Ort: Karlsruhe - Durlachhalle
Datum: 28.04.2007
QL, schon mal gehört? Nein!! Na, dann bin ich Euch ja um eine Erfahrung voraus! Die Schweizer Band QL machen das, was man als Mundart-Punk-Rock versteht. Und Mundart-Punk-Rock bedeutet hier Rock in Schweizer-Deutsch. So werden Schweizer Poplieder verrockt, alte Metal-Klassiker in Fun-Punk-Art zum Besten gegeben sowie die ein oder andere Punkattitüde vom Stapel gelassen.
Ob das gut ist oder nicht, da kann man sicher geteilter Meinung sein! Naja, auf jeden Fall ist es unterhaltsam, wovon ich mich in Karlsruhe in der Durlachhalle selbst überzeugen konnte.
Warm war’s noch draußen, das Bier floss in Strömen und die Besucher feierten ob des guten Wetters schon eine recht ansehnliche Party. Trotz der Hitze war auch die Halle schon gut gefüllt als Pät, Stämpf, Sägi und Tosi aka QL die Bühne enterten. Ja, geradezu besessen stürmten die Jungs auf die Bühne und legten sofort mit dem Opener „Ängu“ los. Umgehend wurde eine wilde Pogo-Party in der Location eröffnet. QL kamen live sehr rockig, schnell und druckvoll rüber und es war kein Wunder, dass schon beim ersten Lied der Text lauthals vom Publikum mitgesungen wurde. Energiegeladen ging es nun mit „Fuzzi“, „Sex“ und „Kiosk“ weiter. Nach diesen Titeln tauschten Pät und Stämpf ihre Instrumente und rockten Songs von den ÄRZTEn und MOTÖRHEAD auf ihre ganz eigene Art und Weise. „Gestorbe“, „So oder so“ „Sennesong“ und „Läck Du mir“ folgten ohne große Ansagen oder Pausen. Dem Karlsruher Publikum gefiel die Darbietung der sympathischen Schweizer und so war es auch nicht verwunderlich, dass sofort nach dem Verklingen des letzten Songs „Swiss Lady“ laute Zugaberufe ertönten. Diesen Wunsch erfüllten die 4 natürlich gerne und gaben „Singing“ zum Besten. Trotz aller Befürchtungen ein sehr gelungener Gig einer sehr sympathischen und lustigen Band, deren Mitgliedern man ansieht, dass sie Bock auf Musik machen haben.
Nun wurde die Halle einmal kräftig gelüftet und der Umbau für J.B.O. eingeläutet. Immer wieder erschallten laute „J.B.O.“-Sprechchöre. In dichten Nebel gehüllt traten die 4 Jungs der Rosa-Armee– Fraktion schließlich auf die Stage. Da Hannes quasi direkt nach einer Operation auf die Bühne kam, durfte er das Konzert sitzend auf einem extra für ihn organisiertem Podest spielen. Der Nebel lichtete sich und sofort dröhnte der erste Song „Rock Muzik“ aus den Boxen. Nun, das war genau das, auf was das Publikum gewartet hatte. Schon wurden die ersten Crowd Surfer aus der Menge gefischt! Sofort wurde zum nächsten Song „Fraun“ übergeleitet und lauthals sang das Publikum: „Wann ist ne Frau ne Frau, Wann ist ne Frau ne Frau“. Auch optisch gab es einiges zu sehen: Von einer SIDO-Verarsche mit goldenen Masken, einem Sensemann, einem rissigen lebendigen Penis bis hin zu holden Mägdelein in schicken Dirndln gab es alles zu bestaunen. Bei dem Song „Könige“ wurden schließlich alle Bandmitglieder gekrönt. In lockerer, witziger Art unterhielten JBO ausgezeichnet ihr Publikum. Wobei ich für meinen Teil nicht alle Scherze und Ansagen zum Lachen fand! J.B.O. die Comedy Rockband oder doch nur die lustigeren Metaller? Das kann man sehen wie man möchte, dem Karlsruher Publikum gefiel die Show, und den Securitys am Bühnengraben wurde sichtlich nicht langweilig. „Wenn wir schon über Drogen singen, sollten wir das wenigsten kritisch tun“, verkündete Hannes und stimmte „Gimme Dope“ an. „Alde im Playboy“ war sicher einer der absoluten Hits an diesem Abend, nur noch getoppt von der Stimmung bei „Arschloch und Spaß“. Aber die Anwesenden wollten mehr, so wurden noch die Titel „Tag zum Sterben“, „Party“ und schließlich „Ein Fest vorgetragen. Als das Bühnenlicht nun endgültig verlosch, wollte eigentlich keiner der Party People so richtig gehen und so dürfte Karlsruhe noch die ein oder andere Aftershow-Party in der warmen Frühlingsluft erlebt haben!
Setlist J.B.O.:
Intro
Rock Muzik
Fraun
Hose runter
Erection
Faulheit siegt
Bums Bums
Medtlgschdanzl
Fränkisches Bier
Könige
Glaubensbekenntnis
Du liebst mich nicht
Vol im Arsch
Gimme Dope
Danke
Kuschelmetal
Ich sag JBO
Schlumpf Tod
Alde im Playboy
Arschloch und Spass
Verteidiger
Tag zum Sterben
Party
Ein Fest
Copyright Fotos: Thomas Nattermann
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