Ort: Münster - Sputnikhalle
Datum: 12.05.2018
Katholikentag in Münster – was könnte da passender sein, als ein (Pagan) Black Metal Konzert als „Gegenveranstaltung“ zu organisieren. Malte, Kopf hinter der Veranstaltungsreihe „Unaussprechliche Culthe“, bewies wieder einmal, dass er ein Händchen für hochinteressante Konzertbillings hat. Dieses Mal schaffte er es, HELRUNAR, deren Wurzeln auch in Münster liegen, für das erste Konzert in ihre Heimat zu holen! Richtig gelesen – seit Gründung der Band im Jahre 2001 haben sich die Herrschaften noch nie in der Domstadt die Ehre gegeben. Dazu SUN OF THE SLEEPLESS und FERNDAL als Support – fertig ist ein Paket, das über 200 Gäste an den Hawerkamp lockte.
Den Abend eröffneten die „lokalen“ FERNDAL, eine Combo, die mit einem Cello auf der Bühne versucht, frischen Wind in den Black Metal zu bringen. Dieses Instrument stellt dabei aber kein schmückendes Beiwerk dar, sondern wird gezielt in die Songs eingebracht. Mit Abarus von EIS wirkt in bekanntes Gesicht an der Gitarre mit, hinter der Schießbude sitz an diesem Abend zum ersten Mal der neue Drummer Hatos. Die Sputnikhalle ist für einen Opener bereits gut gefüllt, gut über die Hälfte der anwesenden Gäste füllen den Bereich bis zum Mischpult aus. FERNDAL liefern eine solide Performance und überzeugen mit eingängigen Songs, hier und da hätte das Cello etwas präsenter sein können. Knapp 40 Minuten zeigen Dame und Herren, was sie können, in Summe ein gelungener Auftritt, der Lust auf die weiteren Bands des Abends macht.
Der zweite Act, SUN OF THE SLEEPLESS, existiert bereits mit Pause seit 1999, allerdings erschienen bis zum letzten Jahr nur zwei EPs („Poems to the Wretches Hearts“ 1999 und „Tausend kalte Winter“ 2000) sowie eine Split. 2017 wurde endlich das erste Album namens „To the Elements“ veröffentlicht. Hinter SUN OF THE SLEEPLESS verbirgt sich Ulf Theodor Schwadorf (THE VISION BLEAK, EWIGHEIM uvm.), der nun zusammen mit Live-Musikern auftritt. SOTS stehen für Ambient/ Black Metal, der hier und da durchaus etwas experimenteller ausfällt. Die Songs sind melodisch, gehen aber gleichzeitig gut voran und fanden beim Publikum großen Anklang. Das Set umfasst natürlich zahlreiche Songs („Motions“, „The Owl“) des aktuellen Werks, den Abschluss des etwa 45-minütigen Sets macht das großartige „Phoenix Rise“, das auch den aktuellen Silberling abschließt. Ein wirklich sehr gelungener Auftritt von SOTS.
Die Umbaupause war relativ schnell vorbei, das Ganze hinter verschlossenen Vorhängen. Wer nun auf irgendetwas spektakuläres gewartet hat, wurde leider enttäuscht – kein besonderes Banner oder ähnliches, „nur“ die fünf Herren von HELRUNAR – die dafür umso motivierter! Mit „Niederkunft“ als Opener vom gleichnamigen (noch) aktuellen Album hatten HELRUNAR die Fans sofort auf Ihrer Seite. Der Sound knallte und Sänger Skald Draugir aka. Marcel feuerte die Menge an. Natürlich kann er es sich auch nicht verkneifen, das wenige Kilometer entfernt stattfindende Großevent bei den Songs „Devils Devils Everywhere!“ oder „Magdeburg brennt“ zu kommentieren. Selbst vom Demo „Grátr“ spielen HELRUNAR den gleichnamigen Song. Nach guten 60 Minuten gab es dann mit „Älter als das Kreuz“ als Zugabe noch einen letzten Kommentar Richtung Katholikentag, bevor HELRUNAR ein großartiges Set beendeten.
Copyright Fotos: Oliver Janka
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