt das bei diesem Lied schon obligatorische Bad in der Menge. Aber bevor es richtig los geht, wird das Tempo gedrosselt– wieder mit einem neuen Titel. Dann der nächste Knaller: „Trapped Today“. So geht es weiter: 2 Lieder vom neuen Album, 2 „alte“ von den Fans heißbegehrte Klassiker.

So wird die Stimmung immer wieder unterbrochen – die neuen Songs haben leider noch keinen hohen Wiedererkennungswert. Man hatte ja auch noch nicht lange Gelegenheit, die neue CD in die Gehörgänge zu bekommen „Nimby“ ist immerhin erst seit Ende März auf dem Markt.
Kai und Co unterhalten zwischendurch mit netten Anekdoten aus dem Alltag einer Rockband u.a. über die lustigen Fragebögen bei der Einreise in die USA. Und lassen ein Geburtstagsständchen für Christian, den FURY-Bassisten singen, der just heute Geburtstag hat – mehr schlecht als recht, aber laut! Und: die Location wird gelobt. Der Ringlokschuppen als Veranstaltungsort ist wirklich ein großer Gewinn für Bielefeld. Wenn auch der Verlust des PC69 immer noch schmerzt (zumindest mich). Das reguläre Set wird beendet mit „Won´t forget these days“ und „Riding on a dead horse“. Klar, dass man die Jungs nach diesen Mitsing-Hits nicht gehen lassen will und skandiert immer wieder den Refrain von „Won´t forget these days“.

Insgesamt drei mal werden die Jungs von FURY IN THE SLAUGHTERHOUSE. so zurück auf die Bühne geholt. Und wie sollte es anders sein DAS Knutschlied der 90er „Time to Wonder“ erschallt endlich – lautstark von der Fans zuvor eingefordert. Immer noch ein wunderschöner Klassiker! Zum Schluß gibt es noch eine akustische Version von „Seconds to fall“ und so werden wir nach knapp zwei Stunden wieder in die raue Wirklichkeit entlassen.
Ein sehr entspannendes Konzert mit schönen, rockigen, romantischen Songs voll Gefühl. Der Band merkt man an, dass die Mitglieder immer noch (oder wieder) gerne zusammen Musik machen, aber leider allzu oft auf die alten Hits reduziert werden und dennoch ihre Vielseitigkeit unter Beweis stellen.

Setlist
Protection
Goodbye Solong
V.I.P.
Radio Orchid
Welcome to another World
Candle in the Window
Trapped Today
Cigarette After
Midnight Rider
Warchild
When a Kid gets a Kid
Every Generation
In Love with a Clown
Heroine for the Flowers
Guardian Angel
Won´t forget these days
Riding on a dead Horse

No Illusions
Kick It Out
Dead & Gone

Revelation
Time to wonder

Seconds To Fall

Copyright Fotos: Jörg Rambow

Es ist noch kein Kommentar vorhanden.

Hinterlassen Sie einen Kommentar.

Mehr zu FURY IN THE SLAUGHTERHOUSE auf terrorverlag.com

Mehr zu SPANNER auf terrorverlag.com