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MANOWAR – BLUDGEON

Ort: Köln - Palladium

Datum: 06.12.2002

Die selbsternannten Kings of Metal endlich wieder auf Tour. Nachdem ihr Auftritt auf dem Kölner Ringfest im August Teile der Stadt bereits in Schutt und Asche gelegt hatte, sollte nun also der endgültige Vernichtungsschlag erfolgen. Eigentlich führt daher am Besuch des Konzerts kein Weg vorbei, sollte man meinen. Etwas irritierend war allerdings der äußerst hohe Ticketpreis, der sich im Vergleich zu 1997 verdoppelt hatte. Aber was nimmt man nicht alles in Kauf, um vor Ort ein paar alte Freunde aus dem Kölner Raum wiederzutreffen.

Dort angekommen gab es erst mal einiges zu lachen. So wurde doch die „Geldmachine“ weiter angetrieben, indem vor der Halle tatsächlich Ohrstöpsel verkauft wurden. Sorry, Jungs, aber ich kann mich an andere Konzerte erinnern, wo diese Teile – sofern denn notwendig – an jeden Besucher verteilt wurden. Wie auch immer, der nächste fade Beigeschmack ergab sich dann aus der Tatsache, das die Tour doch tatsächlich neben dem Hammer von Viva gesponsort wird. Was geht denn ab?

Egal, die Laune war gut und die Vorfreude zu groß, um sich durch solche Nebensächlichkeiten vom Wesentlichen ablenken zu lassen, nämlich dem mighty return der Metal Warriors. Schnell noch ein neues Kölsch und dann ging es auch schon los mit der Vorband Bludgeon. Deren Death-/Thrash amerikanischer Prägung war mir vorher zwar noch nicht zu Ohren gekommen, wusste aber streckenweise durchaus zu Gefallen. Jedenfalls weit besser als irgendeine belanglose Power Metal Band und wohl auch wesentlich zu hart für die durch Manowars jüngste TV-Präsenz angelockten „Nicht-Metaller“, hehe. Die Amis wärmten also die Boxen für Manowar schon mal ein wenig auf, bis nach 40 min der Spuk vorbei war.

Kurze Pause und ab dafür. Ladies and Gentlemen, from the United States of America, all hail Manowar. Zunächst fiel auf, dass hier einiges an Technik aufgefahren wurde. Dementsprechend war auch nette Bühnen-Deko, fette Lights und noch fetterer Sound am Start. Der Sound aller vier Musiker war so glasklar, unglaublich. Neben Klassikern wie „Hail and kill“, „Kings of metal“ und „Kill with power“ wurden erfreulicherweise auch einige Lieder gespielt, die nicht so häufig im Programm stehen, wie „Sign of the hammer“ oder „Spirit horse of the Cherokee“. Gerade letzteres war live durchaus mal interessant. Nach 70 min endete der reguläre Set. Wer aber jetzt mental auf die Manowar-Standardlänge von 90 min eingestellt war, wurde positiv überrascht.

Zunächst wurde ein kleiner Akustik-Set, bestehend aus „Herz aus Stahl“ (leider nicht komplett), „Master of the wind“ und „Courage“ eingeschoben bevor die Brothers of Metal mit ihren Harleys auf die Bühne fuhren. Hier wurde es dann richtig skurril, denn als Gast wurde plötzlich niemand geringer als Stefan Raab auf die Bühne gebeten. Eingepackt in ein Leder-Outfit dachte ich irgendwie an ein Rob Halford-Verschnitt. Bevor man sich versah wurde die aktuelle Raab-Single („Gebt doch mal das Hanf frei“) als spezielle Manowar-Metal-Version (sic!) performt. Anschließend durfte er noch bei „Warriors of the world“ die zweite Gitarre übernehmen und zu guter letzt wurde ein kleines Wetttrinken zwischen Joey und ihm veranstaltet, welches Herr Raab mit einem Fass Kölsch gegenüber einer Dose Bier klar für sich entscheiden konnte. Die Reaktionen auf diese „Showeinlage“ waren gespalten. Die Mehrheit fand es wohl gut, allerdings waren auch Pfiffe, ausgestreckte Mittelfinger und fliegende Bierbecher zu vernehmen bzw. zu entdecken. Hier sei jedem seine eigene Meinung vorbehalten, witzig war es aber irgendwie schon.

Schließlich wurde mit „Outlaw“, „The power“ und „House of death“ noch mal richtig Gas gegeben, bevor es mit „Black wind, fire and steel“ dann endgültig auf die Mütze gab. Nach über 2 Stunden verabschiedeten sich Manowar und jeder dürfte zufrieden nach Hause gegangen sein.

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