Konzert Filter

HATEBREED – DO OR DIE – END OF DAYS

Ort: Bochum - Matrix

Datum: 01.05.2005

Den Tag der Arbeit sollte man doch eigentlich ruhig begehen. Vor allem, wenn das Wetter dazu einlädt, einen lauen Lenz im Garten zu schieben. Aber wenn HATEBREED zu einem Exklusiv-Gig nach Deutschland kommen, muss man einfach dabei sein. So rüstete sich die Terror-Metal-Fraktion mit Sonnenbrille und guter Musik im Auto und machte sich auf den Weg in den Ruhrpott. Wie zu erwarten war die Matrix bis zum Anschlag voll und mehr als komplett ausverkauft. So war es gar nicht so leicht sich bis nach vorne durchzukämpfen, um eine halbwegs gute Knipps-Position zu ergattern. Nachdem man zwei jungen Damen glaubhaft versichert hat, dass es beim Konzert bestimmt total „locker und relaxed“ (höhö) abgehen würde, ging es um Punkt 20h auch schon mit END OF DAYS los.

Die Bottroper hatten mich mit ihrem brandneuen Album „Dedicated to the Extreme“ schon ziemlich umgehauen, und so war ich natürlich sehr gespannt, ob man diese Leistung auf Live würde abrufen können. Und man konnte. Die Band bretterte eine Death Metal-Granate nach der nächsten in die Menge, die auch gleich gut mitging. Dabei entwickelte sich der Pit von Song zu Song von einem Core- immer mehr in einen Mosh-Pit, da die Songs einfach zu sehr Death Metal sind, als dass War-Dancing dazu passen würde. Sänger Kevin klang live genauso satt wie auf Platte, und auch jetzt war mehr als einmal eine stimmliche Ähnlichkeit zu John Tardy (OBITUARY) festzustellen. Der Fronter war auch der Haupt-Aktionspunkt auf der Bühne, so sprang, hüpfte und kroch der Shouter während der schweißtreibenden 35 Minuten ohne Pause über die Bretter. Der Sound war leider etwas bass-lastig, so dass vor allem die Gitarren etwas in den Hintergrund gedrückt wurde. Stichwort Bass. Tiefton-Meister Olli hat richtig was drauf und aufgrund seiner Spielweise würde der Gute sicher auch in eine Grind-Core-Kappelle passen. Großer Respekt geht am Ende noch mal an Sänger Kevin raus, der mehr als einmal an die Fans appellierte, dass es doch egal sei, ob man Death Metal oder Hardcore-Fan sei und man sich doch nicht bekämpfen müsste. That’s the Bottom Line!

Schon nach der ersten Band hatte sich die Matrix in eine Sauna verwandelt, und da nun immer mehr Leute nach vorne drängten, würde dies sicherlich noch intensiver werden. Nun waren die Belgier DO OR DIE an der Reihe. Diese Metalcorer haben mit „Tradition“ ein gutes Stück Musik abgeliefert, konnten aber Live noch eine ganze Ecke mehr überzeugen. Äußerst tight knallte man Songs aller Schaffensperioden in die Menge, welche die Band mit den zwei Sängern gleich von Beginn an gut abfeierte. Prompt waren auch die ersten Stage-Diver zu vermelden, und auch die beiden Sänger machten sich einen Spaß daraus, sich gegenseitig Football-like in die Menge zu tackeln. Auch hier war der Sound leicht breiig und bass-lastig, und als es in der zweiten Hälfte leichte Schwierigkeiten an einer Gitarre gab, ging die zweite alleine noch etwas mehr unter. Dennoch brachten DO OR DIE eine solide Metalcore Show mit old school-Songs und einigen mehr Metal-orientierten Krachern. Doch scheinbar war die Menge schon etwas geschafft, was aber kein Wunder bei den Sauna-Temperaturen war. Auch bei den Musikern selbst lief die Suppe in Strömen, und so waren wohl beide Parteien zwar happy aber auch nicht so unbedingt böse, als die 35 Minuten vorbei waren und man sich schnell an die Theken quetschen konnte.

Nach einer weiteren in Maßen gehaltenen Umbaupause ging es auch gleich weiter im Programm. Die Meute quetschte sich soweit es ging in den Schlauch der Matrix und schon vom ersten Riff an war klar, warum HATEBREED die Anführer der Hardcore/ Metalcore Szene sind. Kaum eine Band bringt die Songs so simpel und doch so fett rüber. Einen Kracher nach dem nächsten feuerten Jamey & Co. von der Bühne. „A Call for Blood“, „Facing what consumes you“, „Under the Knife“, „Before Dishonour“, „Straight to your Face“, „Smash your Enemies“, „Betrayed by Life“, „Doomsayer“, Beholder of Justice“. Da gab es das volle Programm. In der ersten Hälfte der Halle wurde die Band auch gnadenlos abgefeiert. Es wurde gemohst, gepogt, stage-diving und jeder Song wurde lauthals mitgegrölt. „Angenehmerweise“ war es einfach zu eng, so dass das War-Dancing in einem erträglichen Maß abging und man nicht (wie bei vielen anderen HATEBREED-Gigs) unbedingt Angst haben musste sich die Knochen zu brechen. Dennoch tropfte schon nach den ersten 3 bis 4 Songs der Saft von der Decke und da meine Guck-Gläser plötzlich komplett beschlagen waren, machte ich mich während zweier weiterer Songs auf den Weg nach hinten, um etwas Luft zu holen. Eines ist bei den Amis immer wieder bemerkenswert. Auch wenn die Jungs sicherlich keine besondere Show bieten, reichen alleine die Songs und auch die Präsenz der Kollegen aus, um die Halle komplett ausrasten zu lassen. Auch der Sound wurde nach dem ersten Viertel richtig ordentlich und für Matrix-Verhältnisse gut fett. Nach gut 55 Minuten war es dann soweit. Einer DER Hits der Hardcore/ MetalCore/ Metal-Szene der letzten Jahre wurde angestimmt und so ziemlich jeder in der Matrix sang die Wörter mit „Now it’s the Time…“ und dann gab’s kein Halten mehr. „I will be heard“ bot wieder mal den perfekten Abschluss eines coolen Gigs, jeder gab sein letztes und spätestens jetzt war wohl jedes Kleidungsstück in der Location komplett durchweicht. Man kann nur hoffen, dass HATEBREED es schaffen schnell neue Songs an den Start zu bringen, damit man die Jungs auch bald wieder live zu Gesicht bekommt!

Copyright Fotos: Michael Werneke

Es ist noch kein Kommentar vorhanden.

Hinterlassen Sie einen Kommentar.

Mehr zu DO OR DIE auf terrorverlag.com

Mehr zu END OF DAYS auf terrorverlag.com

Mehr zu HATEBREED auf terrorverlag.com