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HOCICO

Ort: Leipzig - Moritzbastei

Datum: 11.08.2004

Die Fans wurden auf die Folter gespannt und mit viel Nebel und knapp 30-minütiger Verspätung ging die Live-Vorstellung der neuen Tracks los. Der Saal war proppevoll, wahrscheinlich weitaus aus mehr als die offiziellen 200 zugelassenen Zuschauer. Es war ein Gig voller Energie und Klasse, an den Synths, wie schon erwähnt: Andy LaPlegua (ICON OF COIL). Ein wenig Blut um den Bart geschmiert, malträtierte er seine Gerätschaften und war ein mehr als würdiger Ersatz für Racso. Erk tobte wie immer über die Bühne und wirkte als ob er seine persönliche Teufelsaustreibung zelebrierte. Anscheinend war ihm die Bühne etwas zu klein. Mehrmals landete er freiwillig im Publikum (manchmal wurde er auch heruntergezogen) und rockte dort weiter. Immer jedoch war er auf Tuchfühlung zur Fanbase und stand so manchem Aug in Aug gegenüber. Schon während des zweiten Tracks „Bizarre Words“ war er schweißüberströmt, selbst Haar-Gel Marke „Extra Strong“ hätte seiner Frisur keinen Halt mehr gegeben, das Publikum ging genauso mit. Eines dieser Konzerte, bei dem Schweiß von der Decke tropft. Die Fans wollten die beiden gar nicht mehr von der Bühne gehen lassen und einige Zugaben waren fällig. Ebenso wie zwei Monate zuvor bei FRONT 242 konnte ich feststellen, dass man sich ein Electrokonzert eigentlich nur im Osten der Republik angucken sollte. Eine Begeisterung, die höchstens noch im Pott erreicht wird. Wahnsinn!

Im „DARK FLOWER“ fand dann die Aftershowparty statt, es ging die Kellertreppe herunter und wir befanden uns in einem sehr gemütlich wirkenden kleinen Club mit vielen Sitzmöglichkeiten. Prall gefüllt, nur leider eine etwas kleine Tanzfläche. Prominenz war auch da: Ein Part von [:SITD:], natürlich Andy, sowie frischgeduscht Erk plus Anhang. Logischerweise lief guter Electro. Auch die Bierpreise waren für Metropolenverhältnisse mehr als angenehm (0,5l Becks: 2,60 Euro), in heimischen Gefilden muss man für mehr als unverträgliches Bier in einer angesagten Alternativedisco fast das doppelte bezahlen. Am liebsten hätte man diesen Club sofort eingepackt und mitgenommen, so ein genialer Laden mit Atmosphäre fehlt bei uns seit Oktober 2003…

Ein rundum gelungener Tag von A -Z. Ein großes „Danke schön“ an OUT OF LINE, die Moritzbastei und das Dark Flower, die zusammen ein Super Event auf die Beine gestellt haben.

SETLIST:
El infierno que viene
Bizarre Words
Ecos
Born to be hated
Spirits of crime
Winds of Treason

Untold Blasphemies
Forgotten Tears
Devouring Rage

Ruptura

Copyright Fotos: Jörg Rambow

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