Ort: Bielefeld - Kamp
Datum: 29.09.2006
Endlich mal wieder voll auf die Glocke im heimischen Bielefeld! Und das gleich 6-fach bei der diesjährigen Hell on Earth-Tour. Das es bei dem Package voll werden würde, war ja abzusehen. Zum Glück nicht ganz so übervoll wie seinerzeit Anfang 94 bei PRO-PAIN/ LIFE OF AGONY, aber dass es dann doch nicht ganz ausverkauft war, verwunderte schon, zumal der Rest der bisherigen Tour wohl sold out war.
Bei den jeweils halbstündigen Auftritten von PURIFIED IN BLOOD und A PERFECT MURDER muss ich mich auf Ohrenzeugenberichte verlassen, die allerdings nichts weltbewegendes zu Berichten hatten. Jeweils gute Auftritte, ohne jedoch die große Masse in Wallung zu bringen. Das sah bei MAROON dann schon anders aus! Weshalb allerdings jetzt nicht erst CATARACT zockten, wie auf der Running Order vorgesehen, weiß ich auch nicht. War dem tobenden Mob auch egal, denn vor der Bühne herrschte sofort Kampfstimmung. Kein Wunder, mit einem solchen Granatenwerk wie „When Worlds Collide“ in der Hinterhand, hat man leichtes Spiel und die Meute sofort im Griff. Der Sound ballert amtlich fett aus den Speakern. Überhaupt muss man der Location mal wieder ein formidables Konzertambiente bescheinigen! Der große vorgelagerte Chilloutbereich bietet jede Menge Platz für die Merchandiser /zum Unterhalten, und zum Luftschnappen auf den Vorplatz zu kommen ist auch kein Thema, da der Ein-/ Auslass problemlos funktioniert! Auch die netten Thekenkräfte und die sehr moderaten Getränkepreise sollten hier mal lobend erwähnt werden. MAROON ließen die feierwütige Meute mit Songs wie „24hourhate“, „Sirius“ oder „Wake Up in Hell“ komplett durchdrehen, obwohl ja noch 3 weitere fette Bands folgen sollten… das größtenteils jüngere Publikum kann das wohl vertragen. So räumten die Nordhausener gut 40 Minuten lang ordentlich ab und ich kann den Ärger des wegen A2-Staus zu spät erschienen Leffe (DEW-SCENTED, Century Media) gut verstehen, verpasste er doch einen Hammergig seiner Schützlinge!
Auch seine nächsten Schäfchen verpasste er, denn GOD FORBID folgten gleich im Anschluss. Mit ihnen kam die musikalisch technischste Band zum Einsatz und die facettenreichen Songs des New Jersey-Fivepiece war sicherlich für etliche Besucher etwas zu anstrengend auf die Dauer. Wer allerdings einen so coolen Frontmann hat, der bekommt die Meute immer in den Griff. Und so schaffte es Byron auch diesmal, die Menge auf seine Seite zu ziehen. Einige Längen im Songmaterial tauchten dennoch auf. Scheint trotzdem die richtige Tour zu sein für die seit 1996 existierende Combo, da der Saal voll war und die Menge zu neueren Tracks wie „The End of the World“ oder „Constitution of Treason“ mächtig die Leiber schwang! Direkt nach dem Gig rollte auch Leffe ein… und der Saal leerte sich flux, alle kühlten ihre verschwitzten Klamotten draußen ab.
Als CATARACT die Bühne erklommen, waren allerdings wieder alle vollzählig versammelt. Und die Schweizer zeigten gleich von Beginn an, dass SLAYER einfach alles und jeden beeinflussen. War das 2004er-Werk „With Triumph comes Loss“ schon eine grandiose Wutkeule, so killt das neue Teil „Kingdom“ noch formidabler. Auf und vor der Bühne ging volle Lotte die Post ab und wer bei Tracks wie „War of Cultures“, „On this Graveyard“, „Tongues Spitting Hate“ oder der zum Schluss gebrachten Schädelspaltergranate “ Nothing´s Left“ noch was von Metalcore (iiiihhhhh) faselt, der kann mal gleich zurück in seine Höhle kriechen. War den hier Anwesenden sowieso egal, wie man das Baby nennt. Denn hier gab’s etwa 50 Minuten voll einen auf die Fresse per alles niederwalzendem Schwedenmelodic Death Thrash mit leichten Core-Überbleibseln. Beeindruckende Energieleistung der Herren, die ich vor einigen Jahren Live noch nicht so umwerfend fand, wie am heutigen Abend.
Die Orga lief perfekt wie ein Schweizer Uhrwerk und Punkt 22:45 fegten HEAVEN SHALL BURN wie geplant über die Bretter. Und die mit Abstand brutalste Band des Abends bollerte ihrem mittlerweile fast lupenreinen Melodic Death Metal-Sound mit voller Wucht über eine Stunde lang in die immer noch gierige Banger-/ Pogoschaft. „Counterweight“, „Profane Believers“, „The Final March“ oder (natürlich am Ende) die Tanztempelhymne „The Weapon they Fear“ ließen keinen Muskel im Saal ungezuckt und es wurde gemosht/-bangt/-pogt im ganzen Raum, als ob vorher noch keine Band gespielt hätte! Äußerst fetter Monstergig eines absolut würdigen Headliners.
Absolut geile Veranstaltung in geiler Location. Dieses Mörderpackage sollte sich keiner entgehen lassen auf der noch laufenden Tour!
Copyright Fotos: Maria Arndt
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