Ort: WGT Leipzig Parkbühne
Datum: 05.06.2006
Nach der BLOOD AND PAIN FETISH PERFORMANCE, als wir erst um 6 Uhr morgens ins Bett kamen, war es für mich um 10 Uhr schon wieder Zeit zum Aufstehen. Wollte ich doch noch duschen und eine Kleinigkeit essen, bevor es dann weiter zur Parkbühne ging. Denn die erste Band an diesem leider schon letzten Tag hieß EMINENCE OF DARKNESS. Seit ihrem Debütalbum „Raindrops“, welches 2003 auf den Markt kam, bin ich großer Fan ihrer Musik. Natürlich war ich auf den bevorstehenden Live-Auftritt und die brandneuen Songs vom erst im März erschienenen Album „Displace the Trace“ gespannt. Pünktlich zum Einlass um 13:45 war ich an der Parkbühne, und so nach und nach wurde es für diese Uhrzeit auch schon ganz schön voll. Als um 14:20 die Ostdeutschen dann auf die Bühne kamen, zogen auch schon wieder dicke graue Wolken über Leipzig hinweg. Da passte der erste Song „Raindrops Falling“ dann auch leider schon sehr gut zur Wettersituation. Denn so langsam fing es auch wieder an mit den Wassertropfen. EMINENCE OF DARKNESS und auch die zahlreichen Anhänger ließen sich davon aber nicht abhalten, für eine gute Stimmung zu sorgen. Dennoch hatte ich bei Sänger Lars Schulz von Anfang an das Gefühl, dass er ein wenig unsicher in seinen Bewegungen wirkte. Besonders beim letzten Song „Flow away“ irritierte mich diese hilflos und verkrampft wirkende Performance von Lars schon sehr stark. Das theatralische auf den Boden Werfen am Ende des Stückes sah dann auch schon mehr als albern aus. Nichts destotrotz konnten gerade sein Gesang und auch die zarte Stimme von Juliane sehr überzeugen. Auch Gründungsmitglied Mario Bergmann heizte dem Publikum ordentlich ein. Mir hat diese wunderbar melancholische und gitarrenlastige Elektro-Dark Wave-Goth-Pop Mischung jedenfalls auch live sehr gut gefallen. Das bereits angesprochene neue Album landete dann natürlich auch gleich in meinem Einkaufswagen.
Nach einem problemlosen Umbau betraten auch schon HOUSE OF USHER die Stage. Die Band kann bereits auf 15 Jahre Bandgeschichte zurückblicken und hat nach 4 Jahren Arbeit Anfang des Jahres ihr sechstes Album „Radio Cornwall“ veröffentlicht. Das erste, was ich dachte, als Frontmann Jörg Kleudgen auf die Bühne kam: „Man oh man, jetzt gibt es schon Gothic Mumien.“ Das lag aber keineswegs am Alter von Jörg, sondern vielmehr an seinem Outfit und dem Make up. Schaut euch die Bilder an und ihr wisst, was ich meine. Auf den etwas älteren Opener „No god on earth“ ließen sie Stücke wie „A dead mans Hand“ oder den Titelsong des neuen Albums folgen. Während der Show gab es einige eher lustige Probleme mit dem Mikrohalter von Sänger Jörg. Schon beim zweiten Song kippte er um. Ein Bühnenarbeiter eilte herbei und dabei wäre Jörg, der sich gerade rückwärts bewegte, beinahe über den Helfer gefallen. Beide nahmen es gelassen, und Teilzeitautor Jörg entschuldigte sich noch brav. Das sollte es aber noch nicht gewesen sein. Wenig später kippte der Mikrohalter nochmals um, und dabei wurde der Stecker aus dem Mikrofon gezogen. So durfte die Sängerin für ca. 1 Minute den Song allein zu Ende singen. Das Publikum nahm alles gelassen hin und applaudierte fleißig. Nach 30 Goth-Rock geladenen Minuten war es für mich dann auch schon wieder Zeit zu gehen. Auch wenn das Wetter mal wieder nicht ganz mitspielte, hat das frühe Aufstehen sich aber auf jeden Fall gelohnt.
Copyright Fotos: Steve Urbanczyk
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