Ort: Mannheim - Maimarktclub
Datum: 04.02.2007
Groß war es schon vor einigen Wochen auf unzähligen Plakaten zu lesen: JULI kommen nach Mannheim, um die Quadratestadt kräftig zu rocken! Und da das ganze nur wenige Meter vor meiner Haustüre stattfinden sollte, plante ich einen Besuch dieses Konzerts fest ein. Das Konzert der 5-köpfigen Band um Sängerin Eva Briegel wurde aufgrund der großen Nachfrage vom Capitol in die folglich nicht völlig ausverkaufte und auch nicht ganz so stimmungsvolle Maimarkt-Halle verlegt.
Doch zunächst zum Support TELE – man könnte sagen, eine Vorband, die bestimmt nicht lange eine Vorband bleiben wird. Nach kurzer Begrüßung und ein wenig Eigenwerbung für ihren Auftritt beim Bundesvision Song Contest 2007 eröffneten die ursprünglich aus Freiburg stammenden Berliner das Konzert am gestrigen Sonntagabend. Die reine Männertruppe bot auf sehr dunkel gehaltener Bühne eine angenehme Mischung aus tiefgründigen Texten und Melodien, die ins Ohr gingen. Vielleicht musikalisch nicht neu, sondern eher etwas im Sound und Look der 80er, ergab sich ein stimmiges Gesamtbild, das wohl gerade durch die charakteristische Stimme des Frontmannes Francesco Wilking gekonnt abgerundet wurde. Leider schien es, dass das vom Alter stark gemischte Publikum ein wenig seine Schwierigkeiten hatte, sich mit den zu Beginn eher ruhigen Lieder mitziehen zu lassen. Das änderte sich jedoch spätestens mit den Titeln „Falschrum“ und „Wenn du gehst“, ab da war mehr als nur ein zaghaftes Mitwippen der Menge zu sehen. Nach gut 30min und einer Zugabe räumten die Jungs die Stage und überließen die Bühne den Roadies, die eifrig mit dem Bühnenumbau für die Giessener JULI loslegten.
Mit leichter Verspätung und durch „JULI, JULI“ – Rufe getrieben, stürmten Eva, Simon, Marcel, Andreas und Jonas schließlich auf die Bühne! Gut gelaunt startete man mit dem Opener „Dieses Leben“ durch! Nach „Du nimmst mir die Sicht“ folgte eine kurze Begrüßung des Mannheimer Publikums! Der Lichttechniker hatte den genannten Titel wohl etwas zu wörtlich genommen, denn oftmals waren Eva und die 4 Jungs kaum in dem dichten Nebel zu erkennen. Auch die Lightshow an sich wollte nicht so recht zur Band passen und ich hatte den Eindruck, als wäre so etwas wie eine Wand zwischen Publikum und Band! Nichts desto trotz gab sich Frontfrau
Eva alle Mühe und hatte auch bald das gesamte (naja, fast das gesamte) Publikum auf ihrer Seite. Zwischen den Songs sorgte sie immer mal wieder mit kleinen Witzen für Beifall beim Publikum. Den Spruch mit der Popp-Akademie in Mannheim hatten allerdings die wenigsten der Zuhörer verstanden, denn für eine wenige Sekunden war es still. Die jüngeren überlegten wahrscheinlich, was Eva meinte, während die ältere Generation wohl mit vor Scham geröteten Backen einen prüfenden Blick zu ihren Kindern warfen. Es folgten die Titel „Geile Zeit“, laut Eva Briegel ursprünglich als Ballade gedacht, aber durch die Einwirkung des Publikums im Laufe der Zeit zum „Headbanger“ geworden, „Am besten sein“ und „November“. Hier und da hörte man ein wenig, dass Evas Stimme nicht die perfekten Live-Qualitäten aufwies wie die einiger anderer Sängerinnen dieses Genres, aber das Mannheim Publikum störte dies wenig und es wurde eine große Party gefeiert.
Nachdem die hübsche Dame dem Publikum einige Tanzschritte erklärt hatte, wurde auch das obligatorische Tourtagebuch-Foto von der Bühne ins Publikum geschossen. Natürlich kamen die Hits „Das gute Gefühl“, „Regen und Meer“ sowie „Perfekte Welle“ nicht zu kurz und wurden begeistert vom Publikum aufgenommen! Positiv überraschend war auch, dass einige Songs Live etwas rauer und rockiger klangen als die gewohnten Versionen von CD. Um kurz nach halb zehn nach eineinhalb Stunden Konzert setzte „Ein Gruß“ den Schlusspunkt. Zufrieden und immer noch begeistert verließen die Besucher die warme Halle, nicht ohne vorher noch an dem großzügig gestallteten Merchandise-Stand das ein oder andere JULI-Fanpacket zu erhaschen!
Copyright Fotos: Thomas Nattermann
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