Ort: Berlin - Huxleys Neue Welt
Datum: 30.03.2018
Schon im Vorfeld war der Auftritt von HEAVEN SHALL BURN eine Pressemitteilung wert, da der Auftritt der Thüringer auf den Karfreitag fiel, einem sogenannten stillen Feiertag, an dem eigentich ein Musik- und Tanzverbot besteht. Ungeachtet dessen pilgerten unzählige Berliner ins Huxleys, um HEAVEN SHALL BURN ein letztes Geleit vor ihrer geplanten Auszeit zu geben. Ungeachtet des Feiertages trat neben IN HEARTS WAKE und WHITECHAPEL auch die christliche Metalcore-Formation AUGUST BURNS RED auf. Dank der doch stattlichen Anzahl von drei Vorbands entzerrte sich der Besucherandrang der ausverkaufen Veranstaltung, und so sah man kurz nach Einlassbeginn etliche Besucher noch entspannt vor dem Huxleys ihr Bier trinken und die Restsonne genießen.
Ohne Warteschlange schlenderte man in Richtung Bühne, um den Abend mit IN HEARTS WAKE zu beginnen. Auch am heutigen Abend tauschte Jake Taylor ein Brot gegen eine Flagge, wobei er für das Tauschgeschäft in einem Schlauchboot sitzend auf dem Publikum surfte. Warum auch immer!? Ansonsten zeigte sich die Band optisch energiegeladen, und die Besucher stimmten sich mit leichtem Headbangen und einem kleinem Circle Pit auf den Abend ein. Mit „Refuge“ endete der Gig der Australier.
Voll auf die Zwölf ging es mit WHITECAPEL weiter. Die Band aus Tennessee hielt sich in Sachen Posing zurück und haute dafür lieber eine Breitseite nach der anderen raus. Straight und ohne Gnade growlte es von der Bühne, Breakdowns wurden gen Publikum gefeuert. Die Berliner antworteten mit Headbangen und legten zu „Our Endless War“ einen Circle Pit hin. Neben „Elitist Ones“ durfte natürlich auch „Mark Of The Blade“ auf der Setlist nicht fehlen.
Nach dem letzten Song folgte erneut ein rasanter Umbau, und eh man sich versah standen nun schon AUGUST BURNS RED auf der Bühne. Musikalisch breiter und abwechslungsreicher aufgestellt, legte man mit „King Of Sorrow“ los. Das Set wurde vom Album „Phantom Anthem“ dominiert, und so gab es neben „Invisible Enemy“ und „Float“ mit „Dangerous“ den Lieblingssong von Jake. In Sachen Bühnenperformance führte am heutigen Abend Jake Luhrs die Rangliste an. So sah man ihn mal sein Mikrophon kunstvoll schleudern, dann tänzelte er vor sich hin, spuckte, streckte die Zunge raus und lud die Berliner ein, mit ihm zu tanzen. Mit einer Wall of Death und einem gehörigen Circle Pit endet der Gig zu „White Washed“.
Nun wurde die Security aufgestockt, die Bühne vergrößert, das Drumset erhöht und mit „One“ von SCOOTER ging The Final March Show los. Nur dank Máté von ALESTORM, der für Maik eingesprungen war, war es HEAVEN SHALL BURN möglich, ihre The Final March Tour durchzuziehen. Endlich gab es eine fette Lichtshow, und mit den ersten Takten von „Downshifter“ legten nun auch die Fans eine Schippe drauf. Die drangvolle Enge in den ersten Reihen störte die Zuschauer nicht, und so sah man sie headbangen, ihre Fäuste gen Himmel strecken und hörte sie mitsingen. Ein paar Reihen dahinter tobte der Moshpit. Einzig das Crowdsurfer-Aufkommen war verhalten – aber immerhin: Es gab welche!
Bereits zu „The Dream Is Dead“ stiegen die Temperaturen ganz ohne den Einsatz von Feuerfontänen, die wurden erst zum darauffolgenden Song gezündet. Auch an CO2-Fontänen wurde an diesem Abend nicht gespart. Mit „Land Of The Upright Ones“ folgte ein weiterer älterer Song und zu „Black Tears“ gab es kein Halten mehr im Publikum, die Fans nahmen Marcus Bischoff bei Wort und ließen die Sau raus. Mit weiteren Feuertürmen stiegen die Temperaturen stetig an. Zu „Profane Believers“wurden die Berliner aufgefordert, den größten Circle Pit hinzulegen, den es je im Huxleys gab. Die Fans legten sich ins Zeug und erledigten den Auftrag. Da sie immer noch fit waren, hauten HEAVEN SHALL BURN „Voice Of The Voiceless“ raus, wobei sie lautstark von den Anwesenden unterstützt wurden. Im Anschluss schoben sie gleich noch „Hunters Will Be Hunted“ hinterher, einem wichtigen Song für HSB und widmeten diesen allen Veganern und Vegetariern.
Nur kurz war die Erholungsphase, und schon legten HEAVEN SHALL BURN mit ihrem Zugabenset los. Während „Endzeit“ brach ein Crowdsurfer-Inferno los und hielt die Security auf Trapp. Die Publikumsabstimmung fiel unüberhörbar auf den Coversong „Valhalla“ und mit einem Kampfschrei stürzten sich die Fans in die letzte Wall of death und der Gesang von Publikum und Band erfüllte das Huxleys bis zum letzten Ton. Nun müssen sich die Anhänger aber in Geduld üben, denn HEAVEN SHALL BURN nehmen eine längere Auszeit, versprechen aber wieder zu kommen.
Wir werden auf die Thüringer warten. Versprochen.
Setlist HEAVEN SHALL BURN (ohne Gewähr)
Intro (One von SCOOTER)
Downshifter
Bring The War Home
The Weapon The Fear
The Dream Is Dead
Land Of The Upright Ones
Counterweight
Black Tears
Corium
The Final March
Passage Of The Crane
Profane Believers
Combat
Voice Of The Voiceless
Hunters Will Be Hunted
Endzeit
Valhalla
Copyright Fotos: Sandra Dürkop
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