KONZERT-IMPRESSIONEN

Ort: Diverse

Datum: 00.00.0000

Einleitende Worte des Fotografen:
„Fotografie war schon immer meine große Leidenschaft.
Meine zweite große Leidenschaft ist die Musik.
Warum sollte man das nicht verbinden können??

Freunde von mir waren 1995/1996 Mitglieder in der doch recht unbekannten Wave-Band „Greif“. Die benötigten noch ein paar nette Fotos von der Band für die Presse, möglichst günstig versteht sich. Meine oder besser unsere erste Foto-Session war damit beschlossene Sache. Bezeichnenderweise fand diese Karfreitag 1996 auf dem Schweriner Friedhof statt!!! Die Fotos kamen so gut an, dass ich mich entschied, mein Glück auf dem Zillo-Festival im Dezember 1996 im Herforder Kick zu versuchen. Line-Up: Armageddon Dildos, Blind Passengers, Dreadful Shadows, Dorsetshire, Terminal Choice. Dort war es nämlich jedem gestattet, Fotos zu machen, was damals wie heute nicht selbstverständlich war. Von Anfang an habe ich es vermieden, auf den jeweiligen Konzerten zu blitzen – das war ja eh nicht erlaubt. Mir ist es wichtig, die Atmosphäre und die teilweise tolle Lichtshow einzufangen. Die in Herford gemachten Fotos schickte ich an die Bands, deren Management, die „Zillo“ und an das Szene-Magazin „New Life“. Das „New Life“ war eine Fachzeitschrift für EBM, Industrial und Synthie-Pop, die leider schon lange nicht mehr existiert. Ich brauchte eine Plattform, um meine Fotos veröffentlichen zu können und natürlich eine Möglichkeit, an die notwendigen Fotopässe zu gelangen. Erstaunlicherweise gab die Zeitschrift mir tatsächlich diese Chance und ich fotografierte von 1996 bis 2000 damals noch relativ unbekannte Bands: Mesh, Apoptygma Berzerk, Covenant, Oomph usw., usw. In den letzten 5-6 Ausgaben der „New Life“ wurden meine Fotos veröffentlicht. Meine Arbeiten veröffentlicht zu sehen, war schon eine ungeheure Bestätigung.

Aber die größere Bestätigung war die Reaktion der Bands selbst. Meist habe ich ja Bands fotografiert, deren Musik ich gern hörte und daher auch mehr als einmal „on stage“ sah. Bei solchen Gelegenheiten nahm ich dann meist meine „Selbstgeschossenen“ zum Signieren mit. Die Bands waren immer sehr überrascht, mal keine Eintrittskarte unter die Nase gehalten zu bekommen und so konnte ich des öfteren immer etwas länger mit den Leuten plaudern oder bekam auch jeweils ganz besondere Widmungen, wie es teilweise auf den pics zu sehen ist. Mein persönliches Highlight war der Abend, an dem ich meinen Heroes Front242 die Fotos von ihrem letzten Konzert zeigte. Richard und Jean-Luc waren sehr angetan und -gar nicht starmäßig- super freundlich und offen.

Bei einem Mesh- und Beborn Beton – Konzert war ich mal wieder in Foto-Action und fragte einen Typen, der am Lichtpult saß, ob er nicht auf meine Tasche aufpassen könne. So kamen wir ins Gespräch und im Laufe des Abends stellte sich heraus, dass dieser Typ Lorenz Macke, der damalige Manager von De/Vision war. Das war der Beginn für meinen bisher größten Erfolg: Ein Jahr später fotografierte ich einen Auftritt von De/Vision in Hannover. Von den dort gemachten Fotos landeten einige im offiziellen Merchandise-Programm der Band. Leider lief es aber nicht immer so gut. Oftmals kämpfte man gegen Windmühlen an, hörte im Nachhinein, dass man quasi verarscht wurde. Die Jungs von „Covenant“ waren zum Beispiel begeistert von meinen Fotos und wollten unbedingt Abzüge. Wie sich dann einige Zeit später herausstellte, sind diese beim Management unter „ferner liefen“ im Archiv verschwunden.

Gerade deshalb möchte ich an dieser Stelle die Möglichkeit nutzen, mich bei den Menschen zu bedanken, die mich unterstützt haben, allen voran: Günther Haß und Christian von Top Foto Funke & Rieseler, der meine Fotos nach meinen Wünschen entwickelt, Lorenz Macke, Thorsten Stroth, Jor und DJ Diva.“
Jörg Rambow

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