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GOETHES ERBEN – ZERAPHINE

Ort: Herford - Kick

Datum: 01.03.2003

Nur wenige Tage nach dem L`ÂME IMMORTELLE Konzert begab man sich ein weiteres mal nach Herford, um einem deutschen Aushängeschild der dunklen Szene beizuwohnen: GOETHES ERBEN. Allerdings interessierte mich auch hier wieder mehr die Vorband. ZERAPHINE, welche aus der Asche der verblichenen DREADFUL SHADOWS entstanden, hatten 2002 eines der schönsten Dark Rock Alben abgeliefert. Schon auf dem letztjährigen WGT konnten sie auch live mehr als überzeugen, damals aber vor ganz anderem Publikum. Dieses mal waren 90 Prozent der Leute wegen den Erben da und konnten anscheinend mit der geradlinigen rockigen Vorband nicht allzu viel anfangen. Immerhin war die Tanzfläche vor der Bühne gut gefüllt (ca 600 Besucher mögen es gewesen sein), als Sven Friedrich und seine Mannen ausschließlich Songs des Überalbums „Kalte Sonne“ präsentierten plus der obligatorischen DEPECHE MODE Coverversion am Ende. Das war insofern etwas enttäuschend als sie ja schon neue Stücke für das im Juni erscheinende zweite Album aufgenommen hatten. Dieses soll übrigens überwiegend in englisch eingesungen sein, für mich beraubt man sich da selbst einer der größten Stärken. Außerdem musste der Set wohl um 2 Stücke gekürzt werden, da pünktlich um 22 30 mit dem gewohnheitsmäßigen Abtanzen begonnen werden sollte. Nach ca. 40 Minuten war Schluss, in denen ich jedes Stück zum Leidwesen der neben mir Stehenden mitgesungen habe…

Danach kamen die Erben, die sicherlich Geschmackssache sind. Oswald Henke macht einen leicht arroganten Eindruck, versteht es aber die Fans in seinen Bann zu ziehen und stimmlich ist er zumindest einzigartig. Man hatte auf der Page www.schwarze-seiten.de die Möglichkeit vorab als Fan über die Songauswahl abzustimmen. Henke amüsierte sich noch darüber, dass vor allem Lieder über Tod und Verderben ausgesucht wurden. Insgesamt aber eine gute fannahe Idee, nachahmenswert auch im Metal-Sektor. Das Bühnenbild wurde bevölkert von einem sitzenden Gitaristen, einer geigenden Diva, einer gering bekleideten Keyboarderin und natürlich Henke, der sich mehrfach umzog, sich aber immer recht körperbetont (Netzhemd!) gab. Das Auditorium feierte jedes Stück frenetisch, auch wenn bei mir die teils dissonanten Stücke zu wachsender Aggression führten. Objektiv gesehen aber eine sehr gute Leistung einer intensiven Band plus hervorragendem Support!

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