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IMMOLATION – KRISIUN – GRAVE

Ort: Hannover - Musikzentrum

Datum: 11.05.2007

Bad Eilsen (vor allem mit Baustelle) „liebe“ ich ja schon seit Jahren, aber an diesem lauschigen Freitag ging mal gar nichts mehr und ich rollte ebenso wie Kollege Faf erst passend zu GRAVE ins Musikzentrum ein. Heute gesellte sich mit UNDERCROFT noch ein weiterer Anheizer dazu, den wir ebenso verpassten wie DAWN OF AZAZEL. Immerhin bewegte man sich heute in Richtung 200 Besucher. NUR, muss man sagen, bei einem absolut akkuraten Kurs von 15 Mücken VVK, was heutzutage ja schon als Schnäppchen zu bezeichnen ist! Selbst NAPALM DEATH sind teurer…

Nun gut, GRAVE waren ja gerade erst mit den ollen Schweden-Kumpels auf Tour (auch in Hannover), da stellt sich die Frage, weshalb die jetzt schon wieder unterwegs sind. Somit konnte man auch diesen Gig der Ola-Mannschaft nur unter routiniert abheften. Klar, die Setlist mit Überhits wie „Soulless“, „And here I Die“ und natürlich „Into the Grave“ zum krönenden Abschluss lässt die Death Metal-Kuh immer steil gehen, aber die Performance der Herren wirkte heute mal wieder nicht sehr agil. Aushilfsgitarrist Lord K (THE PROJECT HATE) zockte mit seiner hünenhaften Erscheinung sehr amtlich, wusste aber rein Showtechnisch auch keine Akzente zu setzen. Das ist halt der feine Unterschied zu den Landsleuten von UNLEASHED oder DISMEMBER, die Live doch ein wesentlich tödlicheres Inferno entfachen! Der Sound war zwar fett, aber auch extrem LAUT (wenn selbst ich das schon sage…). Solider Gig.

Weshalb der Großteil der Anwesenden angereist war, wurde bei KRISIUN klar. Von Beginn an waren alle vollversammelt vor der Bühne, es wurde bei den sloweren Killerpassagen die Matte kreisen gelassen allenthalben und die Stagediver kamen endlich auf ihre Kosten. Kein Wunder bei den 3 Obersympathen aus Brasilien, die wieder einmal nicht nur mit exzellenter Brutalität und halsbrecherischer Geschwindigkeit glänzen konnten, sondern auch wie gehabt den Beweis antraten, zu den technisch versiertesten Death Metal-Muckern auf diesem Planeten zu gehören! Nach wie vor Wahnsinn im Quadrat, was die Herren da auf ihren Instrumenten fabrizieren und rein technisch den absoluten Ikonen MORBID ANGEL auf jeden Fall ebenbürtig. Songtechnisch weiterhin nicht, dafür klingt das extreme Highspeedgeballer auf die Dauer dann doch nach wie vor zu gleichförmig. Aber über die Jahre haben sich KRISIUN eine loyale Fanbase aufgebaut, die die Jungs auch heute wieder zum eigentlichen Headliner mutieren ließ. Eine Granate nach der Nächsten, auf Grund der recht kurzen Spielzeit konnte man nicht alle Alben berücksichtigen, wurde in die gierige Meute gedonnert und nach einer knappen Dreiviertelstunde hinterließ man erneut nichts als verbrannte Erde. Death Metal – no compromise! Der Sound war glasklar, aber auch hier vieeel zu laut. Selbst auf der Empore war eine Unterhaltung kaum möglich.

Dass die Amis IMMOLATION da nur würden gegen abstinken können, war von vornherein klar. Obwohl sie schon seit gut 20 Jahren dabei sind, ist ihnen noch nie der größere Wurf mit einem ihrer Alben gelungen. Über kultigen Undergroundstatus (am Meisten durch das Debüt „Dawn of Possession“) wird man auch nie mehr hinauskommen, dafür ist das solide Material einfach zu unspektakulär. So lichteten sich die Reihen denn auch merklich und man zockte vor vielleicht hundert Nasen noch letztendlich. Die eingefleischten Fans gingen dann zwar auch enthusiastisch mit, aber bereits nach einer halben Stunde wurde es doch recht anstrengend, dem Einheits-Death Metal zu folgen. Zwischen den einzelnen Bandphasen sind im Songmaterial auch nicht wirklich große Unterschiede auszumachen. Instrumental sind IMMOLATION zwar voll auf der Höhe, aber das macht noch lange keinen geilen Song. Einzig die unglaubliche fast-knielang-Matte von Fronter Ross Dolan wusste zu Begeistern! Wenn sich die umstehende Hannover-alte-Säcke-Crew in, ähm, „leicht“ angesäuseltem Zustand lieber über/ mit umstehenden netten Damen unterhält (was zugegebenermaßen intressanter war!), spricht das nicht unbedingt für die Qualität der Band. Einzig DJ-Kollege und Legat Olaf stürmte begeistert Richtung erste Reihe. Wo er auch reichlich Platz hatte… Nach über einer Stunde kam man mit „Harnessing Ruin“ zum Abschluß, der die Meute zufrieden-zerstört in die Nacht entließ.

Setlist GRAVE
Turning Black
You´ll never See
Burn
In Love
Breeder
Rise/Soulless
Deformed
And here I Die
Into the Grave

Setlist KRISIUN
Ominous
Vengeance
Vicious Wrath
Murderer
Refusal
Slain Fate
Hatred Inherit
Bloodcraft
Ethereal World

Setlist IMMOLATION
Swarm of Terror
Father,you´re not a Father
Passion Kill
Into Everlasting Fire
World Agony
Close to a World Below
Challenge the Storm
Den of Thieves
No Jesus, no Beast
Of Martyrs and Men
Crown the Liar
Hates Plague
Harnessing Ruin

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