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KORN – DIMMU BORGIR

Ort: Köln - Palladium

Datum: 03.10.2010

Tag der deutschen Einheit und zudem ein wunderschöner Spätsommer-Sonntag. Beste Bedingungen für einen Konzertausflug nach Köln, sollte man meinen. Keine Frage, die kurzfristig erhaltene Gästeliste- und Interview-Zusage für die sehr ungewöhnliche Kombination „Nu Metal-Pioniere KORN treffen auf die Symphonic Black Metaller von DIMMU BORGIR“ versprach einen interessanten Abend. Und das wurde auf jeden Fall eingehalten!

Erstmal ist der Weg das Ziel und alleine das ist schon eine Story für sich wert. Schließlich landete meinereiner erstmal in einem mindestens 8km langen Stau vorm Kamener Kreuz. Kann man schonmal erwarten… an einem Sonntag… Durch das Wissen, dass man immer einen gewissen Zeit-Puffer einrechnet, sollte das nicht das Problem sein. Vor allem da es auf der A1 dann locker voran ging. Doch reichte es nicht, dass die Radio-Nachrichten die Niederlage des FC Bayern verkündete, so wurde einem zudem offenbart, dass die anvisierte A3 ab Kreuz Leverkusen komplett gesperrt sei. Ok, also kurz vor Leverkusen runter, denn von da ists ja nicht mehr weit… Zu früh gefreut, denn passenderweise hatte Bayer 04 auch noch ein Heimspiel, welches gerade endete. Somit war der geplante Weg nach Köln durch die umgeleiteten Autos von der A3 plus den abfahrenden Fussball-Fans natürlich komplett dicht. Ein nette junge Dame von der Tanke erklärte dann einen Schleichweg direkt zum Palladium, wodurch ich tatsächlich nach gut 3 Std. Fahrt halbwegs pünktlich zum Termin eintraf. Aber das bedeutet ja nicht, dass der Herr Interview-Partner auch bereit bzw. verfügbar ist. So hiess es noch einige Minuten warten und währendessen immerhin hören, was DIMMU BORGIR so anstellen.

Nach dem kurzen Interview mit einem ungemein gesprächigen Bassisten ging es dann doch endlich in die Halle, um doch wenigstens noch den Rest von DIMMU BORGIR zu sehen. Doch wurde man gleich wieder gestoppt, denn mit meiner Akkreditierung über KORN durfte ich erst mit der Kamera hinein, wenn die auch höchstpersönlich loslegen sollten. Also hieß es in der Vorhalle zu warten und immerhin weiterhin hören, was im Inneren vor sich ging. Dort rockten DIMMU BORGIR ihr im Vergleich zu den Headliner-Shows mit ENSLAVED und SAHG verkürztes Set. Und dieses war entsprechend knackig gehalten. Mit dem Klassiker „Spellbound“ eingestiegen, ballerten sich die Norweger in einem sehr fetten Sound, in dem neben neuen Krachern wie „Dimmu Borgir“ und „Gateways“ natürlich auch die obligatorischen „Puritania“, „Progenies of the Great Apocalypse“ und „Mourning Palace“ nicht fehlen durften, durch die Botanik. Die Reaktionen in der nicht richtig vollen Halle waren sehr gut, was man bei einer solchen Band-Kombination vielleicht nicht unbedingt erwarten konnte. Sind doch die europäischen Fan-Lager oftmals nicht so offen wie z.B. in den USA. Ergo war es um so bedauerlicher, dass ich keinen Blick auf die Show erhaschen und damit auch keine Fotos machen konnte.

Setlist DIMMU BORGIR
Xibir
Spellbound
Dimmu Borgir
Gateways
Chess with the Abyss
The Serpentine Offering
Puritania
Progenies of the Great Apocalypse
Mourning Palace
Perfection or Vanity

Während die wartenden Fans mit einem Musik-Mix aus DISTURBED, RAMMSTEIN, PANTERA, TOOL und so ziemlich allen Rock/ Metal-Hits beschallt wurde, leitete man nun die Presse-Vertreter in Richtung Fotograben, wo man nun endlich, aber auch nur unter Beobachtung, seinem Job nachgehen durfte. Schliesslich legten die Nu Metal-Pioniere los! Und mit dem Knaller „Right Now!“ hatte man sogleich die Meute fest im Griff. Kein Wunder, scheinen KORN tatsächlich wiedererstarkt zu sein. Shouter Jonathan Davis ein seinem klassischen A.D.I.D.A.S.-Anzug, Gitarrist Munkey in einem stilvollen Outfit mit weisser Jacke und Face-Paint, sowie Basser Fieldy wie meist im HipHop-Look. Dazu das mächtige Drumkit von Ray Luzier und eine ordentliche Light-Show, das macht schon was her. Viel mehr her allerdings machte der druckvolle Sound, den die Amis an den Tag legten. Drückende Riffings, bei denen Munkey kräftig von Live-Gitarrist Wesley Geer unterstützt wurde, wummernde Bass-Lines, ein agiler Davis mit starken und unverwechselbaren Vocals, sowie ein wahres Tier namens Ray Luzier an den Drums! Im Hintergrund sorgte ein wiedermal maskierter Zac Baird für die atmosphärische Unterstützung an den Keys.

Zu einer motivierten Show gehört natürlich auch eine angemessene Setlist und diese fiel sowohl ausführlich als auch vielseitig aus und barg dazu noch einige Überraschungen. So mischten man unter die Hits wie „Here to Stay“, „Did my Time“, “Freak on a Leash“ oder “Somebody Someone” noch die Urviecher “Helmet in the Bush” und “Need to” vom 94er Album “Korn”!! Aber auch neue Songs wie „Oildale (Leave me Alone)“ oder „Let the Guilt go“ fügten sich sehr harmonisch ins wieder roher gewordene Set, bei dem natürlich auch „Falling away from me“ mächtig abgefeiert wurde. Dazu ist es immer wieder herrlich zu sehen, wie Jonathan Davis in den Songs richtig mitgeht, mit seinem eigenwillig-coolen Mic-Ständer kämpft oder Basser Fieldy mit den Reaktionen der Fans spielt. Gitarrist Munkey ist sowieso live immer in seiner eigenen Welt unterwegs, ist spielerisch mittlerweile aber schon längst über das Niveau eines 2 Akkorde-Shredders hinaus. Auch diese Mal durfte das umstrittende PINK FLOYD-Cover „Another Brick in the Wall“ nicht fehlen und während sich die Fans zur Einleitung zum Kracher „Blind“ hochpushten, verließ meinereiner das Palladium und machte sich mit der Gewissheit auf dem Heimweg, dass man dieses Mal in gut 1,5 Std. zu Hause sein würde und KORN mit ihren Fans ohne Frage noch zu „Shoots N’Ladders“ und „Got the Life“ abfeiern würden! Auch als früherer KORN-Verachter, der seit einigen Jahre die Tracks dieser Band durchaus zu schätzen weiß, muss ich zugeben, dass die Amis live mittlerweile richtig was reissen! Und das machte die Anreise-Tortur zuvor doch immerhin ein wenig erträglicher!

Setlist KORN
Right Now
Need to
Coming Undone / We will rock you
Pop a Pill
Here to Stay
Oildalde (Leave me Alone)
Falling away from me
Did my Time
Let the Guilt go
Somebody Someone
Throw me away
Helmet in the Bush
Freak on a Leash
Another Brick in the Wall
Blind

Shoots N’Ladders
Clown
Got the Life

Copyright Fotos: Michael Werneke

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