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LETZTE INSTANZ – DIE SO FLUID – LAHANNYA – SCHOCK

Ort: Leipzig WGT Parkbühne

Datum: 01.06.2009

Jubel, Kindertag! An so einem ganz besonderen Tag für uns Kids macht solch ein Festival besonders viel Spaß. Auch die Sonne hat beste Laune und so zeigt sie uns ihr schönstes Gesicht. Keine Frage, die erste Station des Tages wird die Parkbühne sein. Bei solch einem tollen Wetter, wäre jede andere Location zu einem Treibhaus geworden. Die erste Band, der wir unser Gehör schenken sind die Buben von SCHOCK. Mit einem gut aussehenden Sänger im Gepäck lässt sich so manch weiblicher Gast auf die Parkbühne locken. Und wirklich, wir haben es gerade erst 15 Uhr und schon ist der Laden sehr ordentlich gefüllt. Eigentlich auch kein Wunder, immerhin stand die Band Anfang des Jahrtausends schon einmal vor dem Durchbruch. Doch Line-Up-Wechsel machten alle Hoffnungen zunichte. 2006 begann man das Projekt Welteroberung aufs Neue. Dabei steht Sänger Michael Schock natürlich noch immer im Mittelpunkt. Der charismatische Herr hat auch wirklich viel Potential und holt aus den eh schon guten Songs noch immer ein bisschen mehr heraus. Leider wirken die Texte oftmals etwas zu klischeemäßig. Textzeilen wie „Küss mich – Leck mich – Schlag mich – Peitsch mich aus – Ich bin die Ware Fleisch – Ich bin das wahre Fleisch“ (aus „Ware Fleisch“) kann man zwar unterhalten aber nicht die Welt verändern. Um das zu tun holt Michael holt den Doggystyle aus der Tasche und macht sich schon ein wenig zum Affen. Aber das gehört wohl dazu, wenn man ein wenig auffallen möchte. Aber dafür sollte ihre eingängige Musik eigentlich ausreichen. Ob sie jemals den Durchbruch schaffen? Zu wünschen wäre es ihnen.

Ob man das bei den folgenden LAHANNYA auch sagen kann, muss bezweifelt werden. Die Band von UMBRA ET IMAGO-Basser Lutz zieht zumindest viele Besucher an. Doch bis zum Ende hielten sicher nicht alle durch. Geprägt durch den ausdruckslosen Gesang von Sängerin Lahannya, bleibt wohl am Ende doch nur das nette Outfit der Engländerin im Gedächtnis. Wie schon oft auf diesem WGT, ist die Bühnenpräsenz der Leadsängerin recht eingeschränkt. Nur ein hübsches Gesicht reicht eben doch nicht aus.

So wie bei DIE SO FLUID, die ohne ersichtlichen Grund Ende des letzten Jahres in Deutschland extrem gepusht wurden und sogar ein Titelbild des ORKUS zieren durften. Warum? Das Trio hat sich in England den Arsch aufgespielt und schwappt so langsam auch in den Rest Europas über. Zwar lässt sich in punkto Glaubwürdigkeit ein etwas anderes Niveau als LAHANNYA feststellen, aber das ganze große Ding sind DIE SO FLUID nun auch nicht. Sängerin/ Bassistin Grog wirkt wie ein weiblicher Lemmy Kilmister und auch die Musik ist gar nicht so weit weg von MOTÖRHEAD. Musizieren tun andere, hier wird munter drauflos geschruppt. Das macht bei einigen Songs Spaß, auf Dauer wirkt der Sound der Engländer jedoch sehr monoton. Da kann sie noch so schön posen.

Die letzte Band des Wave Gotik Treffens steht auf dem Programm: Die LETZTE INSTANZ. Ihr kürzlich erschienenes Werk „Schuldig“ wurde vielerorts mit extrem positiven Kritiken überhäuft. Auch die anschließende Tour war natürlich ein großer Erfolg. Getoppt werden soll dies nun alles mit dem prestigeträchtigen Abschluss-Slot des WGT. Und was soll ich sagen? Die Jungs fahren großes Kino auf, liefern neben neuen Granaten wie „Engel“, „Flucht ins Glück“ oder „Dein Licht“ auch alte Hits wie „Mein Todestag“ oder das obligatorische „Rapunzel“. Die Agra verkommt zu einer hüpfenden Masse und vergisst für 90 Minuten, dass danach alles vorbei sein wird. Das Ende rückt immer näher, doch die Stimmung steigt und steigt. „Maskenball“ oder „Feuertanz“? Völlig egal, denn bei jedem Track werden die Jungs völlig zu Recht abgefeiert. So macht ein Abschied Spaß. Mit einem gekonnten „Rapunzel“ vs. „Rebell Yell“ verabschieden sich die Bengel von ihren Fans. Diese haben aber noch keine Lust nach Hause zu gehen und schreien die Band zurück auf die Bühne. Nach „Kalter Glanz“ kündigt Holly dann jedoch den ultimativ letzten Song des diesjährigen WGT an: „Wir sind allein'“ So allein aber auch nicht, denn tausende Fans liegen sich in die Armen und feiern ein letztes Mal sich und die LETZE INSTANZ.

Copyright Fotos: Enrico Ahlig

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