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LOSTALONE

Ort: Osnabrück - Unikeller

Datum: 02.12.2006

Das „nächste heiße Ding“ hatte den Weg von Derby im Vereinigten Königreich nach Osnabrück gefunden: LOSTALONE machten im Rahmen ihrer vorweihnachtlichen Deutschlandtour einen Abstecher in Derbys Partnerstadt an der Hase und so ließen wir es uns natürlich nicht nehmen, die Live-Qualitäten des Trios in Augenschein zu nehmen.

Zuvor hatten wir uns bereits der Qualität der Unikeller-Küche versichert und wünschten uns beim Anblick der spindeldürren Briten, für die Jungs etwas übrig gelassen zu haben. Das ist wohl der trendige “Heroin Chic“, von dem man allenthalben hört. Vielleicht leben LOSTALONE aber auch einfach vom Spaß an ihrer Musik, den sie trotz eines recht miserablen Sounds und nur 30 Minuten Spielzeit im Unikeller gut rüberbrachten. Eine richtige Konzertstätte ist der Laden auch nicht unbedingt, aber im Rahmen der „Radio Outback Party“ treten immer wieder sehr interessante Bands auf. Das war an diesem Samstag nicht anders, denn die Drei rockten mit „Blood Is Sharp“ von Ihrer aktuellen EP „Unleash The Sands of All Time“ gleich ordentlich los und auch das folgende „Silence“ hatte mit Stille wahrlich nichts zu tun. Stattdessen gab es flotten Gitarren-Indie-Rock mit großem Hit-Potenzial und vollem Körpereinsatz wie etwa bei „Genevieve“. Da spielte Gitarrist und Sänger Steven Batelle sein Instrument auch schon mal auf selbigem liegend. Überhaupt erinnerte der kleine Fronter mit seinem permanenten Springen und Hüpfen ein wenig an Rumpelstilzchen. Etwas weniger zappelig wurde er als „Predators“ auf dem Programm stand. Das ruhige Stück war ein Vorgeschmack auf das Debütalbum, das im Februar nächsten Jahres erscheinen soll. Die aktuelle Single „Unleash The Sands of All Time“ ging jedoch sogleich wieder in die vollen und Bassist Tom Kitchen pries die gleichnamige EP noch einmal mit den Worten „Help Us To Eat“ an. So rappelmager wie der Herr ist, glaubt man ihm sofort, dass jeder Merchandising-Cent benötigt wird, um ihn wieder aufzupäppeln. Bis zur möglichen Nahrungsaufnahme war es noch ein bisschen hin, deshalb nahm die Band noch einen tiefen Zug aus ihren Biergläsern und legte mit „Our Bodies Will Never Be Found“ und „Ruin“ noch mal ein ordentliches Gitarrengeschrammel hin und schon war der Mini-GIG im Uni-Gewölbe unter dem freundlichen Applaus der etwa 50 Anwesenden zu Ende.

Die für uns ungewöhnlich kurze Spieldauer ist übrigens in Großbritannien völlig normal, weil das dortige Publikum bei unbekannten Bands nicht mehr Zeit investieren mag. Seltsames Gebaren, aber vielleicht haben wir ja Glück und beim nächsten Mal gehören LOSTALONE schon nicht mehr zu den Unbekannten und beglücken uns etwas länger mit ihren Songs irgendwo zwischen den KILLERS, ARCTIC MONKEYS, FRANZ FERDINAND und MANDO DIAO.

Setlist
Blood Is Sharp
Silence
Genevieve
Predators
Unleash The Sands of All Time
Our Bodies Will Never Be Found
Ruin

Copyright Fotos: Karsten Thurau

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